Immobilien
Boom bei Kleingärten

Kleingärten und Parkplätze überfluten die Immobilien-Verkaufsstatistik, Einfamilienhäuser und
Grundstücke  sind rückläufig, die teuerste verbücherte Immobilie 2020  liegt in Salzburg Stadt. | Foto: Pixabay
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    Grundstücke sind rückläufig, die teuerste verbücherte Immobilie 2020 liegt in Salzburg Stadt.
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Kleingärten und Parkplätze überfluten die Verkaufsstatistik, Einfamilienhäuser und Grundstücke sind rückläufig und die teuerste verbücherte Immobilie 2020 liegt in Salzburg Stadt: So hat Corona den Immobilienmarkt in Österreich beeinflusst.

BAUEN & WOHNEN. Die Anzahl der Verbücherungen, also jener im Grundbuch eingetragenen Liegenschaften, ist im Coronajahr leicht gestiegen. Besonders Kleingärten und Parkplätze boomen am Immobilienmarkt. Einfamilienhäuser und Grundstücke sind hingegen rückläufig. Das geht aus dem aktuellen Re/Max ImmoSpiegel mit Daten von IMMOunited hervor, bei dem die Transaktionen des Vorjahres gemessen worden sind.

Über 7.000 Verbücherungen mehr als 2019

In Österreich wurden 2020 145.780 Objekte, das sind um 7.090 Liegenschaften mehr als im bisherigen Rekordjahr, verbüchert. Der Wert aller 2020 in Österreich verbücherten Immobilien lag bei 35,1 Mrd. Euro. Das sind um 801 Mio. Euro mehr als zuletzt und entspricht einem Anstieg von plus 2,3 Prozent. Von den Steigerungen der letzten Jahre ist das allerdings weit entfernt: Plus 7,9 Prozent waren es von 2018 auf 2019 und 13,2 Prozent im Jahr davor. ,

Bezirke in Rot weisen jene  Bezirke aus, in denen am meisten Immobilientransaktionen stattfanden.
  • Bezirke in Rot weisen jene Bezirke aus, in denen am meisten Immobilientransaktionen stattfanden.
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Meisten Verkäufe in Niederösterreich

Dem ImmoSpiegel zufolge legten alle Bundesländer, außer das Burgenland, 2020 bei der Anzahl der verbücherten Objekte zu, auch Wien. Das Burgenland feiert „nur“ das zweitbeste Ergebnis in der Historie. Niederösterreich führt bei den Verkaufszahlen mit 28.871 vor Wien mit 24.223 und der Steiermark mit 23.487 Liegenschaften. Auch Oberösterreich ist mit 21.516 noch in Schlagdistanz. Danach folgt Tirol mit 13.143, dahinter Kärnten mit 10.357, knapp vor Salzburg mit 10.251. Die Verfolgergruppe kommt aus dem West- und dem Ostende des Landes: 7.444 Verbücherungen in Vorarlberg und 6.488 im Burgenland.

Steiermark mit der höchsten Mengensteigerung

Die Mengenveränderungen widerspiegeln nicht nur die Größe des Bundeslandes: So führt die Steiermark mit +2.239 Verkäufen (+10,5 %) vor Oberösterreich mit +1.364 (+6,8 %) und Wien mit +1.311 (+5,7 %). 754 Mehrverkäufe in Salzburg bringen ein Plus von 7,9 %, 729 in Vorarlberg dagegen den Spitzenwert des Jahres mit +10,9 %. Vergleichsweise gering ist jedoch die Dynamik in Niederösterreich mit +567 Stück (+2,0 %), knapp vor Kärnten mit 513 zusätzlichen Verbücherungen (+5,2 %). +2,0 % bedeuten für Tirol +264 zusätzliche Immobilienverkäufe. Dem Burgenland - wie schon erwähnt hinter 2019 zurück – fehlen -651 Immobilienkäufe (-9,1 %) auf das Rekordjahr.

Bezirke in Rot weisen jene Bezirke aus, in denen Immobilientransaktionen mit dem höchsten Wert stattfanden.
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Zehn Jahre Entwicklung

Im Zehnjahresvergleich des RE/MAX ImmoSpiegels steigen die Immobilienverbücherungen in der Steiermark um +75,5 %, in Kärnten um +68,5 %, in Salzburg um +63,4 %, in Tirol um +61,1 Prozent und in Oberösterreich um +57,0 %. Vorarlberg mit +51,7 % schlägt Wien mit +51,5 %. Der Bundesdurchschnitt liegt bei +55,4 %. Darunter finden sich noch Niederösterreich mit +41,3 % und das Burgenland mit +34,5 %.

