Spatenstich im Windpark Munderfing
Sechstes Windrad wird leistungsstärkstes in Oberösterreich
Sieben Jahre hat es gedauert, doch nun ist der Spatenstich für die sechste Windkraftanlage im Windpark Munderfing erfolgt.
MUNDERFING. In Munderfing versorgen seit 2014 fünf Windräder rund 10.000 Haushalte mit sauberen Strom. Nun fand der Spatenstich für das sechste Windrad statt. Die Kosten dafür belaufen sich auf 6,2 Millionen Euro, die überwiegend aus dem laufenden Betrieb des Windparks finanziert werden.
Anfangs gabs Gegenwind
Ursprünglich waren sechs Windenergieanlagen im Kobernaußerwald geplant. Aufgrund eines Einwandes wurde jedoch eine Anlage zurückgezogen und nur fünf Anlagen errichtet. Diese haben seit 2014 mittlerweile mehr als 220 Millionen kWh Strom geerntet, wodurch rund 140.000 Tonnen CO2 eingespart werden konnten.
Inzwischen wurde für die sechste Anlage ein neuer Standort gewählt. Alle behördlichen Bewilligungen wurden ohne Einsprüche erteilt. „Damit kann nach fünf Jahren Stillstand endlich wieder ein Windrad in Oberösterreich errichtet werden“, freut sich Lukas Winkler, Geschäftsführer der EWS.
Die neue Anlage hat eine Leistung von 3,45 MW und wird Strom im Ausmaß des Jahresverbrauches von 2.200 Haushalten erzeugen. Ab Herbst 2022 soll die sechste Anlage jährlich mehr als acht Millionen kWh sauberen Strom ins Netz einspeisen. Damit erzeugt das Windrad ein Viertel mehr Strom als die bestehenden Windräder des Windparks.
Die durchschnittliche Jahresenergieproduktion des Windparks Munderfing beträgt dann insgesamt 40 Millionen kWh – das ist Strom für rund 12.200 Haushalte, was knapp 30 Prozent des Bezirkes Braunau entspricht.
Das neue Windrad wird weitere rund 3.600 Tonnen CO2-Emissionen jährlich einsparen und sichert im Zuge seiner Errichtung 21 Arbeitsplätze. Bis 2030 braucht es in Oberösterreich noch zusätzlich 90 Windräder, um das Windpotenzial zur Erreichung der landesweiten Klimaziele auszuschöpfen.
Transport als Herausforderung
Im Oktober wird die Firma Vestas das Fundament für das neue Windrad errichten. Im Mai/Juni werden die Großkomponenten angeliefert, im Juli 2022 erfolgt die Montage der Windkraftanlage und im dritten Quartal 2022 soll das Windrad in Betrieb gehen. Der Antransport der Windkraftanlage stellt wieder eine logistische Herausforderung dar. Die Rotorblätter sind 68 Meter lang. Vor allem die Durchfahrt durch die Ortschaften Friedburg und Heiligenstatt erfordern eine genaue logistische Planung.
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