Jünger Mürztaler wird Philharmoniker
"Eine Steigerung dazu gibts eigentlich nicht"

Daniel Schinnerl mit seiner heißgeliebten Trompete. | Foto: Mario Payerl
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  • Daniel Schinnerl mit seiner heißgeliebten Trompete.
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Daniel Schinnerl (21) aus St. Lorenzen wurde bei den Wiener Philharmonikern aufgenommen.

Das Feuer der Leidenschaft entfachte ausgerechnet beim örtlichen Feuerwehrfest: Im Alter von sechs Jahren war Daniel Schinnerl dort zu Gast, hörte die Blasmusik spielen und war sofort Feuer und Flamme für die Trompete. "Den üblichen Ablauf, dass man zuerst mit der Blockflöte beginnen sollte, habe ich gleich übersprungen, denn das wollte ich nicht", so Daniel selbstbewusst. Die Trompete hatte ihn auf Anhieb fasziniert.

Erster Trompeten-Unterricht

Seinen ersten Unterricht bekam er von Petra Guger, die ihm beim Feuerwehrfest das Instrument schmackhaft machte und gerade auf der Suche nach einem Schüler war. Von da an nahm die musikalische Karriere des heute 21-Jährigen seinen Lauf: Ab 2010 besuchte er die Musikhauptschule Mitterdorf, ab 2014 das Musikgymnasium in Graz. Schon im Jahr 2011 wechselte er von der Musikschule St. Lorenzen nach Kapfenberg zu Siegfried Gass. "Während meiner Zeit im Gymnasium habe ich schon Unterricht bei Kurt Körner am Konservatorium bekommen und bei Prima la Musica mitgemacht. In dieser Zeit habe ich gelernt was es heißt, konsequent zu üben und meinen Fokus komplett auf die Musik zu legen", erzählt Daniel.

Pendlerei begann

Ab 2017 pendelte er dann bereits regelmäßig zum Privatunterricht nach Wien; 2018 wurde er in den Vorbereitungslehrgang für die Musik-Uni aufgenommen, nach der Matura 2019 wechselte er ganz nach Wien zu Martin Mühlfellner. "Parallel zur Matura fand aber auch das Probespiel für die Aufnahme in die Akademie der Wiener Philharmoniker statt. Das war eine sehr anstrengende Zeit, ich wurde nur Zweiter", schildert er. Nach sechs Monaten bei der Gardemusik ist er dann im Jahr 2020 doch in die Akademie der Wiener Philharmoniker nachgerückt und konnte dann im Endeffekt das Probespiel für die Wiener Staatsoper vor wenigen Wochen für sich entscheiden.
Ab Oktober 2021 ist Daniel dann ein Teil der Wiener Philharmoniker; zuerst im Probejahr, dann hoffentlich für immer. "Das ist das höchste, was man erreichen kann. Eine Steigerung dazu gibts eigentlich nicht", zeigt er sich demütig und setzt aber dann schmunzelnd nach. "Ich hoffe, dass ich dort bis zu meiner Pension bleiben kann." Er ist übrigens damit der erste 2000er-Jahrgang in der Wiener Staatsoper.

Ganzer Stolz der Eltern

Seine Eltern – Daniel ist Einzelkind – sind natürlich mehr als stolz auf die Karriere ihres Sohnes; für sie findet er nur lobende Worte. "Sie haben mich immer in allem unterstützt und mir nie dreingeredet." Regelmäßig besucht er daher die beiden und hat dann natürlich auch seine Trompete mit dabei, denn geübt wird täglich zwischen drei und fünf Stunden. Macht das denn immer Spaß? "Naja, es gibt natürlich Tage, an denen man sich überwinden muss. Aber im Endeffekt sehe ich es so: ich muss nicht üben, sondern ich darf", zeigt er sich mental gefestigt.
Doch was fasziniert ihn eigentlich so an diesem Instrument? "Die Vielseitigkeit, das große musikalische Spektrum und dass es überall ein sehr präsentes Instrument ist. Man muss sehr präzise spielen, es gibt fast immer sehr laute und große Stellen, das macht es für mich so interessant."
Wenn Daniel einmal nicht musiziert, nimmt er sich die Zeit, um laufen oder wandern zu gehen, im Winter geht er gerne schifahren. Eine weitere Leidenschaft ist das Motorradfahren. "Und wenn es sich ausgeht, spiele ich immer wieder gerne auch bei meinem Musikverein in St. Lorenzen mit. "Das ist für mich eine echte Herzensangelegenheit", erklärt er.

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