Wirtschaft trifft Schule
Unsere Wirtschaft hat Aufholpotenzial
Seit Jahresbeginn berichten wir über das Projekt „Wirtschaft trifft Schule“. Betriebe stellen dabei Schülern der Volksschule Mürzzuschlag und der NMS Mariazell praxisnah ihre Berufe vor. Ziel des Projektes "Wirtschaft trifft Schule", das durch die Corona-Maßnahmen jäh unterbrochen wurde, ist die Information und die Imagepolitur der handwerklichen Berufe und der Lehre. Eine fundierte Ausbildung sei Voraussetzung für sichere Arbeitsplätze und eine positive Entwicklung der heimischen Wirtschaftsbetriebe, sind sich die stellvertretenden Regionalstellenobmänner der Regionalstelle Bruck-Mürzzuschlag, Franz Skazel und Hugo Sampl einig.
Wie geht es in Mürzzuschlag?
FRANZ SKAZEL: „Im ehemaligen Bezirk Mürzzuschlag ist die Lage ob der getroffenen Maßnahmen durchaus angespannt, aber auch optimistisch. Der Handel versuchte mit Aktivitäten auch während der Schließungsphase in Erinnerung zu bleiben und beginnt langsam wieder Umsätze zu machen. Gewerbe und Handwerk haben wo immer möglich mit Kurzarbeit gearbeitet und starten teilweise ebenfalls wieder durch. Ähnlich die Industrie, abhängig von der internationalen Entwicklung. Schwierig ist es für Gastronomie und Tourismus, wo man erst später öffnen darf.“
Umsätze nachholen
Skazel glaubt, dass in vielen Branchen die Umsätze aufgrund des Nachholbedarfs relativ rasch wieder steigen werden, aber die gesamte Umsatzsituation eine schwierige bleiben wird. In vielen Bereichen sind aufgrund der Schließungen die Umsätze gänzlich verloren und die Situation für manche existenzbedrohend. „Entscheidend aus wirtschaftlicher Sicht wird sein, dass die in jeder Hinsicht richtigen Maßnahmen der Bundesregierung greifen und die zugesagten Mittel und Unterstützungen unbürokratisch und rasch fließen. Nur dann können unsere Betriebe die Krise „durchtauchen“, Arbeitsplätze erhalten und längerfristig wieder neue schaffen“, so Skazel. Beim eigenen Malerbetrieb Skazel in Mürzzuschlag sind nach drei Wochen Kurzarbeit die Mitarbeiter unter Einhaltung der Vorschriften wieder auf Baustellen und bei Privatkunden und es werden sogar neue Mitarbeiter eingestellt.
Wie geht es in Mariazell?
HUGO SAMPL: „Die wirtschaftliche Situation ist schwierig. Jenen Betrieben, welche vom Tourismus leben, geht es am schlechtesten. Unserer Region, welche sich über 16 Ortschaften vom Seeberg bis Mitterbach und von Weichselboden bis Neuberg erstreckt, ist sehr tourismusabhängig und daher stark betroffen. Anderen Betrieben, zum Beispiel in der Metall- oder Holzbranche, fällt es leichter über die Krise zu kommen. Es wurde versucht, die Situation der Unternehmer durch eine Gutscheinaktion mit Unterstützung der Gemeinde, Wirtschaftskammer und privaten Geldgebern zu erleichtern.“
In der Federnerzeugung Sampl in Gußwerk wird nach der Kurzarbeit wieder voll produziert. Obwohl die Normalisierung von ganz vielen Einflussfaktoren abhängt, bleibt Sampl positiv, glaubt an ein Medikament und daran, dass sich die Lage in absehbarer Zeit entspannt.
Lehre nicht in Gefahr
Beide Herren sind sich einig, dass die Lehre eine unverzichtbare Notwendigkeit bleiben wird und junge Fachkräfte immer gebraucht werden. Gerade jetzt solle die Lehrlingsausbildung forciert werden, da es bald einen Aufholeffekt geben werde.
Andrea Stelzer
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