Sage aus dem Bezirk Braunau
Die Fuchtelmandln von Burgkirchen

Im Bezirk Braunau sollen die Fuchtelmandln Verirrten den Weg nach Hause leuchten – heißt es in einer Sage.  | Foto: Ferdinand Reindl
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Im Bezirk Braunau trieben sich einst Fuchtelmandln des Nachts herum – um verirrte Menschen heimzuführen. Mehrere Überlieferungen scheinen das Phänomen zu bestätigen. 

BEZIRK BRAUNAU. Ob sich die folgende Geschichte rund um Weihnachten zugetragen hat, ist nicht überliefert. Möglich wäre es. Passen würden die wundersamen Ereignisse zu den Raunächten rund um Weihnachten allemal. Folgendes soll passiert sein:

Fuchtelmandeln sind wundersame Gestalten, die sich vor allem in sumpfigen Gegenden zeigen. Manche behaupten, Fuchtelmandeln seien die Seelen von Verstorbenen, die im Leben schwere Schuld auf sich geladen hätten und das angerichtete Unheil zu Lebzeiten nicht mehr gutmachen konnten. Leuten, die sich bei Nacht verirren, zeigen sie angeblich den Weg. Als Dank genügt ein "Vergelts Gott" – und sie verschwinden wieder. 

Undankbarer Bauer

Ein Bauer aus Aching bei Braunau ging an einem Wintertag vom Wirtshaus heim. Plötzlich setzt sich ein Lichtlein auf seine Schulter und blieb da bis zur Haustür sitzen. Der Bauer hatte wohl zu viel getrunken, um sich über so etwas zu wundern. Auch das Reden war seine Sache nicht. Wortlos und ohne zu danken ging er ins Haus – und bekam im gleichen Moment eine zünftige Watschn. 

Lichterl in Handenberg

Ein alter Handenberger Bauer wusste besser, was sich gehört. Einmal war er mit seinem Fuhrwerk am Heimweg von Burgkirchen. Im Wald überraschte ihn die Dunkelheit. Es war so stockfinster, dass die Ochsen nicht mehr vorwärts konnten. "Wånn då jetzt nua a Liachtl kemad", wünschte er sich. Zaghaft machten die Ochsen noch ein paar Schritte. Dann scheuten sie. Ein Lichtlein saß auf der Deichsel und leuchtete auf den Weg. 

Die Tiere beruhigten sich schnell. Jetzt konnte das Gespann wieder weiterfahren. Das Lichtl leuchtete dem Bauern bis zum Hof. Dort flog es über den Stall davon. "Vergelts Gott", rief ihm der Bauer nach. Da tönte eine leise Stimme – so fein wie ein zartes Flöten – zurück: "Jetzt bin ich erlöst!"

Übrigens Fuchtelmandln kommen im Bezirk Braunau wohl immer wieder vor, denn: Nicht viel anders erging es einem Bauern auf dem Weg von Ernsting nach Tarsdorf. 

Sagen aus Oberösterreich

Die Sage ist zitiert aus Helmut Wittmanns Buch "Sagen aus Oberösterreich". Märchenerzähler Wittmann hat die Sagen aus dem Bundesland zusammengetragen und sie neu erzählt. Ein Lesetipp für alle, die wundersame Geschichte von Daheim schätzen. Erschienen ist das Sammelwerk im Tyrolia Verlag.

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