Warnstreik bei Lufthansa
Flugausfälle und Verspätungen erwartet
Schon den ganzen Sommer über kommt es auf Flughäfen aufgrund eines akuten Personalmangels immer wieder zu Flugausfällen und Verspätungen. Zu der ohnehin schon angespannten Situation wurde nun für Mittwoch ein Streik des Lufthansa-Bodenpersonals angekündigt.
ÖSTERREICH/DEUTSCHLAND. Am Mittwoch, 27. Juli, müssen sich Passagiere der AUA-Mutter Lufthansa auf verstärkte Flugausfälle und Verspätungen einstellen. Der Grund dafür ist ein ganztägiger Warnstreik der rund 20.000 Beschäftigten des Bodenpersonals, zu dem die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) aufgrund der aktuell laufenden Tarifverhandlungen aufgerufen hat. Mit dem Warnstreik soll der Druck auf die deutsche Fluggesellschaft erhöht werden, nachdem ein zuletzt vorgelegtes Angebot als unzureichend beurteilt wurde, so die Gewerkschaft in einer Mitteilung.
Die Lufthansa kritisierte den Streik unterdessen als "unzumutbar" für Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende und erwartet Belastungen über den Mittwoch hinaus.
Gewerkschaft bittet um Verständnis
Zum Bodenpersonal gehören unter anderem Techniker und Logistiker, ohne deren Dienstleistungen die Flugzeuge nicht abheben können. Ausfälle und Verspätungen sind dementsprechend vorprogrammiert. Die stellvertretende Vorsitzende von ver.di, Christine Behle, bittet die Passagiere im Vorfeld um Verständnis für den Streik und wies auf die äußerst problematische Situation der Beschäftigten hin.
Die Überlastung aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen. "Sie brauchen dringend mehr Geld und sie brauchen Entlastung - für sich selber und für die Passagiere. Dazu reicht das Arbeitgeberangebot vorne und hinten nicht", so Behle.
Belastungen über Streiktag hinaus
Für Lufthansa-Personalvorstand Michael Niggemann ist der Streik unverständlich: "Ver.di hat nach nur zwei Verhandlungstagen einen Streik angekündigt, den man aufgrund der Breite über alle Standorte hinweg und der Dauer kaum noch als Warnstreik bezeichnen kann". Laut Niggemann bedeute das "eine erneute, erhebliche und unnötige Belastung für unsere Fluggäste und auch für unsere Mitarbeitenden über den Streiktag hinaus."
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