Stadt Kapfenberg
Das weltweit modernste Stahlwerk fährt langsam hoch

Das weltweit modernste Edelstahlwerk in Kapfenberg startet mit der schrittweisen Inbetriebnahme.
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In Kapfenberg steht die Inbetriebnahme des weltweit modernsten Stahlwerkes  unmittelbar bevor. Wir durften uns vorab auf dem Gelände umsehen.

KAPFENBERG. Vor vier Jahren erfolgte der Spatenstich, jetzt ist das Werk so gut wie fertig. Die Rede ist vom weltweit modernsten Edelstahlwerk, das von der Voest am Standort Kapfenberg errichtet wurde.

"350.000 m3  Erdreich wurden im Zuge der Bautätigkeit bewegt, 34.000 Tonnen Stahlbau für die Anlagen verbaut,  es wurden knapp 50.000 m3 Beton verbaut und noch einige tausende Tonnen sonstigen Stahls verwendet." 
Peter Fauland, Werksleiter

Kostenpunkt: rund 350 Millionen Euro, wobei aber aufgrund von Lieferverzögerungen sowie einer damit einhergehenden Projektverzögerung von ca. einem Jahr mit Mehrkosten zu rechnen ist. "Diesbezüglich möchte ich jetzt keine konkreten Zahlen nennen, aber man kann davon ausgehen, dass sich die planmäßigen Kosten um rund zehn bis zwanzig Prozent erhöhen werden", erklärt Franz Rotter, Vorstandsmitglied der Voestalpine AG und Leiter der High Performance Metal Division.

Besuch auf der Baustelle

Schrittweise Inbetriebnahme

Der Bau an sich ist fertig, seit Jänner 2022 läuft die Kaltinbetriebnahme, d.h. ohne flüssigen Stahl, die schrittweise Warminbetriebnahme startet mit Sommer 2022. "Bis zum absoluten Vollbetrieb wird es aber noch ca. zwölf bis achtzehn Monate dauern", so Rotter. Dann wird das hochmoderne Werk rund 205.000 Tonnen Spezialstähle für die internationale Luftfahrt, Öl- und Gas-, Automobil- und Werkzeugbauindustrie herstellen. Die Anlage setzt hinsichtlich digitalisierter Produktionsabläufe internationale Standards.

Die Presse war zu einem Rundgang eingeladen.
  • Die Presse war zu einem Rundgang eingeladen.
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Rund 8.000 Prozessdaten werden laufend parallel erfasst, umgesetzt und ausgewertet. Der hohe Digitalisierungsgrad erfordert bestens ausgebildete Fachkräfte, die die Maschinen steuern und Daten auswerten. Die entsprechende Qualifizierung der Mitarbeiter in den Bereichen Robotik, Sensorik oder Datenanalyse erfolgt über ein hauseigenes Kompetenzzentrum für Digitalisierung. Insgesamt werden durch das neue Edelstahlwerk rund 3.000 Arbeitsplätze an den steirischen voestalpine-Standorten Kapfenberg und Mürzzuschlag abgesichert.

Erzeugung von "grünem Stahl"

Rotter betonte bei der Pressekonferenz mit Stolz, dass es mit dem neuen Werk möglich ist, "grünen Stahl" zu erzeugen; ganz bewusst hat man auf den Einsatz nachhaltiger Zukunftstechnologien gesetzt.

 „Das neue Edelstahlwerk wird weltweit neue Benchmarks hinsichtlich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz setzen. Dadurch ist diese Investition auch ein wesentlicher Bestandteil unserer gesamtheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie.“
Franz Rotter, Voestalpine AG

Der Elektrolichtbogenofen – das Kernstück der Anlage – wird zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben. Dank geschlossener Kühlkreisläufe kann eine Reduktion der benötigten Kühlwassermengen um bis zu 90 Prozent erzielt werden. Zudem sorgt ein effizientes Rückgewinnungssystem dafür, dass die erzeugte Wärme werksintern weiterverwendet sowie in das öffentliche Fernwärmenetz eingespeist wird. Hocheffiziente Entstaubungsanlagen sorgen für eine massive Reduktion der CO2-Emissionen.

Die Dimensionen sind hier gewaltig.
  • Die Dimensionen sind hier gewaltig.
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Für Nachschub an Facharbeitern sorgt die Voest selbst, in dem sie Lehrlinge ausbildet. "Wir haben in der Steiermark aktuell rund 400 Lehrling in 20 Berufen und sind damit einer der größten Lehrlingsausbildner", erklärt Rotter. Allein in Kapfenberg werden derzeit 200 Lehrlinge in 14 Berufen ausgebildet. Für diese gibt es ganz neue Pläne: "Wir werden in Kapfenberg einen Jugend-Lehrlingscampus errichten. Wir sind derzeit mitten in den Planungsarbeiten und wollen 2024 alles fertig haben", so Rotter.

High Performance Metals Division

Die High Performance Metals Division des voestalpine-Konzerns ist auf die Produktion und Verarbeitung von Hochleistungswerkstoffen und kundenspezifische Services, wie Wärmebehandlung, hochtechnologische Oberflächenbehandlung und additive Fertigungsverfahren unter zunehmendem Einsatz digitaler Technologien fokussiert. Sie bietet ihren Kunden durch ihr einzigartiges Vertriebs- und Servicenetzwerk an rund 140 Standorten weltweit Materialverfügbarkeit und -bearbeitung sowie lokale Ansprechpartner.

Die Division ist globaler Marktführer bei Werkzeugstahl und einer der führenden Anbieter von Schnellarbeitsstählen, Ventilstählen sowie anderen Produkten aus Spezialstählen, Pulverwerkstoffen, Nickelbasis-Legierungen, Titan und Komponenten auch auf Basis additiver Fertigungstechnologien. Wichtigste Kundensegmente sind die Bereiche Automobilzulieferindustrie, Öl- und Gasexploration, Maschinenbau sowie die Konsumgüterindustrie und die Luftfahrt. Im Geschäftsjahr 2021/22 erzielte die Division einen Umsatz von 3,1 Mrd. Euro, davon rund 50 Prozent außerhalb Europas, ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 400 Mio. Euro und beschäftigte weltweit rund 13.300 Mitarbeiter.

Franz Rotter, Vorstandsmitglied der Voestalpine AG und Leiter der High Performance Metal Division, bei der Pressekonferenz.
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Der Voestalpine-Konzern

Die voestalpine ist ein weltweit führender Stahl- und Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren Premium-Produkt- und Systemlösungen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie und ist darüber hinaus Weltmarktführer bei Bahninfrastruktursystemen, bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Die voestalpine bekennt sich zu den globalen Klimazielen und verfolgt mit greentec steel einen klaren Plan zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion.

Im Geschäftsjahr 2021/22 erzielte der Konzern bei einem Umsatz von 14,9 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 2,3 Milliarden Euro und beschäftigte weltweit rund 50.200 Mitarbeiter. In der Steiermark betreibt die Voestalpine neun Standorte, 13 Produktionen und erwirtschaftet einen Umsatz von rund 4,5 Mrd. Euro.

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