Traditionshaus in Kapfenberg - Genuss seit 1910

400 verschiedene Weinsorten gibt es in der Vinothek, die Franz Friessnegg selbst aussucht
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Das wollte ich schon immer fragen: Wie oft werden Sie mit Herr Schicker und nicht richtig mit Herr Friessnegg angesprochen?

FRANZ FRIESSNEGG: Lächelnd: Sehr häufig, deshalb höre ich auf beide Namen.

Das Restaurant Schicker stand jahrzehntelang für reinen Lebensmittelhandel, wie begann alles?
Franz Schicker aus Slowenien eröffnete 1910 nach einer Bäckerlehre in Kapfenberg eine Jausenhütte im Böhlergelände und später einen Lebensmittelkiosk am Lindenplatz. Dort lernte er als bereits reiferer Mann meine damals junge Mutter Anna kennen und heiratete sie. Er verstarb bald nach dem Krieg und meine Mutter führte als tüchtige Kauffrau das Stammgeschäft und drei weitere Filialen weiter. Mit meinem Vater, Franz Friessnegg, hat sie dann auch die ersten Selbstbedienungsläden eröffnet.

Wann kam das jetzige Haus aus dem 16. Jahrhundert und die Gastronomie ins Spiel?
Es begann Anfang der 60er-Jahre mit Schickers Hendl-Grill. Danach wurde ständig ausgebaut, der letzte große Umbau war die Eröffnung des Café Mocca vor zehn Jahren. Aktuell sind wir der zweitgrößte Arbeitgeber in der Altstadt und zeitgemäß bieten wir natürlich auch Catering an. Nicht geändert hat sich, dass unsere Gäste und Mitarbeiter höchsten Stellenwert genießen.

In Ihrer Speisekarte findet man viel Mediterranes und Vegetarisches und sie hat ein neues Design.

Das hat mit meiner Liebe zu Italien zu tun, vor allem zu Friaul und der Toskana, dort hole ich mir Ideen für die Einrichtung, aber auch fürs Essen und für meine Weine. Beim vegetarischen Angebot war ich anfangs skeptisch, ob es auch angenommen wird. Aber das Gegenteil ist der Fall und es wird immer mehr danach gefragt. Für das neue Design zeichnet mein Sohn Hannes verantwortlich, der in die Firma eingestiegen ist.

Freut Sie das?
Natürlich, auch meine Tochter Anna war kurzzeitig hier und es ist doch eine Anerkennung dessen, was man gemacht hat und ich freue mich, dass es weitergehen wird.

Sie bieten Menüs und auch einen Altstadtmenüpass. Wie läuft das Mittagsgeschäft?
Es wird vor allem von Senioren und Firmen gut angenommen und es wird alles frisch mit leichten und frischen Zutaten gekocht. Mit dem Pass möchten die vier Altstadtwirte wieder mehr Einheimische in die Lokale und die schönen Gastgärten am Fluss oder Hauptplatz locken.
Schicker steht für gutes Essen, aber auch für Wein und Kaffee.
Für Wein habe ich mich schon immer interessiert und kann auf 30-jährige Empirie und ein verlässliches Auswahlverfahren verweisen. Entweder es taucht ein Name auf, der viele Punkte hat oder ich finde bei Verkostungen meine Favoriten. Diese lasse ich mir nach Hause schicken (lächelnd: dort trinke ich sie dann) und erst wenn ein Wein nachhaltig Bestand hat, schafft er es in die Vinothek, welche von 8.30 bis 23 Uhr geöffnet hat. Dort gibt es auch ausgewählte Delikatessen sowie eine große Auswahl an Schokotrüffeln und gesundem, frischem 100-Prozent Arabica-Kaffee.

Haben Sie Wünsche für Ihre Zukunft in Kapfenberg?

Ich lebe ja auch in diesem Haus und das nach wie vor gerne, weil ich Kapfenberg mit seinem kulturellen und sportlichen Angebot und der intakten Landschaft sehr attraktiv finde. Auch die Kapfenberger Kommunalverwaltung leistet gute Arbeit. Wünschen würde ich mir von der Bevölkerung, dass sie unser Restaurant und das Café Mocca als qualitätsorientierte, aber nicht abgehobene Einrichtungen ansieht, wo man sechs Tage die Woche ungezwungen essen und trinken kann, ohne danach eine immens hohe Rechnung zu erhalten.
Andrea Stelzer

400 verschiedene Weinsorten gibt es in der Vinothek, die Franz Friessnegg selbst aussucht
Anhand der Platzsets erklärt Friessnegg die interessante Familiengeschichte vom Kiosk zum Traditionsrestaurant
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