Wien
Zahl der beantragten Firmeninsolvenzen hat sich heuer verdoppelt
Die jüngsten Zahlen zu Insolvenzanträgen in Wien und generell Österreich lassen die Alarmglocken schrillen: Laut einem Bericht herrscht in der Hauptstadt die höchste Insolvenzbetroffenheit mit zehn Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen.
WIEN. Im ersten Halbjahr des aktuellen Jahres 2022 wurden in ganz Österreich 2.429 Insolvenzanträge gestellt – sogar 850 davon waren in Wien. Das zeigt die Firmeninsolvenzstatistik des Gläubigerschutzverbandes Creditreform. Während österreichweit die Zahl der Firmeninsolvenzen um 121 Prozent gestiegen ist, hat sich die Zahl in Wien fast verdoppelt. Im selben Zeitraum 2021 waren es noch 432.
Die Statistik zeigt auch, dass die höchste Insolvenzbetroffenheit im Österreich-Vergleich in Wien herrscht, mit zehn Insolvenzen pro 1.000 Unternehmen. Die geringste herrscht in Vorarlberg mit drei von 1.000 Unternehmen. Österreichweit mussten sieben von 1.000 Unternehmen einen Insolvenzantrag stellen.
20 Prozent mehr Privatinsolvenzen
Auch bei den Privatinsolvenzen gab es die meisten in der Hauptstadt, mit 1.605 von 4.724. Das entspricht einem Zuwachs von 20 Prozent im Vergleich zu den 1.339 Privatinsolvenzen im ersten Halbjahr 2021.
Wenn man die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern anschaut, befindet sich österreichweit auf Platz eins der Insolvenzen die Wiener Firma ORDIA Handels Ges.m.b.H (Textilkette) mit 239 Angestellten. Unter den ersten zehn Plätzen befindet sich auch Star Inn Hotelbetriebs GmbH mit 101 Angestellten auf Platz sechs.
Österreichweit wurden 121,2 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen als im Vorjahr beantragt. Die Zahl der Gesamtinsolvenzen stieg um 56,5 Prozent, die der Privatinsolvenzen um 36,1 Prozent.
"Corona-Blase" löst sich langsam auf
"Zurzeit stürzen zahlreiche Krisen zeitgleich auf die heimischen Unternehmen herein: Ukraine-Krieg, Preissteigerungen, Lieferkettenprobleme, steigende Zinsen, Arbeitskräftemangel und vieles mehr. Dadurch steigt die Verunsicherung und drückt auf die Konjukturlage", erklärt Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer in einer Aussendung.
Da sich die "Corona-Blase nur langsam auflöst", sieht Weinhofer noch lange nicht das Ende der Fahnenstange.
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