Leo Express
Tschechisches Bahnunternehmen überlegt Verbindung nach Wien

- Bei der österreichischen Schienenregulierungsbehörde liegt ein Entwurf für neue Streckenanbindungen Wiens durch Leo Express vor.
- Foto: Leo Express
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Ein weiteres Streckenangebot samt neuem Zuganbieter in und rund um Wien? Könnte ab frühestens 2026 möglich sein. Das private tschechische Bahnunternehmen Leo Express stellt derzeit Analysen zu einer Verbindung in die österreichische Hauptstadt an. Für den Fristenlauf nötige Details wurden bei der Regulierungsbehörde bereits eingereicht – auch wenn man selbst bisher nicht von konkreten Plänen spricht.
WIEN. Die österreichische Bundeshauptstadt ist einer der wichtigsten Knotenpunkte im Schienennetz Mitteleuropas. Von Wien aus gehen Fern- und Nachtzüge der ÖBB in zahlreiche Städte und Metropolen. Parallel dazu bietet der private Anbieter Westbahn Verbindungen nach München und in Richtung Süden an.
In nicht allzu ferner Zukunft könnte ein weiterer privater Eisenbahnanbieter auf diesen Markt stoßen: Leo Express. Derzeit bietet das Bahnunternehmen von ihrer Drehscheibe in Prag aus Verbindungen nach Krakau (Polen), sowie in das slowakische Žilina, Prešov und auch Košice an. Auch ein Regionalverkehr im Umland von Bratislava wird bereits betrieben. Hinzu kommt ein Expressbus-Angebot, etwa nach Katowice in Polen oder in die westukranische Stadt Mukatschewe.

- Das bisherige Streckennetz von Leo Express.
- Foto: Screenshot Leo Express
- hochgeladen von Johannes Reiterits
Laut Offenlegung der Schienen-Control GmbH – diese ist zuständig für die Konzessionsvergaben in Österreich – wurde von Leo Express Ende Juni die Absichtserklärung übermittelt, Strecken auch von und nach Wien anzubieten. Dies muss mindestens 18 Monate vor Inkrafttreten des angestrebten Netzfahrplans geschehen, so will es der Fristenlauf. Wenn die nötigen Kapazitäten für Leo Express zur Verfügung stehen und diese angenommen werden, so ist der Betrieb damit frühestens ab 13. Dezember 2026 möglich.
Zwei Strecken im Entwurf
Konkret bei der Schienen-Control eingebracht und durch diese veröffentlicht wurden zwei Streckenvorschläge. In der ersten Variante könnten die Züge von Prag über České Budějovice (Budweis), Gmünd und Wien weiter über Bruck/Leitha, Kittsee bis nach Bratislava führen. Variante zwei wäre im Kern derselbe Streckenverlauf, nur dass statt České Budějovice die tschechische Stadt Třeboň als Halt angesteuert wird.

- Auch heutige Regionalverkehrsbahnhöfe, wie jener in Ottakring, soll laut dem Entwurf angebunden werden.
- Foto: Michael J. Payer
- hochgeladen von Michael Payer
In beiden Varianten sind in Wien die Stationen Heiligenstadt, Ottakring, Meidling, Hauptbahnhof und Grillgasse vorgesehen. Zumindest zwei Verbindungen pro Tag und Fahrtrichtung sind laut den Entwürfen angedacht. Jeweils eine vormittags und eine nachmittags ab Prag und ab Bratislava. Laut den Angaben sollten Garnituren mit sechs Personenwägen (1. und 2. Klasse) zum Einsatz kommen. Geführt von Vectron-Triebwägen der Serie 193 von Siemens.
Vorläufig nur Analyse
Doch wie konkret sind diese Pläne? Laut Schienen-Control müssen solche "Informationen zum geplanten Betrieb des neuen Schienenpersonenverkehrsdienstes sich auf mindestens die ersten drei Betriebsjahre und möglichst die ersten fünf Betriebsjahre beziehen." Klingt also nach einem Vorhaben, welches im Vorfeld gut durchdacht sein sollte.

- Beim Bahnunternehmen ist die Rede von Analysen und grundsätzlichem Interesse, die Verbindungen in Europa auszubauen. Bis dahin können sich aber "noch viele Dinge ändern".
- Foto: Leo Express
- hochgeladen von Johannes Reiterits
MeinBezirk hat auch bei Leo Express selbst nachgefragt. Details über mögliche Kosten, Kapazitäten oder einen endgültigen Start des Betriebs wollte man so nicht nennen. Vielmehr hält man sich allgemeiner: "Leo Express ist daran interessiert, neue Verbindungen in Europa zu betreiben und hat deshalb Analysen für mögliche Strecken erstellt und veröffentlicht. Zum jetzigen Zeitpunkt handelt es sich nicht um konkrete Pläne. Es handelt sich um eine Anfrage und eine Gelegenheit, 'Open-Access-Dienste' (zu Deutsch: frei zugängliche Dienste) zu erkunden."
Man zeigt sich also auch an einem Streckennetzausbau nach Österreich interessiert, halte jedoch alle Optionen offen. Erst nach dieser derzeit laufenden Analyse werde man einen Kapazitätsantrag stellen. "Und auf der Grundlage des Angebots des Infrastrukturbetreibers können wir dann eine endgültige Entscheidung darüber treffen, ob wir das Kapazitätsangebot annehmen oder nicht. Dieser Prozess beginnt mehr als 18 Monate vor der Aufnahme des Betriebs, und bis zum tatsächlichen Start können sich noch viele Dinge ändern", betont man.
Weitere Themen:

Job in deiner Region gesucht?
Auf MeinBezirk.at/Jobs haben wir die passenden Stellenangebote und Arbeitgeber für dich! Jetzt Chance nutzen!





Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.