Martin Kocher
Kurzarbeit soll bis Ende des Jahres verlängert werden

Die Kurzarbeit soll bis Ende 2022 verlängert werden. | Foto: BKA
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Das Kurzarbeitsmodell hätte eigentlich mit Ende Juni auslaufen sollen, wird nun aber verlängert, wie Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Dienstag bestätigte. Die Gewerkschaft stimmte gegen eine Verlängerung in der geplanten Form.

ÖSTERREICH. "Es wird die Kurzarbeit weitergeben - mit strengerer Prüfung", das sagte Martin Kocher am Dienstagvormittag bei einer Pressekonferenz. Ein entsprechender Vorschlag des Arbeitsministeriums sowie des Arbeitsmarktservice (AMS) werde heute im AMS-Verwaltungsrat diskutiert und beschlossen, so Kocher. Auch die Sozialpartner seien bei der Verlängerung eingebunden gewesen, wie die Austria Presse Agentur (APA) berichtete.

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"Guter Kompromiss"

Zuletzt gab es zwei verschiedene Kurzarbeitsmodelle – einerseits die unveränderte Variante für besonders betroffene Unternehmen und andererseits ein Übergangsmodell mit reduzierter Förderhöhe für Betriebe bis Ende Juni 2022. Das aktuelle Modell mit einer 15-prozentigen Kostenbeteiligung der Arbeitgeber soll nun bis Ende des Jahres verlängert werden.

Die Kurzarbeit werde es künftig "nur in ganz spezifischen Fällen" geben. Es sei "ein guter Kompromiss", so Kocher.

ÖGB stimmte dagegen

Die Nettoersatzrate für Beschäftigte in Corona-Kurzarbeit ist seit März 2020 unverändert und liegt je nach Einkommenshöhe bei 90 Prozent, 85 Prozent oder 80 Prozent – eine Abstufung, die dem österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) missfällt. Der ÖGB stimmte dementsprechend gegen eine solche Verlängerung.

Ingrid Reischl, Leitende ÖGB-Sekretärin, erklärte dazu: "Wir sind selbstverständlich für eine Verlängerung der Kurzarbeit und haben uns in den vergangenen Monaten auch vehement dafür eingesetzt. Wir sind aber der Meinung, dass 90 Prozent Nettoersatzrate für alle ArbeitnehmerInnen gelten muss." Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hätten in den letzten zwei Jahren Pandemie genug zurückgesteckt, es sei an der Zeit, dass die Menschen in Kurzarbeit wieder so viel wie vor der Pandemie bekommen, betonte Reischl.

9,6 Milliarden für Kurzarbeit

Am meisten Beschäftigte waren im April 2020 in Kurzarbeit, damals erhielten über eine Million Personen Kurzarbeitsbeihilfe. Zur Kurzarbeit waren am Anfang der Woche noch rund 53.000 Personen vorangemeldet. 

Zwischen März 2020 bis Ende März 2022 beliefen sich Ausgaben für die Corona-Kurzarbeit auf 9,56 Mrd. Euro – inklusive noch offener Verpflichtungen betrug die Budgetbelastung rund 11,31 Milliarden Euro. 

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