Statt Mutter-Kind-Pass
Einigung bei Valorisierung des Eltern-Kind-Pass
Am Freitagvormittag einigten sich der Bund und die Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) auf ein Budget von 19,75 Mio. Euro um die Leistungen des Eltern-Kind-Pass zu valorisieren. Der Mutter-Kind-Pass erhält somit nicht nur einen neuen Namen, sondern auch zusätzliche Leistungen und wird digitalisiert.
ÖSTERREICH. Mehrere Wochen dauerten die Verhandlungen an. Streitpunkt war, dass die Leistungen seit den 1990er Jahren nicht mehr angepasst wurden und Ärztinnen und Ärzte heute dieselbe Bezahlung wie vor 30 Jahren erhielten. Das ändert sich nun und die Zukunft des Eltern-Kind-Pass ist gesichert, berichten die "Salzburger Nachrichten".
Tarifanhebung um 75 Prozent
Ende letzten Jahres stand das Angebot vom Bund bei 17 Mio. Euro, wurde 2023 dann um 2,75 Mio. aufgebessert. Für die Leistungsanpassung an die Inflation stehen nun fast 20 Mio. Euro bereit. Das entspricht einer Anhebung der Tarife um 75,06 Prozent und 46,7 Prozent bei Ultraschalltarifen. Die ÖÄK forderte darüber hinaus eine automatische Valorisierung. Diese soll es vorerst nicht geben, Gespräche Ende 2024 sollen aber folgen.
Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ist zufrieden über die Einigung auf den letzten Drücker:
"Der Mutter-Kind-Pass hat seit seiner Einführung vor fast 50 Jahren vielen Kindern ein gesundes Aufwachsen ermöglicht. Die Einigung mit den Ärztinnen und Ärzten stellt sicher, dass auch in Zukunft alle Kinder die beste Versorgung bekommen. Die Erweiterung zum Eltern-Kind-Pass mit zusätzlichen Leistungen ist gerade für Familien mit geringem Einkommen enorm wichtig."
Digital und umfangreicher
Neu wird neben dem Namen Eltern-Kind-Pass auch, dass zusätzliche Untersuchungen mit in das Programm genommen werden. Zu Beginn der Schwangerschaft können werdende Eltern eine psychosoziale Beratung in Anspruch nehmen. Des Weiteren wird es eine zweite Hebammenberatung vor der Geburt auf freiwilliger Basis geben, ein zusätzliches Hörscreening für Neugeborene, weitere Ultraschalluntersuchungen und ergänzende Untersuchungen im Labor.
Bisher kam der Mutter-Kind-Pass als gelbes Büchlein daher. Mit der Einigung auf die Valorsierung verpflichtete sich die ÖÄK zur Mitarbeit an der Implementierung des elektronischen Eltern-Kind-Passes. Die Kostendeckung erfolgt zu zwei Drittel vom Familienlastenausgleichsfonds und zu einem Drittel von den Sozialversicherungen.
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