Bevölkerungsstatistik 2020
Zehn Prozent mehr Todesfälle durch Corona in Wien
Die Corona-Pandemie brachte in Wien 2020 etwa 1.600 Todesfälle mehr als erwartet. Dem gegenüber stehen weniger Geburten als 2019. Und trotzdem ist die Stadt um etwa 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner gewachsen.
WIEN. Eine Übersterblichkeit von etwa 10 Prozent sehen die Statistiker in Wien für das Jahr der Corona-Pandemie 2020. In konkreten Zahlen ausgedrückt heißt das: Etwa 1.600 Menschen mehr, als erwartet wurde, sind heuer in Wien gestorben. Damit liegt Wien genau im Österreichschnitt.
Vor allem die zweite Corona-Welle im Herbst führte zu einer deutlich höheren Sterblichkeit als erwartet.
Nicht nur starben 2020 mehr Menschen als in den Jahren zuvor, es gab auch weniger Geburten als 2019. Trotzdem fiel die Geburtenbilanz, also das Saldo aus geborenen und gestorbenen Menschen, positiv aus: 2020 wurden etwa 1.000 Wienerinnen und Wiener mehr geboren als starben. Die beliebtesten Babynamen waren dabei Emilia und Sophie sowie Alexander und Filip.
Auch 2020 ließen sich deutlich mehr Leute in Wien nieder als aus der Stadt abwanderten, nämlich um 9.000 mehr. Die häufigsten Geburtsländer der Neo-Wienerinnen und Neo-Wiener 2020 sind wie in den Vorjahren Deutschland, Syrien, Rumänien und Afghanistan. Dabei, so erklärt Ramon Bauer von der Wiener Statistikabteilung, kommen syrisch- und afghanischstämmige Menschen meist nicht direkt aus ihren Herkunftsländern, sondern aus anderen Bundesländern nach Wien. Rund 37 Prozent der Wienerinnen und Wiener sind mittlerweile im Ausland geboren, das macht die Stadt, neben Brüssel, zu einer der diversesten Millionenstädte der Europäischen Union.
10.000 Wienerinnen und Wiener mehr
Nimmt man die Geburten- und die Wanderungsbilanz zusammen, so ergibt sich ein Bevölkerungswachstum von etwa 10.000 Personen, oder 0,5 Prozent, auf 1,92 Millionen Menschen. Das ist ein im Vergleich zum Beginn der 2010er-Jahre deutlich langsameres Wachstum:
Auf die Bezirke verteilt sich das Bevölkerungswachstum ungleich: Am stärksten ist Floridsdorf gewachsen (um 3,6 Prozent), danach folgen Donaustadt, Favoriten und Liesing. Stagnation oder leichten Rückgang gab es dagegen im Westen und in den Innenbezirken. Am stärksten geschrumpft ist die Josefstadt mit einem Minus von 2,1 Prozent.
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