Nach Verhandlungen
Zehn Prozent mehr Gehalt für Vertragsärzte in Wien
Die Wiener Vertragsärztinnen und -ärzte bekommen eine lineare Tariferhöhung von zehn Prozent. Dies sei eine Stärkung für die Medizinerinnen und Mediziner, so die Ärztekammer Wien.
WIEN. Die Vertragsärztinnen und -ärzte – auch besser bekannt als Kassenärzte – bekommen in fast allen Fächern eine lineare Tariferhöhung von zehn Prozent. Das vermeldet die Ärztekammer Wien (ÄK Wien) nach "intensiven wochenlangen Verhandlungen" mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Ausgenommen von dieser Anhebung sind Ärztinnen und Ärzte der Medizinischen und Chemischen Labordiagnostik sowie der Physikalischen Medizin und Rehabilitation. Diese Facharztgruppe erhält 7,1 Prozent Honorarsummenzuschlag für das Jahr 2023.
Für die laut ÄK Wien "weniger honorierten Mangelfächer, wie etwa Allgemeinmedizin und Kinder- und Jugendheilkunde sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe" wurde zusätzlich zu den zehn Prozent eine "gesonderte Aufwertung im Rahmen der Zuwendungsmedizin geschaffen, um diese Fächer für die Zukunft zu stärken". Darüber hinaus gibt es die Vereinbarung, diese Fächer auch langfristig weiter aufzuwerten.
Das Verhandlungsergebnis sei in der gestrigen Kuriensitzung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte der ÄK Wien "mit überwältigender Mehrheit angenommen" worden, erklärt die Interessensvertretung.
"Stärkt niedergelassenen Bereich"
Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte, soll bei den Verhandlungen laut ÄK Wien federführend gewesen sein. Sie sieht mit dem erzielten Ergebnis eine Stärkung des niedergelassenen Bereichs:
"Bei meinem Amtsantritt vor genau zwei Monaten habe ich den Abschluss des Kassenvertrages für alle niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte als oberste Priorität definiert. Nach wochenlangen Verhandlungen zu jeder Tag- und Nachtzeit können wir den Wiener Ärztinnen und Ärzten nun dieses erfolgreiche Ergebnis präsentieren, das alle bestmöglich entlasten wird." Damit habe man in kurzer Zeit "eine solide Basis geschaffen, die den niedergelassenen Bereich weiter aufwertet."
Der Präsident der ÄK Wien und Österreich, Johannes Steinhart, spricht von einem "ausgezeichneten Verhandlungsergebnis" und sieht ein weiteres Zeichen dafür, dass seine Kammer wieder "voll ihren Aufgaben nachkommt und sich bestens um die Interessen der Wiener Kolleginnen und Kollegen und um die Versorgung der Wienerinnen und Wiener kümmert.“
Nach den Ärztinnen und Ärzten sind die Angestellten dran. Noch diese Woche sollen weitere Verhandlungen mit der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) stattfinden. Diese sollen eine rasche Einigung über einen Kollektivvertrags-Abschluss für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der niedergelassenen Einrichtungen bringen.
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