Causa Pilsner: Klage gegen Bürgermeister Kurt Wallner
Wirtschaftsmanager Leopold Pilsner sieht sich als Opfer einer politisch motivierten Kampagne.
LEOBEN. "Wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten wird Leopold Pilsner eine Klage gegen den Leobener Bürgermeister Kurt Wallner einbringen": Das erklärte der ehemalige Geschäftsführer der Wirtschaftsinitiativen Leoben GmbH (WIL) bei einem Pressegespräch im Beisein seiner Anwälte. Wie berichtet war Pilsner am 29. Juli des Vorjahres aus allen Geschäftsführerfunktionen in Gesellschaften, an denen die Stadt Leoben beteiligt ist, fristlos entlassen worden. "Pilsner wurde von vornherein in eine angeblich unwiderlegbare Verdachtslage gedrängt. In einer Phase, wo er selbst noch nicht einmal angehört wurde, hat man so getan, als ob die Vorwürfe bereits wahr wären", erklärt Rechtsanwalt Stefan Schoeller.
Den Entlassungen lagen völlig haltlose und unbegründete Anschuldigen von ehemaligen und noch aktiven MitarbeiterInnen der Wirtschaftsinitiativen Leoben GmbH. gegen Leopold Pilsner zugrunde, argumentiert sein Rechtsbeistand. Schoeller: "Die Familie Pilsner wurde medial, politisch und wirtschaftlich hingerichtet. Bürgermeister Wallner stellt sich als Retter dar, das ist nicht glaubwürdig." Für Schoeller ergibt sich "ein höchst bedenkliches Bild, das von politischen Motiven geleitet wird". "Während die Belastungszeugen innerhalb von fünf Tagen von der Kripo einvernommen wurden, hatte ich bis heute nicht die Gelegenheit, mich bei den ermittelnden Behörden zu den gegen mich erhobenen Vorwürfen zu äußern", kritisiert Pilsner.
Im Rahmen des Pressegespräches hat Pilsner exemplarisch versucht, seine Unschuld zu beweisen. Zahlungsbelege und Kontoauszüge dokumentieren, dass etwa Golfmitgliedschaften der Familie bzw. ein privater Kopierer seine Gattin ordnungsgemäß bezahlt wurden. Was interne Zahlungen unter den sechs Gesellschaften, bei den Pilsner Geschäftsführer war, betrifft wurde dargelegt, "dass es sich hierbei um Ansprüche aus dem jeweiligen Managementverträgen handle". Pilsner: "Mitarbeiterinnen der WIL haben Tätigkeiten für andere Gesellschaften ausgeführt, das wurde entsprechend weiterverrechnet."
Rechtsanwalt Gerald Ruhri sieht das Strafverfahren vor Ort in Leoben nicht gut aufgehoben: "Wir werden einen Antrag an die Oberstaatsanwaltschaft Graz stellen, das Verfahren an eine andere Staatsanwaltschaft zu delegieren, denkbar wäre Klagenfurt."
Gleichzeitig hat es auch eine Stellungnahme der Stadt Leoben zur "Causa Pilsner" gegeben, in der Rechtsanwalt Kurt Klein erklärt, "dass sich die Verdachtslage nicht verändert, sondern erhärtet habe".
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.