In Mürzsteg muss sich etwas tun
Der Gemeinde Mürzsteg fehlt wie den Nachbargemeinden das Geld. Sie werden sich zu einer Naturparkgemeinde vereinen.
"So wie es jetzt ist, so kann es nicht weiter gehen", sagt Karlheinz Mayer, Bgm. von Mürzsteg. 631 Einwohner auf 109 Quadratkilometern, das ist die triste Lage der flächenmäßig größten Gemeinde des Bezirkes Mürzzuschlag. Als Bürgermeister habe er ein riesiges Aufgabengebiet bei sinkenden Einnahmen. Schweren Herzens steht er in Gesprächen mit Neuberg, Altenberg und Kapellen. Einen Zusammenschluss dieser vier mit Zentrum Neuberg, das will das Land. Große Einsparungen erwartet er sich nicht und nennt als Beispiel die geschlossene Volksschule: "Die Kinder fahren nach Neuberg. Dafür zahlen wir und erhalten zudem das leer stehende Gebäude", sagt Mayer und rechnet mit eineinhalbfachen Bildungskosten.
Der Gemeindevorstand und die Gemeinderäte kosten nur 4,5 Prozent. Was passiert, wenn es nur einen "Ortsvorsteher" gibt? Spekulationen gibt es viele: Das Amt dient als Servicestelle oder einmal wöchentlich als Ordination für Neuberger Ärzte. Man macht daraus Wohnungen, doch schon jetzt stehen einige leer. Zudem ungewiss ist der Weiterbestand des E-Werks. 2869 Einwohner hätte die neue Gemeinde "Neuberg". Mehr Geld vom Land gäbe es ab 10.000. Nur zusammen mit Mürzzuschlag und Ganz (insgesamt 11.879 Einwohner) könnte das erreicht werden. Mit Spital am Semmering wären es 13.502. Auch diese große Lösung schließt Mayer nicht aus. Zuvor will er das Volk befragen. Zu schaffen macht Mayer die Abwanderung. Dass Mürzsteg noch überlebt, führt er auf gelebte Nachbarschaftshilfe und rege Vereinstätigkeit zurück. Barbara Pototschnig
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