Jährlicher ÖAMTC-Check
50 Sommerreifen im Test: Sieben fallen durch

Billigreifen bremsen deutlich schlechter, zeigt ein neuer ÖAMTC-Sommerreifentest. | Foto: ÖAMTC
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Ein Monat vor Frühlingsbeginn testet der ÖAMTC 50 Sommerreifen der Dimension 205/55 R16, die vor allem in der unteren Mittelklasse verbreitet sind. Dabei wurden zum ersten Mal Umweltaspekte verstärkt geprüft. Sieben erhalten ein "nicht genügend".

ÖSTERREICH. Anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums hat man sich was besonders einfallen lassen. Erstmal wurden 50 Reifen getestet und auch die Produktionsstätten und Schadstoffanalyse wurden als Kriterien herangezogen. "Eine neue Zwei-Säulen-Bewertung berücksichtigt den Umweltaspekt stärker – dieser macht nun 30 Prozent der Gesamtwertung aus. Erstmalig finden damit auch Nachhaltigkeitskriterien Einzug in die Standardbewertung des Reifentests. Das wichtigste ist und bleibt aber die Fahrsicherheit, die 70 Prozent der Wertung ausmacht", erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Steffan Kerbl.

Die Umweltbilanz von Reifen beinhaltet bekannte Kriterien wie Laufleistung, Kraftstoffverbrauch und Geräusch sowie neue Kriterien wie Abrieb, Gewicht, Nachhaltigkeit und Produktionsrückstände. Auch eine Schadstoffanalyse von 50 Reifen bezüglich Nitrosaminen und PAK wurde durchgeführt, wobei kein Reifen Schadstoffe enthielt.

Zehn Reifen schneiden gut ab

Nur der "Michelin e.Primacy" erreichte in der Umweltbewertung eine "sehr gute" Note mit einer prognostizierten Reichweite von 71.500 km. Allerdings erhielt er lediglich eine "genügende" Bewertung bei der Fahrsicherheit auf nassen Straßen. Der "Primacy 4+" von Michelin schnitt als vielseitigerer Reifen mit guten Bewertungen sowohl in der Umweltbilanz als auch bei der Fahrsicherheit ab. Auch der "Goodyear Efficient Grip Performance 2" und der "UltraContact" von Continental wurden positiv bewertet. Der "DoubleCoin DC99" erreichte eine gute Bewertung in der Umweltbewertung, allerdings aufgrund schlechter Fahrsicherheitswerte nur eine "nicht genügende" Gesamtbewertung. Zehn Reifen schneiden "gut" ab, 21 "befriedigend", zwölf mit "genügend" und sieben erhalten ein "nicht genügend".

Erstmalig wurden auch Umweltaspekte verstärkt geprüft. | Foto: Adobe Stock/Karin & Uwe Annas
  • Erstmalig wurden auch Umweltaspekte verstärkt geprüft.
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Billigreifen fallen bei Nässe durch

Die Differenz in den Bremswegen bei Trockenbremsungen aus 80 km/h bis zum Stillstand zwischen dem besten und schlechtesten Reifen betrug sieben Meter, berichtet der Reifenexperte des Mobilitätsclubs. Bei Nässe waren die Unterschiede noch dramatischer:  "Zwischen dem besten und schlechtesten Reifen bei Nässe lagen erschreckende 25 Meter Bremsweg. Das bedeutet, wenn das erste Fahrzeug mit den 'Continental PremiumContact 6' zum Stehen kommt, würde ein Fahrzeug dahinter auf den 'DoubleCoin DC99' noch mit rund 52 km/h aufprallen. Das sind Geschwindigkeiten vergleichbar mit einem EuroNCAP-Crashtest. Tendenziell sind viele der schlechtesten Reifen bei Nässe Billigreifen. Hier sollte man im eigenen Interesse nicht sparen", mahnt Kerbl.

Preis sollte sekundär sein

Die besten Werte in Sachen Fahrsicherheit erzielten der "Continental PremiumContact 6" und der "Nokian Tyres Wetproof". Alle sieben mit "nicht genügend" bewerteten Reifen fielen aufgrund der Nassbremsung durch. Zehn Reifen schneiden "gut" ab, 21 "befriedigend", zwölf mit "genügend". Den perfekten Reifen gebe es nicht, zieht Kerbl ein Fazit: "Entscheidend ist das persönliche Fahrprofil. Der Preis sollte im Sinne der Sicherheit zweitrangig sein – ein deutlich kürzerer Bremsweg kann im Ernstfall entscheiden, ob es kracht oder nicht."

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Erstmalig wurden auch Umweltaspekte verstärkt geprüft. | Foto: Adobe Stock/Karin & Uwe Annas

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