Lehrbetrieb des Monats
Tischlerei Wurzwallner: Auf dem richtigen "Holzweg"

Vom Einmann-Betrieb zu einem der größten Tischlerbetriebe der Steiermark | Foto: Andrea Stelzer
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Seit mehr als 120 Jahren steht die Wurzwallner Tischlerei GmbH für hochwertige Holzverarbeitung. Gegründet im Jahr 1896 entwickelte sie sich von der einfachen Tischlerei mit Handhobel und Stemmeisen zu einem technisch anspruchsvollen Unternehmen mit modernster Technik und vollautomatischen Maschinen. Derzeit arbeiten 36 Mitarbeiter und 8 Lehrlinge am Standort in Langenwang Lindenstraße, wo bis 1998 ein Sägewerk von Mayr Melnhof stand.

Tischlerlehre heute

In den vergangenen 20 Jahren wurden rund 50 Lehrlinge in den Berufen Tischler und Tischlereitechniker ausgebildet. Der Tischlereitechniker wird zusätzlich zur handwerklichen Ausbildung im Ausbildungsschwerpunkt "Planung" auch in die Arbeitsvorbereitung eingeführt, d.h. sie begleiten ein Projekt vom Zeichnen der technischen Pläne bis zur Fertigstellung. Beim Schwerpunkt "Produktion" steht die Programmierung und Bedienung CNC-gesteuerter Arbeitszentren und Maschinen im Vordergund. Der Computer ist heute in beiden Berufsbildern der ständige Begleiter.

Mädchen willkommen

Aktuell sind zwei Mädchen im Einsatz, wobei eines gerade die Ausbildungsform „Lehre mit Matura“ absolviert und so neben der fachlichen Ausbildung sich allgemein weiterbildet. Umgekehrt sind Mitarbeiter im Betrieb tätig, die eine Lehre nach der Matura, z.B. AHS-Matura, abgelegt haben. Im Betrieb, an den Maschinen oder im Büro funktioniert es mit den Damen anstandslos, allein bei manchen Montagen sind sie auf Hilfe angewiesen. Im ersten Jahr werden alle Lehrlinge im Haus ausgebildet, ab dem zweiten Jahr fahren sie bereits mit auf Baustellen. Vorrangig im Umkreis, denn die Arbeitszeiten müssen genau eingehalten werden.

Alles aus einer Hand

Dass sich die Firma Wurzwallner, heute bereits in der vierten Generation von Otto und Paul Wurzwallner geführt, so lange hält und sich zu einem großen Tischler-Betrieb gemausert hat, hat seinen Grund: „Ich glaube, es ist unser Vorteil, dass wir glücklicherweise durch unseren gigantischen Maschinenpark sämtliche für ein fertiges Produkt notwendigen Arbeitsschritte im Haus erledigen können. Dadurch bleibt auch die Wertschöpfung bei uns im Haus“, sagt Otto Wurzwallner stolz.

Von Hotel bis Studentenheim

Der Kundenkreis des Unternehmens liegt im In- und Ausland. Vorwiegend geht es um den Objektbereich, zum Beispiel Einrichtung und Möblierung diverser Hotels im 4- und 5-Sterne Bereich sowie Kuranstalten, große und kleinere Krankenhäuser und Schulen. Auch am Flughafen Wien Schwechat mischte man mit und momentan wird ein Studentenheim in Deutschland ausgestattet.

Fachkräfte fehlen

Wie bei vielen anderen Unternehmen in verschiedenen Branchen fehlen auch bei Wurzwallner immer wieder geeignete Lehrlinge und man ist ständig auf der Suche. Otto Wurzwallner findet es schade, dass bei Berufsmessen, wo er immer dabei ist, der Großteil der Aussteller Schulen sind und Betriebe nur einen kleinen Teil davon ausmachen. "Es ist verständlich, dass die Schulen um ihre Schüler kämpfen, aber in naher Zukunft wird es zu viele Akademiker und zu wenig Fachkräfte geben", so Wurzwallner.
^Andrea Stelzer

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