Aberglaube, Pech und Mythen
Freitag, der 13. - Glück im Unglück?

Fällt der 13. eines Monats auf einen Freitag, gilt dies in vielen Ländern der Welt als Tag des Unheils. | Foto: N-Media-Images - Fotolia
3Bilder
  • Fällt der 13. eines Monats auf einen Freitag, gilt dies in vielen Ländern der Welt als Tag des Unheils.
  • Foto: N-Media-Images - Fotolia
  • hochgeladen von Ramona Gintner

Es ist wieder so weit: Im spätsommerlichen Oktober fällt der 13. auf einen Freitag. In Österreich und anderen Ländern der Welt steht die Zahl 13 für Unglück und Pech - warum das so ist, welche Kulturen die Zahl 13 feiern und welche Fun-Facts dir am angeblichen Unglückstag helfen, das Glück zu finden, erfährst du hier. 

ÖSTERREICH. Unglück, Aberglaube, Mythen: Mindestens einmal, aber maximal drei Mal pro Jahr fällt der 13. auf einen Freitag - so 2023 neben Jänner auch im Oktober. Dieser Tag gilt für (nicht ausschließlich) abergläubische Menschen als Unglückstag. Sie rechnen dann zum Beispiel damit, dass sie Pech haben - und Opfer von Unfällen, Einbrüchen oder Geldverlust werden. 
Mathematisch gesehen hat die Zahl 13 ihren schlechten Ruf wahrscheinlich nur deshalb, weil sie einfach nicht in das Duodezimalsystem passt, das Mengen, Maße und Entfernungen in Zwölferschritte einteilt. In diesem System stand die Primzahl 13 nur im Weg und bekam fortan etwas Ominöses angedichtet. Die abergläubische Angst vor der Zahl 13 hat sogar die klingenden Namen "Triskaidekaphobie" und "Paraskavedekatriaphobie" erhalten. 

Auch schwarze Katzen haben bei abergläubischen Menschen keinen leichten Stand. | Foto: Pixabay/MarcVanduffel
  • Auch schwarze Katzen haben bei abergläubischen Menschen keinen leichten Stand.
  • Foto: Pixabay/MarcVanduffel
  • hochgeladen von Dominique Rohr

Geschichte

Warum Freitag, der 13., ein Unglückstag ist, basiert auf mehreren Theorien. So soll der französische König Philipp IV. am Freitag, den 13. Oktober 1307, die Verhaftung aller Mitglieder des Templerordens in ganz Frankreich befohlen haben. 
600 Jahre lang war's ruhig um den angeblichen Unglückstag, bis 1906. Da soll der US-Amerikaner, Börsenspekulant und Multimillionär Thomas William Lawson diesen wieder erwähnt haben: Nämlich in seinem Börsenroman "Friday the 13th". In den kommenden Jahrzehnten sorgten Horrorfilme wie "Freitag, der 13." für die Manifestation des Unglücksdatums.

Dramatische Ereignisse wie die Beinahe-Katastrophe der Apollo-13-Mission oder der Börsenkrach (Schwarzer Freitag) taten ihr Übriges.
Dieser "Schwarze Freitag" bezeichnet u.a. den legendären Finanz-Crash, der 1929 eigentlich an einem Donnerstag passierte. Aufgrund der Zeitverschiebung hatte in Europa bereits der Freitag begonnen – so brannte sich das Ereignis als "Schwarzer Freitag" ins Gedächtnis der Menschen ein. Es soll aber nicht der 13. des Monats gewesen sein.

Dem Neuen Testament zufolge wurde Jesus Christus (der übrigens 12 Jünger hatte - eine Gemeinschaft von 13 Menschen, wobei Judas der 13. war) an einem Freitag gekreuzigt – folglich bringen manche Katholiken am Karfreitag ein Freitagsopfer in Form eines Fasttages. Bei den Protestanten galt der Freitag hingegen lange als Glückstag und auch als sehr guter Tag zum Heiraten.

Warum Freitag, der 13. als Unglückstag gefürchtet wird

Glück 

Das Volk der Maya stand der Zahl 13 jedenfalls wesentlich entspannter gegenüber als wor es heute tun. So hatten sie 13 Hauptgötter, welche die 13 Himmelsphärenbeherrschten – die Zahl 13 galt daher als heilig.

