"Wettlauf gegen die Zeit"
Wie gefährlich die Delta-Variante für den Herbst ist

Niki Popper, Simulationsforscher an der TU Wien, sieht den Sommer als eine Wettlauf gegen die Zeit bzw. der Delta-Variante. | Foto: BKA/Regina Aigner
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  • Niki Popper, Simulationsforscher an der TU Wien, sieht den Sommer als eine Wettlauf gegen die Zeit bzw. der Delta-Variante.
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Aktuell gibt es 22 bestätigte Fälle der Delta-Variante des Coronavirus in Wien, wie am Montag bekannt wurde. Auch in anderen Bundesländern tauchte diese Mutation bereits auf. Simulationsexperte Niki Popper von der Uni Wien erklärt, wie wir einen Herbst ohne böse Überraschungen erleben. 

ÖSTERREICH. Nach der erstmaligen Bestätigung der Delta-Variante des Coronavirus letzten Freitag in Niederösterreich sind am Wochenende sieben weitere Fälle im Bundesland bekanntgeworden. Festgestellt wurden sie in den Bezirken St. Pölten (vier) und Bruck a.d. Leitha, Gänserndorf sowie Korneuburg (je eine Infektion). Drei Personen seien genesen, fünf in Quarantäne, teilte das Büro von Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) mit. Bei fünf der betroffenen Personen handle es sich um Reiserückkehrer aus Russland, von den Malediven, aus Nepal, Italien und El Salvador.

In Salzburg gibt es momentan 14 Verdachtsfälle, Vorarlberg meldete 8 bestätigte Fälle, Tirol und Oberösterreich geht von je einem 1 Fall aus. Um Mutationen des Coronavirus schnell aufzuspüren und ihre Verbreitung zu verhindern, reicht ein einfacher PCR-Test nicht aus. Alle positiven Proben müssen genetisch in einem Labor untersucht werden– Der Vorgang dauert bis zu zehn Tage.

Eine vollständige Immunisierung bestehend aus zwei Teilimpfung wirkt sehr gut auch gegen Delta-Virusvariante. Eine einmalige Impfung wirkt teilweise. | Foto: HANS PUNZ/ APA
  • Eine vollständige Immunisierung bestehend aus zwei Teilimpfung wirkt sehr gut auch gegen Delta-Virusvariante. Eine einmalige Impfung wirkt teilweise.
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Wettlauf gegen die Zeit

Unter den Experten ist man sich einig, dass man jetzt beim Monitoring nicht nachlassen dürfe, wie im Ö1-Mittagsjournal zu hören war. Die mit der Delta-Variante infizierten Menschen müsse man schnell isolieren, betont Niki Popper. Den Sommer sieht Popper als eine Art Wettlauf gegen die Zeit, denn "die Mutation ist dort besonders wirksam, wo Menschen nicht zweimal geimpft wurden". Laut seinen Prognosen müsse man daher jetzt bei der Impfung dranbleiben, "damit es im Herbst, wenn der Saisonaleffekt ausbleibt, kein bösen Erwachen gibt", warnte der Simulationsforscher. Momentan sei die Lage aber so gut, dass man keine Lockerungen zurückziehen muss.

Bis zu 60 Prozent ansteckender

Die zunächst in Indien entdeckte Corona-Variante Delta ist Analysen zufolge wesentlich ansteckender als der in Großbritannien entdeckte Alpha-Typ. Sie ließ die lange Zeit sehr niedrige Sieben-Tage-Inzidenz auf zuletzt knapp 52 ansteigen und könnte die geplanten weiteren Corona-Lockerungen gefährden. Das Risiko, die Menschen im eigenen Haushalt anzustecken, sei bei Delta schätzungsweise 60 Prozent höher als bei Alpha, teilte die englische Gesundheitsbehörde Public Health England am Freitag mit. Außerdem soll sich Delta stärker als andere Varianten der Schutzwirkung der Impfstoffe entziehen können. Das gelte vor allem nach nur einer Impfdosis. Vollständig Geimpfte seien jedoch sehr gut vor der Delta-Variante - auch B.1.617.2 genannt - geschützt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) benennt die CoV-Varianten nun nach dem griechischen Alphabet. Damit soll vermieden werden, dass Länder mit bestimmten Varianten in Verbindung gebracht und Menschen, die dort leben oder von dort kommen, diskriminiert werden.

112 Neuinfektionen am Montag

In Österreich sind in den vergangenen 24 Stunden so wenige Corona-Neuinfektionen wie seit 10. August 2020 nicht mehr registriert worden. 112 weitere Infektionen mit SARS-CoV-2 wurden am Sonntag eingemeldet, allerdings gibt es am Wochenende traditionell weniger Tests und damit auch weniger neue Fälle. Damit ist auch die Sieben-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner unter 20 gerutscht und liegt jetzt österreichweit bei 18,6. Die Zahl der aktiven Fälle lag bei 3.947. Die meisten Neuinfektionen wurden mit 57 aus Wien gemeldet. 19 wurden in Niederösterreich registriert, elf in Vorarlberg, je zehn in Tirol und Oberösterreich, drei wurden aus dem Burgenland gemeldet, je eine aus Kärnten und Salzburg. In der Steiermark wurde keine Neuinfektion registriert.

Nach den Zahlen des Innen- und Gesundheitsministeriums (Stand Montag, 9.30 Uhr) sind in den vergangenen 24 Stunden 184 Menschen von einer Corona-Infektion wieder genesen, damit liegt die Zahl bei 634.123 Genesenen seit Beginn der Pandemie. Gegenüber Sonntag kam ein Mensch dazu, der an oder mit Covid-19 gestorben ist, im Sieben-Tages-Schnitt waren es statistisch gesehen 3,1 Corona-Tote.

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