Meister Eder und seine Lehrlinge

Lara Propretnik ist die erste Dame, die eine Lehre bei Eder macht; Ebenso im Bild: Michael Eder und Manuel Gruber
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Die Tischlerei EDER in Thörl ist ein familiär geführter Handwerksbetrieb mit über 20 Jahren Erfahrung. Tradition und hohe Qualität stehen im Mittelpunkt und werden von den Mitarbeitern jeden Tag gelebt. Diese Werte geben Michael Eder und sein Team gerne in der Lehrlingsausbildung weiter. Die Jugendlichen erlernen das traditionelle Handwerk von Grund auf in einem wertschätzenden und herausfordernden Umfeld. Vom ersten Tag an wird der Jugendliche in den Betrieb eingebunden und wird gefördert, eigene Projekte zu erarbeiten und selbständig umzusetzen. Zusätzlich zur handwerklichen Ausbildung werden verschiedene Weiterbildungen bis hin zur Lehre mit Matura ermöglicht.

Vom Lehrling zum Chef

Auch Michael Eder hat hier bereits 1993 seine Lehre begonnen, damals noch beim Vorbesitzer, Herrn Wieser. Danach verschlug es ihn zum Tischlern ins Ausland und er absolvierte die Meisterschule. Nach seiner Rückkehr und nachdem sein ehemaliger Lehrherr in Pension ging, hat er 2007 den Betrieb übernommen. Seit damals bildet er auch Lehrlinge aus: „Jedes Jahr wird eine neue Lehrstelle ausgeschrieben und wir bilden laufend zwei bis drei Lehrlinge aus. Wir wollen damit eine Vorbildfunktion für andere (Klein)Betriebe einnehmen und zeigen, dass Lehrlingsausbildung wichtig ist und sich in jedem Fall für den Betrieb lohnt. Gute Leistungen bei den Lehrabschlussprüfungen und die positiven Rückmeldungen der LAP-Prüfer bestätigen uns, den richtigen Weg in der Lehrlingsausbildung zu gehen.“
Auf die Frage, warum Eder ausgerechnet Tischler lernte antwortet er ehrlich aber auch mit einem Lächeln: „Weil ich nicht mehr zur Schule gehen wollte. Aber es war auch Fügung und seit dem ersten Tag der Lehre war die Begeisterung für den Beruf da und es hat bis jetzt nicht aufgehört.“ Es fasziniert ihn der Werkstoff Holz, das Gestalten, das Einrichten von Räumen. Auch die Kombination von Materialien seine interessant.

Lehrjahre sind notwendig

Zur Zeit sind in der Tischlerei in Thörl zwei Gesellen, Michael Eder selbst und seine Frau beschäftigt, welche ihn übrigens auch für die Wahl des Lehrbetrieb des Monats angemeldet hat. Und da wären natürlich auch noch des Meister´s Lehrlinge und ohne diese könnte er sich den Betrieb nicht mehr vorstellen: „Natürlich wird von den auszubildenden Gesellen und auch von mir viel abverlangt, weil man eigentlich ständig erklären muss und dazu auch seine eigene Arbeit zu erledigen hat. Aber die Jugend ist die Zukunft von morgen und es bereitet Freude den Fortschritt mitzuerleben und die meisten Jungen selbst sind mit Freude und Begeisterung dabei.“
Begeisterung ist auch ein Anspruch von Eder, den er an Bewerber stellt. Auch Anspruch an sich selbst sollte vorhanden sein. Alles andere werde ihm beigebracht, wie z.b. Vorstellungsvermögen. Und natürlich muss er wirklich gewillt und motiviert sein, die Lehre durchzuziehen. „Es ist nicht immer leicht in einem kleinen Betrieb. Wir sind immer beisammen und jeder muss alles machen und wird auch oft ins kalte Wasser geschmissen. Aber Fehler sind anfangs erlaubt, daraus lernt man nur.“

Eder versus Möbelriesen

Michael Eder sieht in den Möbelketten keine Konkurrenz. „Wie soll ich mich mit einem Unternehmen, das 15000 Wohnzimmer verkauft, konkurrieren. Das geht gar nicht. Ich habe eine Kundschaft, für die ich individuell gestalten kann. Menschen, die sich abgeben wollen von dem, was es von der Stange gibt. Das ist unsere Stärke. Und alles kann der Möbelhandel sowieso nicht abdecken.“

Tischler sind teurer

Auch dem kann Eder nicht zustimmen. Auch wir arbeiten z.b. mit HAKA Küchen zusammen, die das Grundgerüst liefern. Wir bauen das Umfeld. Und wenn sie im Möbelhaus Extrawünsche haben, dann wird es auch dort teuer.“ Ob man einen Unterschied erkennt: „Ich denke man erkennt bei einer Tischlerarbeit den Geschmack des Handwerkers mit. Wir fahren ja in den meisten Fällen vor Ort und wir haben das Feingefühl was passen könnte oder nicht, während der Kunde als Leihe in ein Möbelhaus kommt.“

Männerdomäne durchbrochen

Die Männerdomäne in der Tischlerei Eder hat Lara Propretnik durchbrochen. Sie ist mit 18 Jahren die erste junge Dame, die dort lernt. Davor hat sich eine landwirtschaftliche Schule begonnen, wollte dann aber unbedingt Tischler lernen. Bereits vor zwei Jahren hat sie sich beworben, da waren aber schon Lehrlinge aufgenommen und beim zweiten Mal hat es geklappt. Mit dieser Hartnäckigkeit hat sich auch Michael Eder überzeugt und im Juli fängt sie hoch zufrieden mit ihrer Entscheidung schon ihr zweites Lehrjahr an.

Lara Propretnik ist die erste Dame, die eine Lehre bei Eder macht; Ebenso im Bild: Michael Eder und Manuel Gruber
Bereits ein eingespieltes Team: Lara und Manuel
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