Verspätet
Auszahlung von Kinderzuschuss soll im September starten

- 353.000 österreichische Kinder und Jugendliche sind aktuell armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Deshalb wurde ein Zuschuss von monatlich 60 Euro pro Kind für sozial schwache Familien bis Ende 2024 beschlossen.
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Im Juni wurde im Nationalrat der Kinderzuschuss von 60 Euro für sozial schwache Familien beschlossen. Jetzt soll mit der Auszahlung begonnen werden. Der monatliche Betrag wird rückwirkend ausbezahlt, wie "Ö1" berichtet.
ÖSTERREICH. Die bundesweite Maßnahme gegen Kinderarmut richtet sich an Familien, bei denen wenigstens ein Elternteil Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Sozialhilfe oder die Ausgleichszulage bezieht. Auch Alleinerzieherinnen sowie Alleinverdienerinnen und -verdiener mit einem monatlichen Einkommen unter 2.000 Euro brutto haben einen Anspruch auf den Zuschuss. Damit werde laut Bundesregierung rund 400.000 Familien geholfen. Der Zuschuss gilt für die Monate Juli 2023 bis Dezember 2024. Er wird automatisch ausbezahlt.
Bislang ist das aber nicht geschehen. Die Auszahlung sei schwierig, da mehrere Ressorts an der Abwicklung beteiligt seien, teilte das Sozialministerium im "Ö1-Journal" mit. Aus diesem Grund seien im Sommer Vorbereitungen getroffen worden, jetzt seien alle Voraussetzungen für eine Auszahlung geschaffen.

- Mit der Auszahlung des Zuschusses soll diesen Monat begonnen werden.
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Für Bezieherinnen und Bezieher von Sozialhilfe seien zum Beispiel die Bundesländer zuständig. Diese würden diesen Monat rückwirkend mit der Auszahlung beginnen – also 180 Euro pro Kind für die drei Monate zahlen, so das Sozialministerium im Ö1-Journal.
Kritik aus der Opposition
Kritik an der Maßnahme kam vorab aus den Reihen der Opposition. Mitunterstützt wurde der Beschluss im Nationalrat nur von der FPÖ. Dezidiert abgelehnt hatte das Paket die SPÖ. Ihre Fraktion mache seit eineinhalb Jahren auf die Auswirkungen der Teuerung auf einkommensschwache Familien aufmerksam, es würden aber keine nachhaltigen und strukturellen Maßnahmen gesetzt, kritisierte Petra Wimmer. 60 Euro im Monat seien zwar eine wichtige Hilfe, würden die oft prekäre Situation aber nicht ausgleichen.
353.000 österreichische Kinder und Jugendliche sind aktuell armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Das ist bereits jedes fünfte Kind. Da die Zahl der Betroffenen aufgrund der hohen Inflation weiter anwächst, schnürte die Regierung das Paket.
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