E-Fahrzeuge unbeliebt
Die meisten Österreicher setzen immer noch aufs Auto

Autokauf: Österreicher bewegen sich mit Pkw fort. | Foto: Kzenon/Fotolia
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Laut einer aktuellen Deloitte Studie stehen PKW mit Verbrennungsmotoren bei den Österreichern noch immer hoch im Kurs. Damit Österreich bis 2040 die angestrebte Klimaneutralität erreicht, sind neben den bestehenden Fördermodellen für E-Autos weitere Anreize notwendig, kommt das Beratungsunternehmen Deloitte nach einer Studie zum Schluss.

ÖSTERREICH. Im Rahmen der Global Automotive Consumer Study befragt das Beratungsunternehmen Deloitte jährlich Konsumenten zu Entwicklungen in der Automobilbranche. An der diesjährigen Umfrage nahmen 26.000 Personen aus 25 Ländern teil, darunter mehr als 1.000 aus Österreich. Die Umfrageergebnisse verdeutlichen: Elektroautos sind zwar gefragt, die Österreicher präferieren aber nach wie vor herkömmliche Antriebsmodelle.

Mehrheit der Österreicher setzt auf Individualverkehr

Aus der aktuellen Studie geht hervor, dass der Großteil der österreichischen Befragten klar auf den Individualverkehr setzt. 36 % nützen täglich ihr eigenes Fahrzeug, 33 % verwenden es mehrmals pro Woche. Nur in urbanen Regionen sind Carsharing-Fahrzeuge und öffentliche E-Scooter-Angebote bereits seit einiger Zeit auf der Überholspur.

„Während in den Städten wie Wien und Linz der Trend boomt, Autos und E-Scooters zu leihen, hat in ländlichen Gebieten das eigene Auto noch einen sehr hohen Stellenwert. Hier zeigt sich ein deutliches Stadt-Land-Gefälle“, ergänzt Matthias Kunsch. 

Nur 14 Prozent planen Anschaffung eines E-Auto 

Wenn sich heimische Konsumenten für ein E-Auto entscheiden, dann ist der Umweltgedanke der Hauptbeweggrund. Generell setzen die meisten Österreicher unverändert stark auf den Individualverkehr. Und: Die Corona-Krise hat nur geringen Einfluss auf das Kaufverhalten.Wenn sich heimische Konsumenten für ein E-Auto entscheiden, dann ist der Umweltgedanke der Hauptbeweggrund. Generell setzen die meisten Österreicher unverändert stark auf den Individualverkehr. Und: Die Corona-Krise hat nur geringen Einfluss auf das Kaufverhalten. 

„In Österreich wollen fast 60 Prozent der Befragten bei ihrem nächsten Autokauf unverändert ein Benzin- oder Dieselauto anschaffen. Lediglich 14 Prozent bevorzugen ein E-Auto“, erläutert Matthias Kunsch, Partner bei Deloitte Österreich. „Damit Österreich bis 2040 die Klimaneutralität erreichen kann, müssen zusätzliche Schritte gesetzt werden. Der Umstieg auf E-Autos wird noch attraktiver, wenn die Reichweite der Fahrzeuge weiter gesteigert wird. Außerdem muss in den flächendeckenden Ausbau der Ladeinfrastruktur investiert und die Ladedauer verkürzt werden.“

Umweltschutz und Treibstoffkosten beeinflussen Kaufentscheidung

Wenn der Kauf eines E-Autos in Betracht gezogen wird, ist der Umweltgedanke der Hauptbeweggrund: 67 Prozent der österreichischen Befragten sind der Meinung, dass durch Elektroautos im Kampf gegen den Klimawandel schädliche Emissionen gesenkt werden können. Auch die hohen Tankkosten für Benzin- und Dieselfahrzeuge sind Argumente pro Elektromobilität: „61 Prozent sind der Ansicht, dass sie mit einem E-Auto ihre Treibstoffkosten reduzieren können. Fast ein Drittel entscheidet sich aufgrund des besseren Fahrgefühls für ein E-Auto“, erklärt der Deloitte Experte. Auf globaler Ebene sieht es ähnlich aus: In den USA, Deutschland und Japan steigen Konsumenten ebenfalls aufgrund der Klimakrise und der Treibstoffkosten auf E-Autos um.

Bereitschaft steigt, mehr für alternative Modelle zu zahlen

Die Zahl der Käufer von Benzin- und Dieselfahrzeugen ist in Österreich zwar noch hoch, dennoch steigt langsam die Zahlungsbereitschaft für neue Technologien. „Insgesamt sind über zwei Drittel der Befragten bereit, für alternative Antriebsmodelle tiefer in die Tasche zu greifen – 14 Prozent davon würden sogar mehr als 2.000 EUR zusätzlich ausgeben“, so Matthias Kunsch. „Auch für mehr Sicherheit durch neue Technologien sind drei Viertel der Studienteilnehmer gewillt, mehr zu bezahlen.“

Beim Thema vernetztes Fahren fand in den letzten Monaten ein Umdenken statt: In Österreich ist das allgemeine Interesse für Fahrzeuge, die mit dem Internet vernetzt sind, gestiegen und die Bedenken hinsichtlich Datenschutz nehmen ab. Mehr als die Hälfte der befragten Konsumenten ist mittlerweile bereit, persönliche Daten zu teilen, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, Zeit zu sparen und die Fahrzeugwartung zu erleichtern.

COVID-19-Krise wirkt sich kaum auf Kaufentscheidung aus

Ob die Österreicher sich ein Auto zulegen wollen oder nicht, wird kaum durch die Corona-Krise beeinflusst. „Lediglich 7 Prozent haben vor, sich aufgrund COVID-19 ein Auto zu kaufen, um öffentliche Verkehrsmittel meiden zu können. Der Einfluss der Pandemie auf die PKW-Kaufpläne der Konsumenten ist nach unseren aktuellen Umfrageergebnissen viel geringer als oft angenommen“, betont Matthias Kunsch abschließend.

SUV weiter im Trend

75 Prozent der 2021 neu zugelassenen Pug-in-Hybride waren SUV. 40 Prozent der E-Pkw sind dieser Kategorie zuzuordnen, wie der VCÖ vorgerechnet hat. Der verweist auf den tendenziell höheren Energieverbrauch.

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Autokauf: Österreicher bewegen sich mit Pkw fort. | Foto: Kzenon/Fotolia
Verbrennungsmotoren vor E-Autos. 75 Prozent der 2021 neu zugelassenen Pug-in-Hybride waren SUV. 40 Prozent der E-Pkw sind dieser Kategorie zuzuordnen, wie der VCÖ vorgerechnet hat. Der verweist auf den tendenziell höheren Energieverbrauch. | Foto: geo

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