Lindemann provoziert
Verein Frauenhäuser fordert Löschung von Würge-Video

Der Verein Frauenhäuser fordert die Löschung des Lindemann-Videos. | Foto: Diana Muschiol_sunvemetal
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Rammstein-Sänger Till Lindemann hat mit dem Musikvideo zu seinem neuen Cover-Song "Entre Dos Tierras" für Empörung gesorgt, insbesondere wegen der darin angedeuteten Vergewaltigungsszenen. Die Veröffentlichung am Wochenende hat kontroverse Reaktionen hervorgerufen, wobei einige Zuschauer sich über den Inhalt des Videos besorgt oder empört äußern. Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) fordert die sofortige Löschung des Videos.

ÖSTERREICH. Nachdem Lindemann Anfang November 2023 sein Soloalbum "Zunge" veröffentlicht hatte, kündigte er vor Kurzem ein neues Lied an. Bei dem Song handelt es sich um das Cover von "Entre dos tierras" ("Zwischen zwei Welten"), das ursprünglich von der spanischen Band Héroes del Silencio stammt. Lindemann hat in seiner Instagram-Story einen kurzen Video-Teaser zu dem Lied geteilt, der harte sexuelle Handlungen andeutet und in dem er eine Frau würgt.  

Alles andere ist Täterschutz

Die Art, wie Lindemann sich dabei darstellt, ist frauenverachtend und gewaltverherrlichend. Männer wie er müssen zur Verantwortung gezogen werden und sofort Konsequenzen erleben, alles andere ist Täterschutz, zeigte sich AÖF empört. 

Die Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wiegen schwer und sorgen seit dem Bekanntwerden für einen öffentlichen Aufschrei. | Foto:  Vyacheslav Prokofyev / Tass / picturedesk.com
  • Die Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann wiegen schwer und sorgen seit dem Bekanntwerden für einen öffentlichen Aufschrei.
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"Zu oft wird Gewalt gegen Frauen durch Männer verharmlost bzw. werden gewaltvolle Männerfantasien in die Tat umgesetzt. Das führt zu Vergewaltigungen, schweren Misshandlungen und als letzte Konsequenz zu Femiziden. Umso wichtiger ist es, auf gewaltverherrlichendes und frauenfeindliches Verhalten hinzuweisen und es zu bekämpfen", heißt es weiter.

Der AÖF fordert eine sofortige Entfernung des genannten Videos aus allen sozialen Medien. Außerdem sollten politisch Verantwortliche keine öffentlichen Steuergelder in Rammstein-Konzerte investieren 

Missbrauchvorwürfe

Mehrere Frauen hatten im vergangenen Jahr im Internet oder in Medienberichten Situationen am Rande von Rammstein-Konzerten geschildert, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollten. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein. Lindemann hatte Vorwürfe gegen sich zurückgewiesen. Die Staatsanwaltschaften in Berlin und Litauen stellten Untersuchungen wegen der Vorwürfe ein.

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