Thermische Sanierung
So hoch sind die Förderungen in den Bundesländern

Der Bund fördert seit Jahresbeginn den Heizungstausch und die Sanierung; in den Bundesländern fällt die Höhe unterschiedlich aus.  | Foto: Panthermedia
3Bilder
  • Der Bund fördert seit Jahresbeginn den Heizungstausch und die Sanierung; in den Bundesländern fällt die Höhe unterschiedlich aus.
  • Foto: Panthermedia
  • hochgeladen von Julia Weißensteiner

Den Austausch von Heizung und Fenstern sowie die Dämmung der Wände durchzuführen, ist mit Kosten verbunden. Der Bund und die Länder bieten zwar großzügige Förderungen, allerdings müssen sich Bürger und Bürgerinnen erst durch einen bürokratischen Dschungel durchkämpfen, kritisiert die Umweltschutzorganisation Global 2000. Laut einer Analyse liegt die Fördersumme für eine Sanierung je nach Bundesland zwischen 37.500 und 53.800 Euro.

ÖSTERREICH. Erst diese Woche wurde die EU-Gebäuderichtlinie im EU-Parlament beschlossen, damit der Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor deutlich sinken. Bis 2040 sollen Öl und Gas EU-weit nicht mehr zum Heizen verwendet werden, bis 2050 sollen 70 Prozent der Gebäude thermisch saniert werden. In Österreich ist der Einbau von Gasheizungen im Neubau seit Anfang des Jahres verboten, der verpflichtende Heizungstausch ist aber nicht mehr vorgesehen.

Hingegen wurde seit 2024 vom Bund und den Ländern mehr Geld für den Heizungstausch und für die thermische Sanierung bereitgestellt. "Diese sind sehr unterschiedlich ausgestaltet, was einen Vergleich untereinander erschwert", so Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. Der Bund fördert seit Jahresbeginn bis zu 50 Prozent der Kosten für Wärmedämmung und Fenstertausch und bis zu 75 Prozent der Kosten für den Heizungstausch in Form von Einmalzuschüssen. Diese Maßnahmen werden aber nicht nur vom Bund, sondern auch von den Ländern gefördert, wobei eine Kombination der Bundes- und Landesförderungen möglich ist.

Bei geschätzten Gesamtkosten von etwa 100.000 Euro bei einer Sanierung inklusive Heizungstausch können sich Hausbesitzer zwischen 58.000 und 93.800 Euro abholen. | Foto: Elektro Feichtner
  • Bei geschätzten Gesamtkosten von etwa 100.000 Euro bei einer Sanierung inklusive Heizungstausch können sich Hausbesitzer zwischen 58.000 und 93.800 Euro abholen.
  • Foto: Elektro Feichtner
  • hochgeladen von Kathrin Schwendinger

Mithilfe von Beispielrechnungen hat Global 2000 analysiert, in welchem Bundesland derzeit die größte Förderung für den Heizungstausch und die thermische Sanierung angeboten wird. Als hypothetisches Beispiel wurde ein frei stehendes zweigeschossiges Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren mit rechteckigem Grundriss und einer Wohnfläche von 120 m² (Bruttogrundfläche: 150 m²) ausgewählt. Die Kosten werden für eine umfassende Wärmedämmung und Fenstertausch, mit 60.000 Euro beziffert. 

In Tirol höchste Förderung

Vom Bund erhält man dafür 30.000 Euro, in den Bundesländern sehen die Sanierungsförderungen unterschiedlich aus: 

Bei der Kombination von Bundes- und Landesförderung ist der Gesamtzuschuss in Tirol am höchsten. Dort werden insgesamt 53.800 € gewährt, was 89,7 Prozent der Sanierungskosten entspricht und als Einmalzuschuss ausgezahlt wird. Auch in Vorarlberg ist der Zuschuss mit 51.600 € (86 Prozent der Kosten) vergleichsweise hoch. In Kärnten (49.200 €, 82 Prozent), der Steiermark (48.000 €, 80 Prozent ) und Salzburg (46.500 €, 77,5 Prozent) werden mehr als drei Viertel der Kosten abgedeckt. In Wien (40.800 €, 68 Prozent) und Oberösterreich (37.500 €, 62,5 Prozent) fällt der Zuschuss zwar geringer aus, deckt aber dennoch weit mehr als die Hälfte der Sanierungskosten ab. Im Burgenland und in Niederösterreich kann, wenn kein Kredit aufgenommen wird, nur auf den Einmalzuschuss des Bundes zurückgegriffen werden.

Die Förderungen für Sanierungen und den Tausch von Heizungen sind derzeit so hoch wie nie, denn allein die Bundesförderungen wurden deutlich aufgestockt. | Foto: contrastwerkstatt/Fotolia
  • Die Förderungen für Sanierungen und den Tausch von Heizungen sind derzeit so hoch wie nie, denn allein die Bundesförderungen wurden deutlich aufgestockt.
  • Foto: contrastwerkstatt/Fotolia
  • hochgeladen von Natalie Nietsch

Sanierung und Heizungstausch

Wird im Rahmen der Sanierung auch der Heizungstausch vorgenommen, beträgt der Zuschuss des Bundes 58.000 €, womit bereits mehr als die Hälfte (58 Prozent) der gesamten Sanierungskosten (100.000 €) abgedeckt ist.

Bei der Kombination von Bundes- und Landesförderung ist auch in diesem Fall der gesamte Zuschuss in Tirol am höchsten. Dort werden insgesamt 93.800 € gewährt, was 93,8 Prozent der Sanierungskosten entspricht und als Einmalzuschuss ausgezahlt wird. Auch in der Steiermark ist der Zuschuss mit 86.500 € (86,5 Prozent der Kosten) vergleichsweise hoch. Deutlich mehr als drei Viertel der Kosten werden auch in Vorarlberg (83.600 €, 83,6 Prozent), Salzburg (83.500 €, 83,5 Prozent) und Kärnten (83.200 €, 83,2 Prozent) abgedeckt, während der Zuschuss in Wien (68.800 €, 68,8 Prozent) und Oberösterreich (67.500 €, 67,5 Prozent) deutlich geringer ausfällt. Das Burgenland (61.500 €, 61,5 Prozent), das zwar nicht die Sanierung, aber den Heizungstausch gering bezuschusst, liegt somit in diesem Fall bei der Förderhöhe noch vor Niederösterreich. Einmalzuschüsse gibt es in Niederösterreich nur durch den Bund, womit jedoch auch in Niederösterreich immerhin eine Förderung von 58.000 € (58 Prozent) abgeholt werden kann.

Womit heizt du bei dir zuhause hauptsächlich?

Das könnte dich auch interessieren:

Mehr Geld für thermische Sanierungen ab 2024
Jeder Dritte kennt Förderungen für Heizungsaustausch nicht
Online-Suche für Heizungsförderungen

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.