Kulturzentrum Kapfenberg
Die Textilindustrie im Fokus einer neuen Ausstellung

Natalia Bauernhofer, Helmut Pekler, Elisabeth Holter und Philip Hiden im Erdgeschoß der neuen Wanderausstellung im Kulturzentrum Kapfenberg. | Foto: Kern
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  • Natalia Bauernhofer, Helmut Pekler, Elisabeth Holter und Philip Hiden im Erdgeschoß der neuen Wanderausstellung im Kulturzentrum Kapfenberg.
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Gleich drei Wanderausstellungen auf einmal sind derzeit im Kulturzentrum Kapfenberg zu sehen; im Mittelpunkt stehen dabei "Aspekte der Globalisierung" in Bezug auf die Kleiderherstellung.

KAPFENBERG. Wo kommt unsere Kleidung her? Unter welchen Umständen wird sie produziert? Was bedeutet das für die arbeitenden Menschen in der Textilindustrie? Mit solchen und ähnlichen Fragen befasst sich die Ausstellung "Aspekte der Globalisierung", die seit 10. März im Kulturzentrum in Kapfenberg zu sehen ist. Zur Verfügung gestellt wurde die Wanderausstellung, die eigentlich aus drei separaten Ausstellungen besteht, von der Organisation "Südwind", die sich seit über 40 Jahren mit dem Thema beschäftigt. "Südwind Entwicklungspolitik Steiermark engagiert sich für eine nachhaltige Entwicklung sowie für eine Gesellschafts- und Weltwirtschaftsordnung, die sich an den sozialen und ökologischen Erfordernissen der Menschheit orientiert und Menschenrechte sicherstellt. Südwind steht für eine Welt, in der Solidarität, kulturelle Vielfalt und Respekt vor anderen Kulturen Entscheidungsgrundlagen für das Handeln des Individuums darstellen", heißt es auf der Homepage des Vereines.

Die Wanderausstellung ist in drei thematische Bereiche gegliedert. | Foto: Kern
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Speziell für Schulen geeignet

Workshopreferentin Elisabeth Holter sorgt in Kapfenberg dafür, dass sich insbesondere Schulen mit dem Thema befassen. "Uns geht es darum, ein Bewusstsein bei der Jugend dafür zu schaffen, unter welchen Umständen unsere Kleidung hergestellt wird und was das für die dort arbeitenden Menschen bedeutet. Die Ausstellung beschäftigt sich bspw. mit allen Aspekten rund um das Thema Baumwolle." Holter liegt viel daran, bildungspolitische Arbeit zu betreiben. "Ein interessanter Aspekt ist bspw., dass die Textilindustrie von einem Land zum anderen wandert, je nachdem, wo die Produktion gerade am billigsten möglich ist. So wandert sie derzeit gerade nach Äthiopien, weil dort die billigsten Arbeitskräfte zu finden sind."
Angesprochen werden sollen mit der Ausstellung vor allem Kinder und Jugendliche. Am vergangenen Mittwoch, dem Tag der Pressepräsentation, waren etwa zwei Klassen der Mittelschule Kapfenberg zu Besuch im Kulturzentrum. Sie zeigt sich sehr interessiert am Thema.

Elisabeth Holter von "Südwind" bei einem der Exponate. | Foto: Kern
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"Globalisierung geht uns alle an, an dem Thema kommen wir nicht vorbei", bringt es Kulturreferent Helmut Pekler auf den Punkt.
Die Ausstellung teilt sich in drei Bereiche: Im Kellergeschoß geht es um das Thema "Global arbeiten, global handeln", im Erdgeschoß findet man das Thema "Faserschmeichler" und im Obergeschoß geht's um "Fairness". "Die Ausstellung kann zu den gewohnten Öffnungszeiten des Kulturzentrums besucht werden. Für Schulen bieten wir eigene Termine an. Wer daran Interesse hat, bitte direkt bei mir anmelden", so Natalia Bauernhofer.

Die Baumwolle ist ein Themenschwerpunkt. | Foto: Kern
  • Die Baumwolle ist ein Themenschwerpunkt.
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Zum Nachdenken anregen

Aber was kann man selbst als Konsument eigentlich Nachhaltiges tun? "Es fängt damit an zu schauen, was man wirklich braucht. Ist es bspw. wirklich notwendig, noch eine Jeans zu kaufen, wenn ich eh schon genug habe? Man sollte hier bewusst dem Trend/der Werbung entgegentreten. Dann sollte man im Geschäft auch nachfragen, wo die Kleidung herkommt und unter welchen Umständen sie produziert wird. Es geht einfach darum, den Konsumenten zum Denken anzuregen", so Holter.
Südwind setzt sich etwa bereits seit Jahren dafür ein, das Lieferkettengesetz in Österreich zu etablieren. "Bei dem Gesetz geht es darum, die gesamte Lieferkette nachverfolgbar und damit transparent zu machen", so Holter. Umgesetzt konnte das Gesetz bis jetzt noch nicht werden. "Aber es ist zumindest einmal in Diskussion", zeigt sich Holter einigermaßen zufrieden.

Im Pressegespräch: Philip Hiden, Helmut Pekler und Elisabeth Holter. | Foto: Kern
  • Im Pressegespräch: Philip Hiden, Helmut Pekler und Elisabeth Holter.
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Die Ausstellung im Kulturzentrum Kapfenberg ist noch bis 10. April zu sehen. Hier geht’s zu den Öffnungszeiten des Kulturzentrums.

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