Machen wir die Straßen sicherer
Außergewöhnliche Vorrang-Situation
Die "Schicker-Kreuzung" in der Kapfenberger Altstadt ist vorrangtechnisch gesehen sehr knifflig; die dort geltenden Regeln sind offenbar nicht allen Verkehrsteilnehmern geläufig, denn oft gibt's hier Hupkonzerte.
KAPFENBERG. Viele Fahranfänger fürchten diese Kreuzung, aber auch vielen erfahrenen Autofahrerinnen und Autofahrern ist beim Überqueren dieser Kreuzung ein bisschen mulmig zumute: die Rede ist von der "Schicker-Kreuzung" in Kapfenberg. Gemeint ist damit jene Kreuzung, die den Verkehr, der aus der Altstadt kommt, mit jenem Verkehr, der über die Mürzbrücke kommt und in Richtung Altstadt weiterfahren möchte, sowie jenen aus Richtung Schinitz kommend, in unmittelbarer Nähe zum Restaurant Schicker zusammenführt. Was nämlich etwas irritierend ist ist die Tatsache, dass die Rechtskommenden (über die Mürzbrücke Fahrenden) Nachrang gegenüber dem linkskommenden Verkehr aus der Altstadt haben.
Geltende Vorrangregeln
Markus Dirschlmayr, Inhaber einer Fahrschule sowie allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger auf dem Fachgebiet Verkehrsunfall Straßenverkehr, Unfallanalyse und Fahrschulen, klärt auf: "Aus der Fahrtrichtung Bruck/Mur – über Mürzbrücke kommend – steht am Ende der Brücke, unmittelbar vor dem Kreuzungsbereich das Verkehrszeichen „Vorrang geben“. Dies bedeutet, dass dem Querverkehr der Vorrang einzuräumen ist."
Für jene, die aus Richtung Restaurant Schicker kommen, gilt: "Gegenüber den von Linkskommenden besteht aufgrund des Verkehrszeichens „Halt“ - besser bekannt als Stop-Tafel, Wartepflicht, weil dieser durch Anhalten auf seinen Vorrang verzichten muss", so Dirschlmayr. Somit haben jene, die aus der Altstadt kommen, allen anderen gegenüber Vorrang, auch wenn sie links abbiegen wollen.
Klare Situation
Aber was ist dann die Ursache dafür, dass hier immer wieder wilde Hupkonzerte stattfinden, wenn die Regeln eigentlich eh klar sind? Dirschlmayr dazu: "Die Herausforderung an dieser Stelle ist, wie schon in einem anderen Bericht geschrieben, der „optische Vorrang“. Also durch das Geradeausfahren glauben einige Fahrzeuglenker, dass sie eben Vorrang durch das Geradeausfahren haben."
Was könnte man hier verbessern? "Als Lösung/Abhilfe bzw. Unterstützung wäre hier eine farbliche Veränderung bzw. Bodenmarkierung, ein „Gschwindigkeitstrichter“ und/oder eine Hervorhebung des Verkehrszeichen „Vorrang geben“", so der Verkehrsexperte.
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