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"Wir sind von der Natur her sehr gesegnet"

- Heinz Reitbauer hat für die Region kulinarisch und auch touristisch sehr viel geleistet, aber: "Es wäre noch mehr möglich."
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Heinz Reitbauer, Visionär und Triebfeder in der heimischen Gastronomie und im Tourismus, ist überzeugt davon, dass unsere Region sehr gut dasteht, aber noch viel mehr machbar wäre. Es bräuchte nur mehr Mut.
BEZIRK BRUCK/TURNAU. Wenn die Worte Gastronomie und Hochsteiermark in einem Satz fallen, dann darf ein Name nicht fehlen: Heinz Reitbauer. Gemeinsam mit Gattin Margarethe zog er 1970 von der Heimat Turnau aus nach Wien, um den Wienern zu zeigen, wie Gastronomie geht; es begann im Kleinen mit Gemüsesuppe und Germknödel um 12 bzw. 14 Schilling – der Rest ist Geschichte.

- Das Wirtshaus Steirereck am Pogusch wurde von Heinz und Margarethe Reitbauer im Mai 1996 eröffnet.
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Gourmettempel am Pogusch
Im Mai 1996 eröffnete er am Pogusch das "Wirtshaus Steirereck", mittlerweile das kulinarische Werbe-Sujet der Hochsteiermark schlechthin. Man hat den Eindruck, wo er hingreift, ist Erfolg vorprogrammiert. Woran liegt das? "Ich habe Tag und Nacht von einem eigenen Wirtshaus geträumt, und meine Gattin hat immer von einem Wirt geträumt. Eigentlich ist es ja schon fast kitschig. Aber so hat alles begonnen", erzählt Reitbauer. Aus der Leidenschaft heraus haben sich die beiden gemeinsam in damals noch ungeahnte Sphären hochgearbeitet und sich dabei absolut nichts geschenkt– das ist wahrscheinlich auch das Geheimnis des Erfolges. "Wenn man nichts zu verlieren hat, kann man leicht mutig sein. Die Bremser sind die Arrivierten, weil sie Angst haben, etwas verlieren zu können. Das hatten wir damals nicht."
Mit seinen Visionen und kreativen Ideen hat er nicht nur der Gastronomie in der Region, sondern dem Tourismus insgesamt seinen Stempel aufgedrückt. Dabei wäre noch viel mehr drinnen, wie er überzeugt ist: "So wie wir hier in der Hochsteiermark leben, sind wir sehr bevorzugt, wir sind von der Natur her sehr gesegnet. Wir haben gute Luft, das beste Wasser, mit dem heimischen Wild die größte Delikatesse des Landes, unberührte Natur, herrliche Almen – und das alles trotz unserer zentralen Lage. Man könnte sogar noch viel mehr daraus machen", sinniert er. Was es dazu braucht? "Mehr Zimmer, und zwar in hochwertiger Qualität – das ist das eine. Man darf auch nicht Angst haben, etwas anzufangen. Viele scheitern schon daran, dass sie darüber nachdenken, warum es nicht klappen könnte. Das ist der falsche Weg. Mutig sein, einfach tun und am besten sich an den berühmten 'fünf A' orientieren: alles anders als alle anderen."

- Die Region steht touristisch sehr gut, laut Einschätzung von Heinz Reitbauer wäre aber noch viel mehr möglich - es bräuchte nur mehr Mut.
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Woher nimmt er eigentlich alle Ideen und Visionen? "Ich denke, es ist ganz wichtig, dass man einmal aus der Region weggeht. Wenn man wo anders lebt, sieht man die Heimat aus einem anderen Blickwinkel. Man sieht, wie schön es hier eigentlich ist und wie gut wir es haben."
Auszeichnungen als Gästemagnet
Auszeichnungen gegenüber, die er Zeit seines Lebens ja einige bekommen hat, ist er positiv eingestellt, denn: "Sie sind ein wahrer Gästemagnet und auch für die Mitarbeiter ist es ein Antrieb, in einem solchen Betrieb arbeiten zu können", ist er überzeugt.
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Was dem Tourismus und der Gastronomie insgesamt aber mehr schadet als nützt, ist die leider überhand nehmende Überregulierung. "Die strengen Vorgaben und Richtlinien zwingen leider immer mehr dazu, das Handtuch zu werfen. Das ist sehr schade, denn ich finde, in jedem Ort muss es zumindest ein Gasthaus geben, der Stammtisch ist meiner Meinung nach eine wahre Kulturstätte", so Reitbauer.

- Heinz Reitbauer: "Ich plädiere speziell am Wochenende für einen Serviceaufschlag von 15 Prozent. Damit könnte man die Mehrkosten abedecken. In jedem anderen Bereich zahlt man ja auch einen Wochenendaufschlag."
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Insgesamt sieht er das Glas aber eher halb voll als halb leer. "Ich bin der Meinung, der Gastronomie in der Region gehts grundsätzlich recht gut. Um einem Schrumpfen aber entgegenzuwirken plädiere ich speziell am Wochenende für einen Serviceaufschlag von 15 Prozent. Damit könnte man die Mehrkosten abdecken. In jedem anderen Bereich zahlt man ja auch einen Wochenendaufschlag."
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