25 Jahre Sommerauer Immobilien

"Die Kaufkraft der Leute ist gesunken"

Am 1. Februar 1999 hat Klaus Sommerauer sein Immobilien-Büro – damals noch in der Stadt Bruck – eröffnet. Mittlerweile kann er auf eine 25-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken.

KAPFENBERG. Als gelernter Einzelhandelskaufmann hatte Klaus Sommerauer ursprünglich mit Immobilien so gar nichts zu tun. Die ersten Berührungspunkte mit der Thematik bekam er 1992, als er bei Raiffeisen Immobilien zu arbeiten begann. In den folgenden sieben Jahren baute er die Geschäftsstelle in Bruck auf, ehe er im Jahr 1999 den Schritt in die Selbständigkeit wagte.

Gemeinsam mit seiner Schwester Sabine Hirschhofer startete er den Zwei-Mann/Frau-Betrieb in der Mittergasse in Bruck, sie im Innendienst, er im Außendienst. Im März 2016 folgte die Übersiedlung an den jetzigen Standort in Kapfenberg. Seither hat sich in der Branche einiges getan, aber auch bei Sommerauer persönlich, hat er doch in der Zwischenzeit zusätzlich die Ausbildung zum allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für Liegenschaftsbewertungen absolviert.

Kunden aus allen Bereichen

Seine Kunden finden sich in der gesamten Steiermark, es sind Privatpersonen genauso wie Unternehmen, Banken, Notare, Rechtsanwälte, Gerichte oder auch das Finanzamt. Einer seiner ersten großen Aufträge war die Vermittlung jenes damals rund 60.0000 m² großen Grundstückes, auf dem sich heute der Montanterminal befindet. "Das war damals gleich zu Beginn einer meiner größten Aufträge", erzählt Klaus Sommerauer stolz.
In der Zwischenzeit hat er wohl so einige tausende Verkäufe bzw. Vermittlungen abgewickelt. "Ganz genau weiß ich es eigentlich gar nicht, aber es wird schätzungsweise irgendwo im vierstelligen Bereich liegen."

Aber was hat sich in den letzten 25 Jahren eigentlich Gravierendes verändert? "Die Menschen sind mit Sicherheit grundsätzlich aufgeschlossener geworden", glaubt der dreifache Familienvater. "Die Branche an sich hat sich insofern verändert, da die Anzahl jener Menschen, die einen Immobilienmakler konsultieren gestiegen ist. Durch Corona ist außerdem der Drang vieler Menschen in die Natur größer geworden, viele Menschen haben in dieser Zeit auch ihre Wohnsituation angepasst: Sie wollten mehr Raum haben, mehr Bewegungsfreiheit und auch jederzeit ins Freie können. Wochenendhäuser wurden in dieser Zeit immer beliebter", erzählt Sommerauer." Die Immobilien waren dementsprechend nachgefragt, die Preise dafür sind massiv gestiegen.

Mehr Miete als Kauf

Aber mittlerweile wendet sich dieses Blatt wieder: "Die Kaufkraft der Leute ist gesunken, und das hat mehrere Gründe: Einerseits sind in den letzten Monaten und Jahren die Betriebskosten gestiegen, andererseits ist es auch schwieriger geworden, einen Kredit bei der Bank zu bekommen. Und wenn man einen Kredit bekommt, sind die Zinsen dementsprechend hoch  – das kann sich nicht mehr jeder leisten."

Das Mieten von Immobilien ist daher momentan wieder mehr nachgefragt als der Kauf, dennoch ist und bleibt der begeisterte Hobbyjäger optimistisch: "Das wird sich in den nächsten Monaten wieder einpendeln; zwar werden die Zinsen nicht mehr auf das Niveau wie vor ein paar Jahren sinken, aber sich dennoch deutlich niedriger als jetzt einpendeln", glaubt er.

Was seiner Überzeugung nach ebenfalls eintreten wird ist, dass in Zukunft bei Erbschaften sehr häufig auch eine gewisse Restverschuldung mitübernommen werden muss: "Die Leute finanzieren sich heutzutage ihre Immobilien viel langfristiger, d.h. erbt ein Kind bspw. das Haus seiner Eltern, muss nicht unbedingt gesagt sein, dass dieses schon schuldenfrei ist", glaubt Sommerauer.

Erfolgsrezept

Nach 25 erfolgreichen Jahren im Geschäft, was ist da das Erfolgsrezept? "Als Immobilienmakler musst du freundlich sein, ehrlich und kompetent. Die Leute müssen das Gefühl haben, dass sie dir vertrauen können. Und natürlich brauchst du Fachwissen; daher ist ständige Weiterbildung ganz wichtig. Und die Erfahrung macht natürlich auch viel aus", ist er überzeugt.

Und, das allerwichtigste: "Du brauchst gute Mitarbeiter. Ich habe mittlerweile fünf davon und ich sage ohne Übertreibung, dass es das beste Team ist, das man haben kann. Bei uns geht's sehr familiär zu, allein schon deshalb, weil sowohl meine Schwester, als auch mein Schwager und mein Neffe im Unternehmen tätig sind. Und vielleicht wird auch mein Sohn irgendwann einsteigen, das wäre natürlich sehr schön", schwärmt der 56-Jährige. "Aber das hat noch etwas Zeit. Und mir ist wichtig, dass jedes meiner drei Kinder genau das machen kann, was es machen möchte und keinen Druck bekommt."

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