Nur 1,31 Kinder pro Frau
Österreichs Geburtenstatistik auf Allzeittief

- Auch 2024 sind wieder mehr Menschen verstorben als Kinder geboren wurden, wie die aktuelle Studie von Statistik Austria zeigt.
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Die am Mittwoch von der Statistik Austria veröffentlichte Studie zur Geburtenbilanz (Saldo aus Lebendgeborenen und Gestorbenen) in Österreich fiel ein weiteres Mal negativ aus. "76.873 Neugeborenen standen 87.407 Verstorbene gegenüber – das heißt, 2024 starben um 10.534 Menschen mehr als geboren wurden", so Generaldirektor Tobias Thomas. Das fünfte Jahr in Folge wird damit ein Geburtendefizit verzeichnet.
ÖSTERREICH. Umgerechnet auf die Bundesländer fielen die Geburtsbilanzen in sechs von neun negativ aus. Besonders groß war der Unterschied in Niederösterreich (-5.361), in der Steiermark (-3.284) und in Kärnten (-2.213). Einzig in Wien (+2.533), Vorarlberg (+300) und Tirol (+140) wurden mehr Kinder geboren als Menschen gestorben sind.
Die Statistik Austria bezieht sich dabei auf alle bis zum 3. Februar 2025 übermittelten Informationen und geht außerdem davon aus, dass noch Nachmeldungen für 2024 folgen werden. Wahrscheinlich wird sich deswegen die Geburtenrate noch um ca. 400 erhöhen und auch bei der Sterberate ist noch mit einem Plus von ungefähr 1.200 zu rechnen.
Der Statistik liegen alle Geburten- und Sterbefälle von Personen, die einen Hauptwohnsitz in Österreich haben, zugrunde, auch wenn diese im Ausland stattfinden.
Immer weniger Geburten
In acht Bundesländern war die Geburtenrate im Verlgeich zum Vorjahr ebenfalls rückläufig. Besonders groß ist die Differenz von 2023 auf 2024 im Burgenland und in Salzburg (-5,7 bzw. -5,3 Prozent). Wien konnte als einziges Bundesland ein Plus von 4,7 Prozent bei den Geburten erreichen. Österreichweit wurden knapp ein Prozent weniger Geburten verzeichnet als noch das Jahr zuvor. Die Gesamtfertilitätsrate, also die durchschnittliche Geburtenanzahl pro Frau, liegt knapp unter dem Vorjahreswert und ist auf 1,31 gesunken. Das ist für Österreich ein neues Allzeittief.

- Die Geburtenrate sinkt zum fünften Mal in Folge.
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Auch Sterbefälle rückläufig
Aber nicht nur die Geburten sind in Österreich rückläufig, es gibt auch immer weniger Sterbefälle. Insgesamt sind im Vorjahr 2,6 Prozent weniger Menschen verstorben. Besonders in Wien sind im Vorjahresvergleich fünf Prozent weniger Menschen gestorben als 2023. Nur das Burgenland und Vorarlberg verzeichnen einen Anstieg der Sterbefälle um 3,7 bzw. 3,2 Prozent.
Auch die Lebenserwartung hat sich im Jahr 2024 verbessert. Bei Männern zeigt sich ein deutlicher Anstieg von 79,4 auf 79,8 Jahre. Für Frauen wird die Lebenserwartung mittlerweile auf 84,3 Jahre geschätzt, das sind 0,1 Jahre mehr als 2023.
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