Jung, klein und erfolgreich
Ein Kfz-Betrieb als Nahversorger

Bei FS-KFZ-Technik wird noch geschraubt! Wolfgang Leitner mit Heinz und Daniela Schwaiger. Partner Herbert Flucher hütete das Bett.  | Foto: Martin Meieregger
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Die Serie „Jung, klein und erfolgreich“ in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Bruck-Mürzzuschlag geht nun ins dritte Jahr. Die Serie wird fortgesetzt, weil es im Bezirk einfach so eine große Anzahl an jungen Unternehmen oder Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern gibt, die aufzeigen, dass sich mit guten Ideen und Innovationsbereitschaft ein Sprung in die Selbstständigkeit lohnt. 

BRUCK-MÜRZZUSCHLAG. Den Start macht die Firma "FS-KFZ-Technik OG". Der Name kommt von Herbert Flucher und Heinz Schwaiger. Die beiden Krieglacher haben nach weiteren Arbeitgebern die letzten 19 Jahre gemeinsam in einer großen Firma gearbeitet. Ein Vorteil für die Selbstständigkeit: „Wir sind schon lange in der Branche tätig und bringen viel an Erfahrung mit. Außerdem bringt uns nicht gleich was aus der Ruhe, wir können vernünftig mit Kunden reden und vernünftige Lösungen anbieten“, so Heinz Schwaiger, der beim Interview auf seinen grippekranken Partner verzichten muss. Geduld ist also gefragt: „Ja, die Zeiten werden schneller und schwieriger und wir versuchen in näherem Umfeld für die Kunden ein Nahversorger zu sein. Das funktioniert von Anfang an sehr gut.“ Mechaniker Wolfgang Leitner, Daniela Schwaiger für die Buchhaltung und ein Lehrling komplettieren das Team.

Mit einem Lächeln dem Kunden begegenen | Foto: Martin Meieregger
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Karriere mit Lehre

Ein Kfz-Techniker beginnt mit der Lehre. Schwaiger wechselte danach in einen Grazer Betrieb und da kam die Nähe zum WIFI der Wirtschaftskammer gelegen und der Meister plus Unternehmerprüfung ließen nicht lange auf sich warten. Die Selbstständigkeit dauerte dann doch etwas länger: „Als wir 2017 erfahren haben, dass Herr Koubek aufhört, haben wir die Chance ergriffen.“ Geboten werden Reparaturen, Pickerl für alle Marken und fast alle Fahrzeuge, außer für große Busse und Lkw. Dafür aber auch für eine Puch-Maxi und andere Motorräder. Auch ein Rundumservice für Anhänger bieten wir an.“ Zusätzlich gibt es einen Handel für Ersatzteile und Flüssigkeiten, die das Auto so braucht.

Direkt an der Hauptstraße von Mitterdorf gelegen | Foto: Martin Meieregger
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"Kunden fürs Leben"

Alles wird teurer: „Natürlich. Der Kollektivvertrag ist gestiegen, weil die Leute sonst in die Industrie gehen. Auch die Energie wird teurer. Wir tun uns als Pachtbetrieb und freie Werkstätte aber noch leichter und können zum Beispiel selbst entscheiden, wo wir einkaufen oder wie intensiv wir uns um die Kunden bemühen.“ Als junger Meister hat Schwaiger von einem Betriebsleiter bei Porsche eines gelernt: Wichtig sind Kunden fürs Leben, nicht Kunden für heute. Trotzdem wagen wir einen Blick in die Zukunft. FS-KFZ-Technik ist befähigt, eine Begutachtung für E-Autos durchzuführen, jedoch für die Reparatur wäre in eine Zusatzausbildung und neue Geräte zu investieren. Da Schwaiger noch nicht ganz glaubt, dass in zehn bis 15 Jahren alle elektrisch fahren, sieht er davon noch ab.

Keine Scheu vorm "Basteln"

Als freie Werkstätte werden in Mitterdorf eher Fahrzeuge nach abgelaufener Herstellergarantie repariert. Das macht dem Team nichts aus: „Bei älteren Fahrzeugen gibt es noch Bastlerarbeiten, wo man sein Können beweisen kann. Heute ist eine Mechanikerin oder ein Mechaniker eigentlich nur noch Teiletauscher und Diagnosegeräte übernehmen vieles, aber nicht alles." Dennoch sei es wichtig, dass bereits in der Lehre großer Wert auf Elektronik gelegt werde.

Handel inklusive: "All inklusive Werkstatt"  | Foto: Martin Meieregger
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Unterwegs im alten Golf

Was Schwaiger gar nicht versteht: „Alle reden vom Klimaschutz. In Deutschland darf man aber in großen Städten mit rund fünf Jahren alten Autos nicht mehr fahren. Es kann nicht grün sein, wenn man diese wegwirft. Wir haben schon lange gute Abgasnachbehandlungssysteme." Nach diesem Schlusssatz setzt er sich in einen 20 Jahre alten Golf, der trotz Minus-Temperaturen sofort anspringt und auf die Pickerlüberprüfung wartet.

Weitere Beiträge zur Serie:

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Ein elektrisierendes Unternehmer-Tandem
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