Eine Annäherung ans "Gemeinwohlige"

Heribert Krammer: "Das ECE Kapfenberg wird demnächst ausgebaut." | Foto: Pashkovskaya
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  • Heribert Krammer: "Das ECE Kapfenberg wird demnächst ausgebaut."
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Heribert Krammer betreibt nicht nur das Kapfenberger Einkaufszentrum ECE – kräftig unterstützt wird er dabei von seinem Sohn Christoph Krammer, mit seinem Partner A. Manfred Wagner baut er Einkaufszentren in ganz Europa. Im WOCHE-Gespräch sieht er immer noch Chancen für den innerstädtischen Handel und bricht eine Lanze für Einkaufszentren – sofern sie nicht auf grünen Wiesen stehen.

Herr Krammer, nächstes Jahr gibt es das ECE Kapfenberg seit 25 Jahren. Was löst dieses Jubiläum für Emotionen in Ihnen aus?
Heribert Krammer: Ich fühle mich in meiner Entscheidung bestätigt, in Kapfenberg ein innerstädtisches Einkaufszentrum zu bauen. Bewundernswert die Vision vom damaligen Bürgermeister Klaus Prieschl, den Handel sehr prominent in einer Industriestadt zu etablieren.

Stillstand ist auch für ein Einkaufszentrum tödlich? Was wird sich rund ums ECE tun?
Heribert Krammer: Stillstand hat es nie gegeben und wird es nie geben. Wir haben uns seit 1992 ständig weiterentwickelt. Aktuell arbeiten wir gerade an einer räumlichen Ausdehnung des Einkaufszentrums in Richtung Post. Auch inhaltlich vertiefen wir uns, dafür ist mein Sohn Christoph zuständig.
Christoph Krammer: Wir planen einen reformpädagogischen, englischsprachigen Kindergarten im ECE und ich arbeite an einem "Gute Geschichte Laden". Mit diesem völlig neuartigen Geschäftsmodell wollen wir zeigen, wie ein ethisch, sozial, ökologisch und wirtschaftliches erfolgreiches Handeln aussehen könnte.

Sehr nah an der Gemeinwohl-Idee des Christian Felber?
Christoph Krammer: Ganz genau, mittlerweile sind wir schon sehr freundschaftlich miteinander verbunden. Ebenso bin ich mit Heini Staudinger (Waldviertler Schuhe) und Josef Zotter aus Riegersburg in regem Austausch.

Wie lässt sich so eine Gemeinwohl-Initiative finanzieren?

Christoph Krammer: Mit einer Crowdfunding-Initiative; die Kapitalgeber sind eine Vielzahl von Menschen. Menschen, die diese Ideen mittragen, haben die Möglichkeit, in ein zukunftsweisendes Geschäftsmodell zu investieren und erhalten dafür jährlich attraktive Zinsen.

Verlassen wir Kapfenberg und springen auf die europäische Ebene. Gibt es für einen Einkaufszentrum-Errichter überhaupt noch Hoffnungsmärkte?
Heribert Krammer: Alle Balkanländer wären Hoffnungsmärkte. Das Problem ist derzeit, dass die Banken momentan keine Investition in diesen Ländern finanzieren. Mit Ausnahme von Rumänien, dort läuft es gut.

In welcher Stadt hätten Sie gerne ein Einkaufszentrum?

Heribert Krammer: Bei den Centerbetreibern sind wir in Österreich Marktführer. Die besten Standorte in den großen Städten sind vergeben, aber eine Wunschstadt hätte ich doch: Baden bei Wien.

Realistisch?
Heribert Krammer: Wir arbeiten daran.

Heribert und Christoph Krammer wurden fotografiert von Katarina Pashkovskaya

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