In Wien
Neues Fachkräftezentrum soll Personalmangel früh verhindern

Fachkräfte sind in vielen Branchen begehrt - wie man am Standort Wien für genügend sorgen möchte, wurde am Dienstag erklärt. | Foto: Rob Lambert/Unsplash
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Seit Jahren schon sucht man neue Wege, um Fachkräfte für die Wirtschaft zu gewinnen. Ein neues Zentrum in Wien soll bei der Analyse der Situation helfen. So soll ein potenzieller Mangel an Arbeitskräften im besten Fall gar nicht entstehen.

WIEN. In den heimischen Betrieben sind sie begehrt und nach wie vor schwer zu finden: Fachkräfte. Wien sei hier keine Ausnahme, erklärt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 9. Jänner: "Wir haben einen sehr stark ausdifferenzierten Arbeitsmarkt. Wir sind auch ein sehr wichtiger Industriestandort, nach Oberösterreich und mit der Steiermark gemeinsam einer der stärksten." Daher ist man ebenso besonders von der Suche nach genügend Fachkräften für die Zukunft betroffen.

In Wien müsse diese Suche über die Grenzen der verschiedenen Organisationen hinweg verlaufen, so Ludwig: "Mir ist sehr wichtig, dass wir einen gemeinsamen Wiener Weg gehen. Und dieser Weg funktioniert nur mit den Sozialpartnern." Herausforderungen würden gemeinsam angegangen, eine davon sei die demografische Entwicklung. "Geburtenstarke Jahrgänge scheiden derzeit aus dem Arbeitsmarkt aus, geburtenschwache Jahrgänge rücken nach", erklärt der Bürgermeister die Situation.

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) skizziert die Herausforderungen, wenn es um Fachkräfte für die Zukunft geht. | Foto: C.Jobst/PID
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Daher hat man ein eigenes Fachkräftezentrum ins Leben gerufen, welches im Waff (Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds) beheimatet ist. Hier soll die Datenlage zur Bevölkerung und der Entwicklung am Arbeitsmarkt zusammengetragen und analysiert werden. Aufgrund dieser sollen dann zielgerichtete Maßnahmen entwickelt werden.

Drei große Punkte

Es geht vor allem darum, dass man - vereinfacht formuliert - den drohenden Mangel genau unter die Lupe nimmt. Und das, bevor der Mangel überhaupt ein drastisches Niveau erreicht. Denn die Fachkräfte von Morgen brauchen eine gewisse Ausbildungszeit, bevor sie ihren Dienst antreten. Das Fachkräftezentrum ist dabei sozusagen Datenzentrum, welches eine strategisch entscheidende Rolle spielen soll.

Dabei hat man sich drei Branchen speziell herausgepickt, auf die man besonderes Hauptaugenmerk gelegt wird. Bei der Digitalisierung würden etwa 5.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im IT-Bereich für die nahe Zukunft fehlen. Hier gibt es jedoch bereits erste gute Ansätze, so Ludwig. Er erwähnt etwa die Codingschule "42 Vienna" aus Döbling, welche vor etwas mehr als einem Jahr eröffnet hat. MeinBezirk.at berichtete:

Internationale Programmierschule 42 Vienna hat eröffnet

"Hier sind schon die ersten 280 Personen in Ausbildung, welche sehr schnell in den Arbeitsmarkt integriert werden können", so Ludwig. Eine weitere Herausforderung sei aber auch der Bereich der Ökologisierung. Wien will bekanntermaßen raus aus Gas, dafür braucht es nicht nur alternative Energieträger und -systeme, sondern auch Menschen, die in der Branche tätig sind. "Allerdings ist es schwierig, genügend Fachkräfte zu finden, die beispielsweise Photovoltaikanlagen installieren. Das ist im Prinzip natürlich keine Raketenwissenschaft, jedoch braucht es dafür einfach genug Personal", skizziert Ludwig anhand eines Beispiels.