In der nordischen Mythologie hingegen gilt die 13 als unheilvoll. Der Sage nach saßen zwölf Götter zusammen, um den Tod des Gottes Baldur zu betrauern, als mit Loki, dem zwielichtigen Feuergott, der 13. eintrat. Nicht nur hatte Loki Baldurs Tod zu verantworten, er verspottete die anderen Götter auch noch, woraufhin ihn diese an einen Felsen fesselten. Dies erzürnte Loki dermaßen, dass er Rache schwor und den Weltuntergang einleitete.

In Japan ist die 13 eine Glückszahl, ebenso in der jüdischen Tradition. 
Und am Freitag, den 13. Jänner 2023, könnte es herrlich viel Geld regnen: Die Lotto-Bonusziehung wartet mit einem Jackpot von 1,3 Millionen Euro!

1,3 Millionen-Euro-Jackpot am Freitag dem 13.

Keine Panik?

Wie der ÖAMTC gegenüber den RegionalMedien ausführt, gibt es an Freitagen, die auf den 13. fallen, im Vergleich zu anderen Tagen zwar eine geringfügige Erhöhung der Unfälle, signifikant sei das aber nicht. Auch beim Vergleich mit anderen "normalen" Freitagen zeichnen die Statistiken keineswegs das Bild eines außergewöhnlichen Unglückstags – im Gegenteil: In den Jahren 2012 bis 2020 gab es an "normalen" Freitagen im Durchschnitt weniger Schwerverletzte als an Freitagen, die auf einen 13. fielen.

Abgesehen davon sei der Freitag ein Tag, an dem auf Österreichs Straßen generell viel los ist, erklärt die Verkehrsexpertin des ÖAMTC. Hinzu komme das Wetter, die Straßenbedingungen und andere Faktoren, die wiederum nichts mit dem Wochentag an sich zu tun hätten.
Menschen, die das Datum fürchten, können also erneut beruhigt aufatmen: Das Unfallrisiko ist an einem Freitag, den 13. nicht signifikant höher als anderen Tagen im Jahr – aber Vorsicht im Straßenverkehr ist ohnehin immer und an jedem Wochentag geboten.

Wie gut kennst du dich mit Freitag, dem 13. aus?

(Un-)Glücksfacts

Und wenn das noch nicht genug Gründe waren, um Freitag, den 13., gelassen entgegen zu blicken, empfiehlt es sich, einen Blick über den Tellerrand zu werfen: Denn andere Kulturen fürchten eine ganz andere Zahl - was die Furcht vor der Nummer 13 schon fast harmlos wirken lässt.

  • Abergläubische Italiener werden bei Freitag, dem 17., unentspannt. Das hat u.a. mit der römischen Schreibweise der Zahl 17 - XVII – zu tun. Wenn man die Buchstaben anders anordnet, ergibt sich das Wort "VIXI": "Ich habe gelebt", heißt also: "Ich bin tot"
    Auch in Brasilien vermeidet man die Verbindung mit der Zahl 17. Fun Fact: Manche Fluglinien verzichten im Flieger nicht nur auf die 13., sondern auch auf die 17. Sitzreihe.
  • In China und Japan gilt vor allem die Nummer 4 als Unglückszahl. Der hörbare Grund: Die Aussprache des Wortes Vier klingt so ähnlich wie das chinesische Wort für Tod. Das Reich der Mitte verzichtet deshalb auf 4. Stockwerke oder darauf, wichtige Termine an diesen Tag zu legen. Das sieht Japan ähnlich: Eine Bezeichnung von 4 lautet "shi", eine enge Verbindung zum japanischen Wort für "sterben (shinu)".
  • Die Japanerinnen und Japaner sind aber auch nicht besonders scharf auf die Nummer 9: Sprechen sie die Zahl laut aus, klingt es für sie offenbar wie das japanische Wort für "Leid". Schräg: In China ist das Gegenteil der Fall, denn die als "jiu" ausgesprochene 9 erinnert an das Wort „für immer” - und wird vor allem in Hinsicht auf Beziehungen und Freundschaft verwendet. 
  • Die Zahl 39 lässt den Menschen in Afghanistan das Blut in den Adern gefrieren. Sie übermalen die 39, die Nummer des Bösen, und steigen auf die Barrikaden, wenn die Kombination in ihren Telefonnummern oder Hausnummern auftaucht. Angeblich lügen manche sogar bei der Altersangabe: Wenn sie 39 alt wären, machen sie sich ein Jahr jünger bzw. älter.

Das könnte dich auch interessieren:

Wie Freitag der 13. zum Unglückstag wurde
Warum Freitag, der 13. als Unglückstag gefürchtet wird
Keine Angst vor Freitag dem 13.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.