Pflege
Förderung für 24-Stunden-Betreuung wird neuerlich erhöht

- Pflege ist Thema im Ministerrat.
- Foto: pixabay
- hochgeladen von Andrea Sittinger
Die Förderung für die 24-Stunden-Betreuung von Pflegebedürftigen zu Hause wird neuerlich angehoben. Außerdem soll die Anerkennung der Qualifikation für ausländische Pflegekräfte erleichtert werden. Ein Regierungsbeschluss dazu ist für Mittwoch im Ministerrat angesetzt. Kritik kommt von der Diakonie.
ÖSTERREICH. Die neue Pflegelehre und Nachbesserungen für den Pflegebonus werden nun beschlossen. Konkret gibt es Geld für Angehörige, auch wenn sie nicht im gleichen Haushalt wohnen. Paralell legt die Regierung bei der 24-Stunden-betreuung nach. Bis zum Vorjahr ist die 24-Stunden-Betreuung mit 550 Euro pro Monat und Betreuungsperson gefördert worden. Um 90 Euro ist dieser Betrag heuer schon erhöht werden. Zu wenig, angesichts der hohen Teuerung, haben zuletzt Betreuungsorganisationen kritisiert.
Geld für Pflegekräfte wird weiter aufgestockt
Ab Herbst soll es um 160 Euro mehr für Pflegekräfte geben - statt 640 Euro also 800 Euro, sofern zwei selbstständige Personenbetreuer zum Einsatz kommen. Werden die Betreuer angestellt, gibt es statt 1.280 Euro dann 1.600 Euro. Der entsprechende Regierungsbeschluss ist für Mittwoch im Ministerrat angesetzt. Darüber hinaus sind auch weitere Verbesserungen für Angehörige und Personal geplant.
Künftig kann eine 24-Stundenkraft bis zu drei Personen betreuen, wenn diese gemeinsam leben, etwa in einer Betreuungs-WG. Ein weiterer Punkt betrifft die Reha von Kindern. Hier können Eltern künftig über einen Rechtsanspruch die Kinder begleiten.
Außerdem sollen bürokratische Hürden abgebaut werden. Eine erste Pflegegeldeinstufung können künftig auch Pflegekräfte vornehmen, vor dem Hausbesuch durch Ärzte. Ziel ist es, die Wartezeit auf das Pflegegeld zu verkürzen.
Den Pflegekräften selbst soll die Anerkennung ihrer Qualifikationen aus dem Ausland erleichtert werden.
Kritik von Diakonie
Als "positives Zeichen, dass die Pflege auf der politischen Tagesordnung steht“ sieht die Direktorin der Diakonie, Maria Katharina Moser, in einer ersten Reaktion die von Sozialminister Rauch angekündigten Pflege-Reformmaßnahmen, die im Ministerrat beschlossen werden sollen. Von einem Teil 2 der Pflegereform könne man allerdings nicht sprechen, die Diakonie bewertet die Maßnahmen "lediglich als Ergänzungen zum Reformpaket 2022". Moser: "Was fehlt, ist der Blick aufs Ganze, ein Herumdoktern an Einzelmaßnahmen ist zu wenig. Blick aufs Ganze heißt: grundlegenden Pflegereform und Ausbau von bedarfsgerechten Pflegeangeboten."
ÖVP und Grüne zufrieden
Rauch sagte dazu in einer schriftlichen Stellungnahme, die Pflegereform des vergangenen Jahres sei ein „wichtiger erster Schritt“ gewesen. „Alle 20 Maßnahmen haben wir in den vergangenen zwölf Monaten Schritt für Schritt auf den Weg gebracht. Jetzt folgt der nächste große Schritt: Vom zweiten Teil der Pflegereform profitieren alle Menschen, die in Österreich Pflege und Betreuung leisten.“
Auch ÖVP-Klubobmann August Wöginger zeigte sich zufrieden: „Pflege geht uns alle an. Wir arbeiten kontinuierlich an der Verbesserung unseres Systems, damit alle davon profitieren: Die Gepflegten, die Angehörigen und auch die vielen Mitarbeiter, denen wir zu Dank verpflichtet sind. Denn Angehörige und Mitarbeiter im Pflegebereich leisten Gewaltiges.“
Zum Thema:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.