Ein Beispiel für den Fachkräftemangel gäbe es etwa, wenn es um das Montieren von Photovoltaikanlagen gehe. (Symolbild) | Foto: Como una Reina/Pixabay
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Und letztendlich will man einen Engpass im eigenen Haus vermeiden, wenn man es so nennen will. Unter dem Begriff Daseinsvorsorge wird eruiert, welche Stellen bei der Stadt Wien nachbesetzt werden sollen. Allein in den nächsten drei Jahren sollen bis zu 21.000 städtische Posten frei werden. Das Fachkräftezentrum soll eruieren, in welchen Bereichen es schon bald Nachwuchskräfte braucht.

Suche sei mit Weitblick

Das Fachkräftezentrum soll nicht nur den akut bevorstehenden Mangel aufdecken, sondern schon einen Blick in die Zukunft werfen, versichert Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ): "Wir haben immer gesagt, wir wollen Probleme strukturiert angehen. Wir wollen jetzt wissen, wo wir vielleicht in 20, 30 Jahren einen Personalengpass haben."

Präsentierten gemeinsam das neue Fachkräftezentrum (v.l.:) Wirtschaftstadtrat Peter Hanke, Bürgermeister Michael Ludwig (beide SPÖ), AK Wien-Präsidentin Renate Anderl und Direktorstellvertreter der WKW lexander Biach. | Foto: C.Jobst/PID
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Über 140 Millionen Euro werden in den Waff 2024 investiert - das neue Zentrum sei innerhalb des Waffs ein wichtiger Baustein. Hanke betont die doch recht positive wirtschaftliche Lage der Stadt im Vergleich zu anderen Regionen: "Wir wollen dort weitermachen, wo 2023 aufgehört haben. Wir wollen Fachkräfte ausbilden, aber nicht überall mitmachen, sondern uns auf Schwerpunkte konzentrieren." Mit dem Fachkräftezentrum möchte man sich für die nächsten Jahre gut vorbereiten.

Vorreiterrolle und Sicherung der Zukunft

Renate Anderl, Präsidentin der Arbeiterkammer Wien (AK Wien), betont: "Der Fachkräftebedarf ist auch eine große Chance für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Wir wissen, dass die Menschen arbeiten und sich weiterbilden wollen." Wenn Potenziale da sind, gehe es auch darum, diese zu nutzen. "Es muss eine Chance für diese Menschen geben, Aus- und Weiterbildung in Anspruch zu nehmen." Vor allem junge Menschen brauchen eine Förderung für einen guten Job der Zukunft. Die gewählten Schwerpunkte seien eben solche Zukunftsbranchen, das neue Fachkräftezentrum sei eine wichtige Unterstützung. "Wien übernimmt hier eine Vorreiterrolle, welche wir uns in anderen Bereichen wünschen würden." Anderl lobt jedoch auch die verschiedenen Fördermaßnahmen der Stadt. Etwa um Lehrlinge zu Fachkräften auszubilden.

Renate Anderl ist Präsidentin der Arbeiterkammer Wien und Österreich. (Archivfoto) | Foto:  GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
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"Es geht hier um die Sicherung unserer Zukunft, unseres Wohlstands in der Stadt. Dies wird keine Künstliche Intelligenz schaffen, es braucht Fachkräfte, die dies machen." so Alexander Biach, Direktorstellvertreter der Wirtschaftskammer Wien (WKW). Aber nicht nur die Stadt sei gefragt, sondern auch die Betriebe selbst. Schließlich müssen diese die Fachkräfte ausbilden. Hier sei man auf einem guten Weg, wenn man sich die Zahlen am Lehrlingsmarkt ansehen.

Alexander Biach ist Direktorstellvertreter in der Wirtschaftskammer Wien und Standortanwalt. (Archivfoto) | Foto: Hörmandinger
  • Alexander Biach ist Direktorstellvertreter in der Wirtschaftskammer Wien und Standortanwalt. (Archivfoto)
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42 Prozent der Betriebe wollen in den nächsten Jahren vermehrt Lehrlinge ausbilden - vor Corona waren es nur 19 Prozent. "Wien denkt hier vor. Es gibt in der Stadt 70 Lehrberufe, die jetzt auszubilden sind, um beispielsweise die Photovoltaik-Offensive voranzutreiben. Ohne Elektrotechniker etwa wird das nicht funktionieren", so Biach. Im Zuge seines Statements zum Thema gab Biach auch bekannt, dass man gerade nach einem Standort und einer Finanzierung für eine neue IT-HTL ist. Mehr dazu unten.

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