Psychologische Hilfe
Experte gibt Tipps gegen Angst vor Krieg
In Österreich mehren sich Berichte über Ängste in der Bevölkerung wegen des Kriegs in der Ukraine. Solche Ängste dürfen nicht verharmlost und müssen ernst genommen werden, meint Johannes Wancata, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (ÖGPP).
ÖSTERREICH. Experte Wancata rät im Gespräch mit den RegionalMedien Austria, Sorgen mit Freunden und Familie zu teilen, Ängste nach Wahrscheinlichkeit zu bewerten und Gedanken auf das zu richten, was im eigenen Einflussbereich liegt.
Beim Wiener Kriseninterventionsteam ist die Anzahl der Anrufe in den letzten Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen. "Seit dem Wochenende rufen vermehrt Menschen, die ausgelöst vom Krieg starke Angst erleben", teilt das Kriseninterventationszentrum der BezirksZeitung mit.
Jung und meist mit traumatischen Erfahrungen
Besonders junge Menschen würden sich nun häufig bei der Krisenhotline melden: "Viele haben schon Belastungen und Beinträchtigungen durch die Pandemie-Krise erlebt und fühlen sich jetzt restlos überfordert. Einige haben auch Angst davor, dass der Krieg eskaliert und uns auch betreffen könnte oder dass es zu einem nuklearen Krieg kommt", hieß es auf Anfrage.
Hilfsangebote nützen
Auch rät er zu gezieltem Nachrichtenkonsum. Der ÖGPP-Präsident betont auch die Notwendigkeit, selbst aktiv zu werden, um das Gefühl der Hilflosigkeit in den Griff zu bekommen. In Österreich gibt es aber auch zahlreiche Hotlines und Beratungsstellen. In seltenen Fällen können Ängste so akut werden, dass medizinische Hilfe nötig ist. Wancata: „Sich Hilfe zu holen, ist ein konstruktiver Weg aus einer schwierigen Situation.“
Hier geht es zu Beratungsstellen:
- Telefonseelsorge: Tel. 142
- Rat auf Draht für Kinder, Jugendliche, Angehörige: Tel. 147
- Koordinationsstelle Suizidprävention (SUPRA) online-Kontakt
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