"Der SK Sturm ist einfach Lebensinhalt"

Ein Erz-Schwarzer: Herbert Troger ist auch Träger des Sturm-Ehrenrings. | Foto: GEPA
2Bilder
  • Ein Erz-Schwarzer: Herbert Troger ist auch Träger des Sturm-Ehrenrings.
  • Foto: GEPA
  • hochgeladen von Marcus Stoimaier

Wer in den Annalen des Sportklubs Sturm Graz stöbert, kommt an seinem Namen nicht vorbei: Herbert Troger ist so etwas wie das wandelnde Klub-Lexikon. Es gibt kaum ein Match in der 107-jährigen Vereins-Geschichte, zu dem er nicht passendes "Material" liefern kann. "Mein erster Kontakt mit Sturm war anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums – als mit einem Turnier und Fallschirmspringern der neue Rasen am Sturmplatz eingeweiht worden ist", erinnert sich der seit Dezember seinen Ruhestand genießende Professor für Naturwissenschaften an der HAK Voitsberg. Im Zuge der Generalversammlung am 18. Jänner wurde Troger in den Vorstand "seines" Klubs kooptiert. Vorm Frühjahrsauftakt in Altach stand er der WOCHE für ein ausführliches Interview zur Verfügung:

WOCHE: Herr Troger, seit Jänner sind Sie nicht nur Chronist des SK Sturm, sondern sitzen auch im Vorstand – für welche Bereiche sind Sie da zuständig?

Herbert Troger: Ich hoffe, dass ich mich durch meine langjährige Erfahrung noch stärker im Verein einbringen kann. Die Aufgaben des Vorstandes sind ja die Steuerungs- und Kontrollfunktion sowie das Projektmanagement. Speziell im Hinblick auf das 110-jährige Vereinsjubiläum 2019 sind da schon einige Dinge in Planung. Ansonsten sehe ich mich als Anker zwischen den Generationen. Ich möchte alte Spieler, Klublegenden wieder ins Boot holen – aber auch gemeinsam mit unseren vielen ambitionierten jungen Fans den Verein mitgestalten.

Sie gelten als wandelndes Sturm-Lexikon – können Sie sich eigentlich noch an Ihr erstes Sturm-Match erinnern?

Meine ersten Erinnerungen sind vom Jubiläumsturnier 1959 – richtig bewusst hab ich dann die Derbys 1961 in der Regionalliga Mitte, der damaligen zweithöchsten Klasse, in Erinnerung – ein 3:3 in Kapfenberg und ein 1:1 am Sturmplatz. Als ich Fan geworden bin, war Sturm ja sechs Jahre lang zweitklassig. Das hat mich geprägt – zum Fansein gehören einfach Höhen und Tiefen. Viele junge Fans, die in den Neunzigern zum Fußball gekommen sind, können sich das ja gar nicht vorstellen – für uns war’s ein unglaublicher Erfolg, als wir 1964 die Rückkehr in die Staatsliga fixiert haben.

Ist der Sturm-Fan also kritischer geworden oder einfach erfolgsverwöhnt?

Vielleicht sind jüngere Fans durch die Erfolge unter Osim etwas verwöhnt – aber kritisch war der Sturm-Anhang schon immer, nur war’s früher eben in einem kleineren Rahmen und am Wirtshaustisch, heute erreicht man auf diversen Internetseiten natürlich ungleich mehr Menschen.

Wofür steht Sturm Ihrer Meinung nach eigentlich?

Sturm steht für Graz, für die ganze Steiermark – für Begeisterung, ist Ziel und Refugium für viele Menschen. Einfach gesagt: Sturm ist Lebensinhalt.

Welche Ziele haben Sie sich mit Sturm gesteckt?

Ich bin ja nur ein kleines Rädchen und letztendlich zählt im Fußball ohnehin nur der sportliche Erfolg. Aber das große Ziel muss es sein, dass Sturm ein Mitgliederverein bleibt und sich nie an einen Mäzen verkauft.

Ein Erz-Schwarzer: Herbert Troger ist auch Träger des Sturm-Ehrenrings. | Foto: GEPA
Der Vorstand: Robert Adam, Herbert Troger, Peter Schaller, Günter Niederl, Christian Jauk, Ernst Wustinger, Michael Vollmann, Gerhard Steindl | Foto: GEPA
Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.