Vor der Preisverleihung
Schweigeminute beim Österreichischen Filmpreis

- Die Akademie des Österreichischen Films zeigte sich tief betroffen vom grausamen Vorfall in Graz, entschied sich aber bewusst, den Abend dennoch stattfinden zu lassen als Zeichen für Menschlichkeit, Mut und Mitgefühl, so die Präsidentin Akademie Verena Altenberger.
- Foto: MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com
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Mo Harawes Filmdebüt "The Village Next to Paradise" gewinnt die Hauptkategorie beim 15. Österreichischen Filmpreis. Die Schauspielerin Birgit Minichmayr wurde als "beste weibliche Hauptdarstellerin" für ihre Rolle als Maria Lassnig in "Mit einem Tiger schlafen" gekürt.
ÖSTERREICH. Am Donnerstagabend ist der Österreichische Filmpreis 2025 verliehen worden. Die Akademie des Österreichischen Films zeigte sich tief betroffen vom grausamen Vorfall in Graz, entschied sich aber bewusst, den Abend dennoch stattfinden zu lassen, als Zeichen für Menschlichkeit, Mut und Mitgefühl, so die Präsidentin der Akademie, Verena Altenberger.
"Was geschehen ist, bleibt Teil unserer Gemeinschaft. Die Filme, die heute Abend gewürdigt werden, erinnern uns daran, dass es diese Kräfte gibt", sagte Altenberger. Die Kulturveranstaltung begann zuerst mit einer Schweigeminute, nach der Verleihung wurde zu einem ruhigen Beisamensein geladen.
Somalischer Spielfilm holt Trophäen
In dem Drama des somalisch-österreichischen Filmregisseurs Mo Harawe geht es um das Leben eines alleinerziehenden Vaters und seines Sohnes in einem abgelegenen Dorf in der somalischen Wüste. Die Geschichte erzählt von deren Alltagsbewältigung mit familiären Herausforderungen und der Gefahr von Drohnenangriffen. In insgesamt fünf Kategorien überzeugte der Spielfilm "The Village Next to Paradise" die Jury und ging somit als Gewinner des Abends hervor. Darunter die Auszeichnungen "bester Spielfilm", "beste Regie" und "bestes Drehbuch".
"Ich stehe hier alleine, aber die Realität ist, dass ein Film von einem Team gemacht wird", zeigt sich Harawe bescheiden in seiner Dankesrede für die Regietrophäe. Sein Kollege Mostafa El Kashef gewann in der Kategorie "beste Kamera", Mohamed Mohamud Jama trug den Sieg für "bestes Casting" nach Hause.

- Mo Harawes Filmdebüt "The Village Next to Paradise" gewinnt die Hauptkategorien beim 15. Österreichischen Filmpreis.
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"Höchste Intensität" bei weiblicher Hauptrolle
Ebenfalls mit fünf Siegen ausgezeichnet - wenn auch eher in den Nebenkategorien, triumphierte der Film "Mit einem Tiger schlafen" von Anja Salomonowitz. Der Spielfilm handelt vom Leben der österreichischen Malerin Maria Lassnig, über ihren künstlerischen Erfolg, ihre Liebesgeschichten und den Kampf in einer männlich dominierten Kunstwelt.
Herausstach die Ehrung von Birgit Minichmayr als beste Hauptdarstellerin in der Rolle als Maria Lassnig. "Ohne ein Fangnetz und ganz ohne Maske, vom Kindes- bis zum Greisenalter, zieht sie, wie die Künstlerin selbst, schmerzlich unter die Haut gehend und mit höchster Intensität, Spuren auf der weißen Leinwand", so die Salomonowitz zu der Leistung der Schauspielerin. Weitere Preise erhielt der Film in den Kategorien "bestes Maskenbild", "bestes Szenenbild", "beste Musik" und "beste Tongestaltung".

- Die Schauspielerin Birgit Minichmayr wurde als "beste weibliche Hauptdarstellerin" für ihre Rolle als Maria Lassnig in "Mit einem Tiger schlafen" gekürt.
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Drama "Mond" als Verlierer des Abends
Als große Enttäuschung des Abends galt der Film "Mond" von Filmemacher Kurdwin Ayub. Obwohl das Drama über eine Kampfsportlerin in Jordanien mit Florentina Holzinger in der Hauptrolle achtmal nominiert wurde, ging das Filmteam mit leeren Händen nach Hause.
Josef Haders Komödie "Andrea lässt sich scheiden" konnte immerhin eine ihrer sieben Nominierungen in eine Trophäe ummünzen und holte sich mit Thomas Schubert den Titel "bester Nebendarsteller". Als beste Nebendarstellerin überzeugte Gerti Drassl für ihre Leistung im Drama "Gina" von Regisseurin Ulrike Kofler. Als Dokumentaraltmeisterin glänzte hingegen Ruth Beckermann. Mit ihrer schulischen Langzeitbeobachtung "Favoriten" holte sie den Sieg in der Kategorie "bestes dokumentarische Arbeiten".
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