Zum Bettelverbot: Wem nützt das?

Freundlicher Hinweis aus der Rubrik Leserservice zum Verhalten in steirischen Ortschaften: Immer richtig parken und nicht betteln! Bei Missachtung Strafzettel.

Schmäh ohne! Am Dienstag hat der Landtag mit rot-schwarz-blauer Mehrheit beschlossen, dass Betteln auf öffentlichem Grund künftig eine Verwaltungsübertretung ist.

Nach stundenlanger Debatte kam am Ende doch genau das heraus, was sich die drei Fraktionen vorher schon ausgeschnapst hatten. Allein der junge SPÖ-ler Max Lercher wurde erlöst, indem er kurz vor knapp von Landeshauptmann und Parteichef Franz Voves höchstselbst die Lizenz zum Dagegensein erhielt und sich so dem Protest von Grünen und KPÖ anschließen konnte. Als Chef der Sozialistischen Jugend (SJ) hätte er andernfalls wohl einpacken müssen, ist die SJ doch eine der mehr als 140 politischen, sozialen und kirchlichen Organisationen, die sich im Vorfeld gegen ein Bettelverbot verbündet hatten.

„Die Zivilgesellschaft ist gegen das Verbot“, fassten Grüne und Kommunisten diesen breiten Protest in der Debatte plakativ zusammen. ÖVP-Klubobmann Christopher Drexler hatte freilich Recht, indem er konterte: „Wir Abgeordneten vertreten hier die Zivilgesellschaft, die Zivilgesellschaft hat uns gewählt.“

Aber dafür?! Um Strafmandate an Bettler zu verteilen?

„Cui bono?“, um den alten Römer Cicero zu zitieren, frei übersetzt: wem nützt das?
Wer sagen kann: „Mir!“, bitte hier beim Leserservice melden.

karl.doppelhofer@woche.at

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