Schandfleck in Hochburg-Ach
Ausgedienter Puff ist Ärgernis für Anrainer

Foto: google maps
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Abgesehen davon, dass das ehemalige Freudenhaus an der L501 bei Duttendorf keinen schönen Anblick abgibt: Es besteht an der angrenzenden Straße auch Gefahr für Schulkinder. Die Rundschau war vor Ort und befragte die Anrainer zur Sachlage.

HOCHBURG-ACH, DUTTENDORF. Etwa acht bis zehn Autowracks: Das ist die Bilanz auf einem Grundstück an der Weilhartstrasse bei Duttendorf. Das Gebäude selbst ist in desolatem Zustand. Wohnen kann dort niemand mehr, aber viele Katzen frequentieren das Gebäude, um sich zum Stelldichein zu treffen.

"Unnötiger Flächenverbrauch"

"Eine Bruchbude ist es, unnötiger Flächenverbrauch", klagt Wolfgang Kisch. Er wohnt in der Wenghof Siedlung zwischen Duttendorf und Überackern und geht oft bei seinen Spaziergängen an dem "Schandmal" vorbei. "In Sachen Umweltschutz bleibt Vieles auf der Stecke. Ich bin der Meinung, dass von den Autos eine Gefährdung des Grundwassers ausgeht. Da muss die Gemeinde halt den Besitzer mal ein wenig anzwicken!"

Foto: google maps

Autoleichen und Katzen

Nicht nur Kisch stört sich an dem verkommenen Anwesen, auch direkte Nachbarn beobachten, was auf dem Grundstück vor sich geht. Es sollen Leute in das Haus krabbeln, immer wieder einmal soll jemand vorbeikommen, und ein weiteres Auto abstellen. Einer der Räume ist mit Rädern vollgestellt und Katzen tummeln sich überall. Angeblich soll die Gemeinde schon versucht haben, das Haus zu kaufen, doch wegen eines zu hohen Preises das Unternehmen am Ende aufgegeben haben.

Gefahr in Verzug

Warum die Nachbarn sich an dem Haus stören, hat aber nicht nur ästhetische, ökologische oder hygienische Gründe. Die dort gegenüberliegende Bushaltestelle an der L501 ist das vorrangige Problem. Dort ist für Schulkinder schon lange Gefahr in Verzug. Ein wenig mehr Platz, oder die Versetzung des Busstops auf die andere Straßenseite würden die Situation grundlegend verbessern.

"Wir haben schon einiges unternommen, wie Unterschriftenaktionen und unzähligen Gesprächen mit dem Bürgermeister Martin Zimmer, sowie Andreas Peterlechner von der Opposition", erzählt Verena Lindner, eine Anrainerin.

"Die Schulkinder können an der Stelle kaum über die Straße. Man muss 20 mal schauen, bevor man sicher sein kann, dass kein Auto daherkommt."

Mit einem Video belegt die besorgte Mutter die Situation:

"Eigentlich dürften Autos einen Bus, der die Warnblinker anhat, gar nicht überholen. Nicht einmal, wenn man von der Gegenfahrbahn her kommt", so Verena Lindner.

Muss erst etwas Schlimmes passieren?

Erst im Oktober 2021 hatte sich ein schwerer Unfall an einer Bushaltestelle in Hochburg-Ach ereignet. Zwar handelte es sich nicht um ein und den gleichen Busstop, dennoch kommt die Frage auf, ob erst etwas Schlimmes passieren muss, bevor gehandelt wird. 

"Wir haben schon vorgeschlagen, Grund zu verschenken, damit der Bushalt versetzt werden kann. So wie es jetzt aussieht, kann kein Kind ohne einem Erwachsenen zur Bushaltestelle gehen", sagt Verena Lindner.

Gehweg zur Haltestelle vorgesehen

Noch im Oktober 2021 erklärte Hochburg-Achs Bürgermeister, Martin Zimmer, dass es seit Juli 2021 einen Planungsvorschlag für das betroffene Straßenstück gebe. Das Konzept sehe vor, dass der Bereich bis zur Bushaltestelle einen Gehweg bekommt. Allerdings müssten hierzu Gespräche mit Grundstückseigentümern erfolgen. „Der nächste Schritt, nämlich die Frage der Finanzierung, kann dann gesetzt werden, wenn die Grundablösen erfolgt sind“, erklärten damals Bürgermeister Zimmer und Bauamtsleiter Herbert Auer

Foto: Lindner

Fahrbahnteiler und Bushäuschen in Planung

Auf Nachfrage beim Bürgermeister antwortet dieser, dass nun die Landwirtschaftssschule Burgkirchen und die Gemeinde Hochburg-Ach in einem Gemeinschaftsprojekt ein Bushäuschen für die Haltestelle bauen. Wegen Corona sei die Realisierung des Projektes von November 2021 auf das Frühjahr 2022 verschoben worden.

"Außerdem soll ein Fahrbahnteiler auf der Landesstraße eingerichtet werden, der Autos an der Stelle daran hindert zu überholen", so Martin Zimmer.

Bezüglich des Grundstückes oder einer möglichen Versetzung der Haltestelle kann der Bürgermeister nichts weiteres sagen.

"Das Amt bemüht sich, dass die Schandflecken in Hochburg-Ach beseitigt werden", sagt Zimmer. 

Foto: Lindner

"Mehr Gestaltungsmöglichkeiten als genutzt werden"

Andreas Peterlechner, Zimmers Gegenkandidat von der SPÖ sagt:

"Es passiert immer erst dann was, wenn etwas gar nicht mehr geht."

Schon im Wahlkampf 2021 haben die beiden Bürgermeisterkandidaten die Bushaltestelle und den Gestaltungsbedarf genutzt. Man könne unterschiedliche Druckmittel verwenden, um den Grundstückbesitzer aus der Reserve zu locken, so Peterlechner. Es gebe viele Interessenten für den Bau, und erst kürzlich habe sich einer ein Angebot für den Abriß machen lassen. Die Verhandlungen seien aber allesamt nicht spruchreif.

"Die Gemeinde hat mehr Gestaltungsmöglichkeiten als genutzt werden",
schließt Andreas Peterlechner.

Andreas Peterlechner hat für das Bürgermeisteramt in Hochburg-Ach kandidiert. | Foto: SPÖ
  • Andreas Peterlechner hat für das Bürgermeisteramt in Hochburg-Ach kandidiert.
  • Foto: SPÖ
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