Brände auf der Ferieninsel
Braunauer Pfarrer auf Rhodos evakuiert
Braunaus Pfarrer, Gert Smetanig, berichtet davon, wie er auf Rhodos aus seinem Hotel evakuiert wurde.
BRAUNAU, RHODOS. Es sollte ein erholsamer Urlaub für den Braunauer Pfarrer werden – doch schnell wurde daraus ein Abenteuer auf der griechischen Insel. Am 22. Juli startete Smetanig seinen Urlaub auf Rhodos, ein Hotel im Süden bezogen, mit dem Mietauto unterwegs. "Im Hotel waren sehr viele Leute, weil sie schon von anderen Hotels in dieses evakuiert wurden. Außerdem ist der Strom öfters ausgefallen und beim Buffet gab es nur kalte Speisen", berichtet der Pfarrer der BezirksRundSchau Braunau. Man habe vom Hotel aus zwar schon Rauch gesehen, von einer Evakuierung war aber noch keine Rede.
Nach dem Essen ist Smetanig in sein Hotelzimmer gegangen. Weiter berichtet der Pfarrer: "Ich bin vielleicht fünf Minuten im Bett gelegen, als es an meiner Zimmertür geklopft hat und man mir gesagt hat, ich müsse das Hotel jetzt verlassen. Man hat mir gesagt, ich darf nur die wichtigsten Sachen mitnehmen. Nachdem ich aber erst angekommen bin, war mein Koffer zum Glück noch voll gepackt und ich konnte alles mitnehmen."
Schlafen am Boden
Vor unserem Hotel standen sicher mehr als 1.000 Leute", erinnert er sich an die Nacht von Samstag auf Sonntag. Die Hotelgäste wurden mit Bussen abgeholt und in ein anderes Hotel gebracht. "Ich hatte zum Glück mein Mietauto, sonst hätte ich wahrscheinlich ewig auf einen Bus gewartet. Ich habe mich informiert, zu welchem Hotel die anderen gebracht werden und bin dann selbst hingefahren." In seinem Auto nahm Smetanig auch noch ein deutsches Paar mit ihrem Kind mit. Das neue Hotel befand sich ein Stück weiter im Süden von Rhodos. "Die Menschen, die dort hingebracht wurden, mussten am Boden schlafen, weil das Hotel natürlich vollkommen überfüllt war", berichtet der Pfarrer. Er und die Familie sind dann auf eigene Faust weitergefahren, um sich einen Schlafplatz zu suchen.
"Totales Chaos"
Auf dem Weg in den Norden haben die vier auch noch bei ihrem Ursprünglichen Hotel halt gemacht, um das Gepäck der Familie zu holen. "Gebrannt hat zwar noch nichts, aber am Boden war überall Asche verteilt." Bei einem Hotel angekommen, hieß es erst es wären alle Zimmer belegt. Dennoch haben die gestrandeten Urlauber sofort etwas zu Essen und Trinken bekommen und konnten im Hotel duschen gehen. Der Manager hat ihnen dann doch noch ein Zimmer organisiert. "Die Griechen hier sind alle sehr nett und hilfsbereit. Die Reiseagentur hingegen war nicht zu erreichen. Es war ein totales Chaos. Jeder war von der Situation überfordert." In diesem Hotel bleibt der gebürtige Kärntner bis Sonntag. Bezahlen muss er die Unterkunft zwar selbst, steht aber in Kontakt mit seinem Reisebüro, um das Geld für sein ursprüngliches Hotel erstattet zu bekommen. "Ich bin jetzt im Norden, da merkt man nichts von den Bränden im Landesinneren. Meinen Urlaub mache ich eben jetzt hier – ein Rückflugticket hätte ich so kurzfristig sowieso nicht mehr bekommen."
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