Neue Prognose zeigt
Wien könnte Allzeit-Bevölkerungsrekord knacken
Dieses Jahr hat Wien ein weiters Mal die zwei Millionen Einwohnerinnen- und Einwohner-Marke überschritten. Mit dem Bevölkerungszuwachs soll es die nächsten 30 Jahre weitergehen - langsam, aber stetig.
WIEN. Und wieder hat Wien zwei Millionen Einwohner. 1910 knackte die Stadt diese 2-Millionen-Marke zum ersten Mal. Damals zählte die Stadt 2.083.630 Einwohnerinnen und Einwohner, gefolgt von einer rasanten Abnahme, aufgrund der Weltkriege und der folgenden Wirtschaftskrise. Erst 1988 stiegen die Zahlen erneut stark an. Alleine seit den 1990er Jahren bis heute ist die Bundeshauptstadt um knapp eine halbe Million Menschen - das ist die Bevölkerung von Graz und Linz zusammen - gewachsen.
Laut der Bevölkerungsprognose der Landesstatistik Wien (MA 23) soll das Wachstum in den kommenden Jahrzehnten weitergehen. Jedoch etwas geringer als bisher. Das Wachstum werde außerdem zwischen den 23. Gemeindebezirken variieren.
Die Prognose der Stadt Wien geht davon aus, dass bis zum Jahr 2053 ein moderates Wachstum von 14,6 Prozent an in Wien lebenden Menschen geben wird. „Das für die nächsten 30 Jahre prognostizierte Bevölkerungswachstum entspricht damit in etwa jenem, das Wien in den zurückliegenden 15 Jahren erlebt hat“, erklärt Wiens Landesstatistiker Ramon Bauer. „Bis 2030 könnte Wien den historischen Bevölkerungshöchststand aus dem Jahr 1910 mit 2.083.630 Einwohnerinnen und Einwohnern übertroffen haben.“ Damit hätte die Bundeshauptstadt dann den Allzeitrekord geknackt.
Höheres Alter statt Zuwanderung
Wiens Statistikstadtrat Peter Hanke (SPÖ) sieht das Wachstum der Stadt als ein positives Zeichen. Zwar bringe ein solch dynamischer Zuwachs, wie jener der letzten Jahre, auch Herausforderungen mit sich. Jedoch konnten diese gut bewältigt werden. Das Wien als Lebensmittelpunkt so beliebt sei, liege an der hohen Lebensqualität und Wirtschaftskraft. In Hankes Worten: „Erfolgreiche Städte sind wachsende Städte.“
Die Prognose der MA 23 geht davon aus, dass die Zuwanderung in den kommenden Jahrzehnten im Vergleich zu den letzten Jahren geringer ausfallen wird. Der Anteil der Wienerinnen und Wiener, die im Ausland geboren sind, wird jedoch trotzdem bis 2053, von 39 Prozent auf 44 Prozent, leicht ansteigen. Auch die seit 2004 positive Geburtenbilanz leistet einen Beitrag zum Bevölkerungswachstum. Zusätzlich wird davon ausgegangen, dass die Lebenserwartung in Wien immer weiter steigen wird. In den kommenden Jahren prognostiziert die Landesstatistik Wien, dass Frauen im Durchschnitt drei Jahre und Männer vier Jahre älter werden.
Durch die geringe Zuwanderung und längere Lebenserwartung wird Wien in der Zukunft demographisch ein wenig altern, meint Landesstatistiker Ramon Bauer. Während sich der Anteil der unter 15-Jährigen nicht viel verändern wird, soll die Zahl der Erwerbsfähigen etwas kleiner werden. Gleichzeitig steige der Anteil der über 65-Jährigen von 16 auf 20 Prozent an. Besonders die Zahl der Hochbetagten (80+) würde sich in den kommenden 30 Jahren um bis zu 70 Prozent vergrößern.
Bezirke recht unterschiedlich
Dabei wächst die Bevölkerung je nach Bezirk recht unterschiedlich. Einen stärkeren Anstieg werden die sogenannten Flächenbezirke, wie etwa die Donaustadt oder Favoriten, erleben. In den innerstädtischen Bezirken wird sich laut Prognose an der Bevölkerungszahl nicht viel verändern. Dies lasse sich so erklären, dass sich in den flächenmäßig großen Bezirken die meisten verbleibenden Baulandreserven befinden.
Die detailreiche Prognose über das Wachstum der Bevölkerung in den Grätzln ist ausschlaggebend für eine erfolgreiche Planung in den verschiedenen Stadtteilen. So kann zum Beispiel besser ermittelt werden, wo es einen großen Bedarf an Kindergärten oder Pflegeheime geben wird. Die Details über die Prognose der jeweiligen Grätzln und Bezirke kann man online, als kostenlosen Broschüre, herunterladen.
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