Kleingärten und Parkplätze überfluten die Immobilien-Verkaufsstatistik, Einfamilienhäuser und
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Boom an Kleingärten

2020 wurden um 1200 Stück weniger Einfamilienhäuser verkauft als 2019, auch bei Grundstücken betrug das Minus 840 Stück. Dafür wurden viel mehr Pkw-Stellplätze und Kleingärten gehandelt, in diesen beiden Segmenten gab es um 8000 Stück mehr Transaktionen als ein Jahr zuvor. Plus 7.000 PKW-Abstellplätze wurden 2020 als eigenes Kaufobjekt verbüchert, ebenso 1.300 Kleingärten und 550 zusätzliche Wohnungen, aber 1.200 Einfamilienhäuser weniger."

„Gesamtwirtschaftlich ins Gewicht fällt der Umsatzrückgang bei Großgebäuden, Zinshäusern und Hotels/Pensionen aufgrund der hohen Stückpreise trotz der kleinen Anzahl. Gerade diese Gruppen sind sicherlich auch coronabedingt ins Hintertreffen geraten. Ein Hotel im Lockdown zu verkaufen, ist sicher kein guter Zeitpunkt, weil den Käufern Sicherheit und Zuversicht fehlen. Ein Gebäude oder ein Zinshaus zu verkaufen, bei dem die Einnahmen durch eingemietete Handels- und Gastronomiebetriebe nur tröpfeln statt fließen, ist weniger erfolgversprechend, als wenn die Wirtschaft wieder läuft“

, resümiert Nenning.

Ranking Stadt und Land

Am meisten Immobilienverkäufe wurden in den Landeshauptstädten Graz (7.900 Stk., 2,0 Mrd. Euro), Salzburg (2.400 Stk., 1,0 Mrd. Euro) und Linz (2.000 Stk., 0,8 Mrd. Euro) getätigt. Die stärksten Landbezirke nach Anzahl der Verbücherungen sind Innsbruck-Land (3.200 Stk.), Graz-Umgebung (3.200 Stk.), Baden (2.900 Stk.) Salzburg-Umgebung (2.800 Stk.), Villach (Stadt + Land: 2.600 Stk.), Steyr (Stadt + Land: 2.500 Stk.). Nach dem Verkaufswert gemessen führt aber Kitzbühel (1,1 Mrd. Euro), vor Innsbruck-Land (798 Mio. Euro), Salzburg-Umgebung (756 Mio. Euro), Graz-Umgebung (741 Mio. Euro), Baden (643 Mio. Euro).

Wiens Top-Bezirke

Für Wiens Bezirke findet sich folgendes Bild: Nach dem Verkaufswert gemessen führt Donaustadt (1,10 Mrd. Euro), Floridsdorf (618 Mio. Euro), Favoriten (612 Mio. Euro), Landstraße und Döbling ex aequo (535 Mio. Euro), Leopoldstadt (526 Mio. Euro). Aber mit Fokus auf die Anzahl der Verbücherungen wurden am meisten Immobilien in der Donaustadt (3.100 Stk.), Favoriten (2.200 Stk.), Floridsdorf (1.900 Stk.), Penzing (1.700 Stk.), Ottakring (1.600 Stk.), Liesing (1.300 Stk.) eingetragen.

Bezirke in Rot weisen jene  Bezirke aus, in denen am meisten Immobilientransaktionen stattfanden.
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Teuerste Immobilie in Salzburg

Die Top-3-Immobilien-Verkäufe waren ein Gebäudekomplex bestehend aus Büros, Einkaufszentrum, Hotel und Tiefgarage in der Stadt Salzburg um 89 Mio. Euro. Auf Platz zwei kommt ein Bürogebäude in Wien Alsergrund, das um 79 Mio. Euro verkauft wurde. Platz drei geht an einen Gebäudekomplex mit prominenter Adresse in Bregenz um 72 Mio. Euro.

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Quelle: RE/MAX Immo-Spiegel 2020

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