ÖAMTC-Erhebung
Fast jeder Österreicher legt den Sicherheitsgurt an

- Viele Tests und Erhebungen zeigen deutlich: Durch das Tragen eines Gurtes verringert sich das Risiko für tödliche Folgen eines Verkehrsunfalls deutlich.
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Der ÖAMTC führte im März eine österreichweite Erhebung durch, bei der gemessen werden sollte, wie viele Personen beim Autofahren den Gurt anlegen. Insgesamt wurden 20.160 Pkw-Insassen in allen Landeshauptstädten erfasst. Das erfreuliche Ergebnis: 93,5 Prozent waren angeschnallt.
ÖSTERREICH. Viele Tests und Erhebungen zeigen: Durch das Tragen eines Gurtes verringert sich das Risiko für tödliche Folgen eines Verkehrsunfalls deutlich. Der ÖAMTC hat in einer aktuellen österreichweiten Erhebung die Gurtanlegequote überprüft und dabei ein positives Ergebnis erzielt: In Österreich sind 93,5 Prozent der Pkw-Insassen angeschnallt.
Gleichzeitig erklärt aber David Nosé, Verkehrstechniker beim ÖAMTC:
"Wären ausnahmslos alle Pkw-Insass:innen angeschnallt, könnte das jährlich bis zu 40 Leben retten. In den vergangenen zehn Jahren wurden 540 Menschen, die keinen Gurt trugen, bei Verkehrsunfällen getötet. Trotz moderner Sicherheitssysteme wie Airbags und Assistenzsystemen bleibt der Sicherheitsgurt das entscheidende Sicherheitsmerkmal im Fahrzeug."

- In Österreich sind 93,5 Prozent der PKW-Insassen angeschnallt., zeigt eine neue Erhebung des ÖAMTC.
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Regionale und geschlechtsspezifische Unterschiede
Besonders hohe Werte wurden in den Bundesländern Steiermark, Tirol und Vorarlberg erzielt, mit einer Anlegequote von über 97 Prozent. In Wien jedoch fiel die Quote mit 86,6 Prozent deutlich niedriger aus. Auch in Kärnten und Salzburg war ein Rückgang zu verzeichnen, während die Quote in Oberösterreich, dem Burgenland, der Steiermark, Tirol und Vorarlberg stieg. Wien und Niederösterreich blieb sie ungefähr gleich.
Auffällig ist auch der Unterschied zwischen den Geschlechtern: Frauen legen laut ÖAMTC mit einer Quote von 96 Prozent signifikant häufiger den Gurt an als Männer (91,8 Prozent). "Dies lässt darauf schließen, dass Frauen sich bewusster sind, wie riskant es ist, auf den Gurt zu verzichten, während Männer dessen positive Wirkung unterschätzen", ordnet Nosé die Ergebnisse ein.
Gurtpflicht auch bei Kurzstrecken
"Jede nicht angeschnallte Person im Fahrzeug geht ein unnötiges Risiko ein. Das gilt auch für Kurzstrecken sowie insbesondere auf dem Rücksitz", stellt Nosé klar. Bereits bei Tempo 30 kann es laut dem Experten zu einem Unfall mit schweren bis tödlichen Verletzungen kommen, weshalb auch bei Kurzstrecken durch ein Ortsgebiet der Sicherheitsgurt angelegt werden muss. "Der Griff zum Gurt ist einfach und rettet Leben", so der Verkehrstechniker.

- Bereits bei Tempo 30 kann es laut dem Experten zu einem Unfall mit schweren bis tödlichen Verletzungen kommen, weshalb auch bei Kurzstrecken durch ein Ortsgebiet der Sicherheitsgurt angelegt werden muss.
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Gleichzeitig betont er, dass auch die richtige Sitzposition sowie eine korrekt eingestellte Kopfstütze wichtig sind, damit die Sicherheitssysteme im Fahrzeug Wirkung zeigen und die Unfallfolgen mindern.
ÖAMTC fordert mehr Bewusstsein für den Sicherheitsgurt
Seit 1976 besteht in Österreich eine gesetzliche Gurtpflicht, die seit 1984 auch mit einer Strafe von mindestens 50 Euro geahndet wird. Doch der ÖAMTC fordert verstärkte Maßnahmen zur Bewusstseinsbildung, damit die Gutanlegequote auf die vom Gesetzgeber geforderten 100 Prozent ansteigen kann und so die Zahl der Verkehrstoten nachhaltig gesenkt werden kann.
Das könnte man dem Mobilitätsclub nach etwa mit einer intensiveren Verkehrsaufklärung inklusive "erlebbarer" Aktionen wie dem Gurtschlitten erreichen. Dabei wird ein Aufprall mit geringer Geschwindigkeit simuliert. So kann das Bewusstsein für die lebensrettende Funktion des Sicherheitsgurtes schon bei jungen Österreicherinnen und Österreichern geschärft werden. Außerdem sollte in der Fahrausbildung ein größerer Fokus auf das Thema gesetzt werden.
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