Jeder Fünfte nicht hier geboren
Meisten Migranten in Wien, wenigsten im Burgenland

1,765 Millionen Menschen, die Anfang 2020 in Österreich gelebt haben, sind nicht in Österreich geboren - das ist jeder fünfte Einwohner | Foto: Pixabay
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Die Publikation des Österreichischen Integrationsfonds zum Thema „Bundesländer – Statistiken zu Migration & Integration 2020“ liefert aktuelle Bundesländer-Daten zu Integration und einen direkten Vergleich mit dem Jahr 2015. Das Ergebnis: Jeder fünfte Mensch in Österreich wurde nicht hier geboren.

ÖSTERREICH. Etwa 1,765 Millionen Menschen mit ausländischem Geburtsort lebten Anfang 2020 in Österreich. Das entspricht rund jeder fünften Person der Gesamtbevölkerung (19,8 Prozent) verglichen mit dem 1. Jänner 2015 (17,3 Prozent). Der Anteil der Bevölkerung mit ausländischem Geburtsort, gemessen an der Gesamtbevölkerung eines Bundeslandes, war in Wien mit 36,7 Prozent am höchsten und im Burgenland mit 11,6 Prozent am niedrigsten. 

Über 35 Prozent der Migranten leben in Wien

Die 1,765 Millionen Personen mit ausländischem Geburtsort teilen sich österreichweit auf wie folgt:

  • Wien (40,1 Prozent)
  • Oberösterreich (13,4 Prozent)
  • Niederösterreich (12,4 Prozent)

Den geringsten Teil an Personen mit Geburtsort im Ausland verzeichnete mit 1,9 Prozent das Bundesland Burgenland.

Die 1,765 Millionen Personen mit ausländischem Geburtsort teilen sich österreichweit auf wie folgt:
Wien (40,1 Prozent)
Oberösterreich (13,4 Prozent)
Niederösterreich (12,4 Prozent) | Foto: Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung, Demographische Indikatoren
  • Die 1,765 Millionen Personen mit ausländischem Geburtsort teilen sich österreichweit auf wie folgt:
    Wien (40,1 Prozent)
    Oberösterreich (13,4 Prozent)
    Niederösterreich (12,4 Prozent)
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Deutschland, Bosnien-Herzegowina, Türkei

Die Top drei der Herkunftsländer sind seit 2015 in fast allen Bundesländern gleichgeblieben. In Niederösterreich und Steiermark rückten Personen mit rumänischem Geburtsort auf Platz eins in der Zugzugs-Statistik vor und stellen damit die Größte Gruppe an Personen mit ausländischem Geburtsort in den beiden Bundesländern. Fast 237.800 in Deutschland geborene Personen stellten am 01.01.2020 die größte Gruppe in Österreich, gefolgt von Personen mit Geburtsort in Bosnien-Herzegowina (170.500) und der Türkei (159.600).

  • 237.750 stammen aus Deutschland,
  • 170.548 stammen aus Bosnien-Herzegowina,
  • 159.641 aus der Türkei,
  • 144.433 aus Serbien
  • und 128.776 aus Rumänien.
Im Ausland geborene Bevölkerung am 1.1.2020
im Vergleich zum 1.1.2015, nach Geburtsland | Foto: Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes
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Höchster Anstieg in der Steiermark und in Oberösterreich

Den stärksten Anstieg von im Ausland geborenen Personen seit Jänner 2015 verzeichnete die Steiermark mit 22,4 Prozent, gefolgt von Oberösterreich 21,0 Prozent und Tirol mit 19,6 Prozent. In allen drei Bundesländern waren Bosnien-Herzegowina und Deutschland in den Top 3 der am stärksten vertretenen Herkunftsländer. Den geringsten Anstieg von im Ausland geborenen Personen seit Jänner 2015 verzeichnete das Bundesland Kärnten mit 17,1 Prozent.

  • 22,5 Prozent betrug der Anstieg in der Steiermark,
  • in OÖ waren es 21 Prozent,
  •  in Tirol 19,6 Prozent.
  • Am niedrigsten war der Anstieg in Kärnten mit 17,1 Prozent.

Meisten arbeitslosen Ausländern in Wien, Kärnten

Ausländische Arbeitskräfte sind weiterhin stärker von Arbeitslosigkeit betroffen als Inländer: In Wien überstieg die Arbeitslosenquote von Ausländern mit 16,8 Prozent den österreichweiten Durchschnittswert von 7,4 Prozent. Die nächsthöheren Werte gab es in Kärnten mit 11,8 Prozent und in der Steiermark mit 9,2 Prozent. Laut Publikation hatten Ausländer im Jahr 2018 nur 80 Prozent des Einkommens von Österreichern zur Verfügung. Österreicher verdienten fast 27.000 Euro und somit rund 2.400 Euro (9,8 Prozent) mehr als im Jahr 2015, Ausländer n hingegen verdienen nur etwa 21.600 Euro, was einem Anstieg von 2.300 Euro (12,2 Prozent) seit dem Jahr 2015 entspricht. Die meisten Migranten sind österreichweit in den Branchen Sachgütererzeugung (16,2 Prozent), Handel (15,3 Prozent) und Gesundheit und Soziales (9,8 Prozent) tätig. Prozentuell ist das Jahres-Nettoeinkommen bei Ausländern in Burgenland (14,3 Prozent), Steiermark (14,1 Prozent) und Kärnten (12,8 Prozent) am stärksten gestiegen.
Vor der Corona-Krise 2020 ist die Arbeitslosenquote gesunken:

  • Bei Österreichern von 8,1 Prozent im Jahr 2015 auf 6,4 Prozent im Jahr 2019.
  • Bei Nicht-Österreichern im selben Zeitraum von 13,5 auf 10,8 Prozent.
  • Die meiste Arbeitslosigkeit gab es in Wien: Bei Inländern betrug sie 9,6 Prozent, bei Ausländern 16,8 Prozent.

Geburten und Kinderzahl

2019 betrug die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau in Österreich 1,46. Im Verhältnis zu 2015 (1,49) ist dies ein leichter Rückgang. In Österreich geborene Frauen bekamen im Schnitt 1,36 Kinder (2015: 1,38). Im Ausland geborene Frauen brachten 1,81 Kinder zur Welt, das waren durchschnittlich 0,11 weniger Kinder als 2015 (1,92).
Zwischen den im Ausland geborenen Müttern gibt es Unterschiede:

  • In Afghanistan, Syrien und im Irak geborene Frauen bekamen 2019 im Schnitt 3,14 Kinder
  • Frauen mit Geburtsort in der Türkei bekamen 2,07 Kinder
  • Hingegen lag die durchschnittliche Kinderzahl bei Frauen, die in EU-Staaten vor 2004/ EFTA-Staaten geboren wurden, mit 1,32 Kindern unter dem Niveau der in Österreich geborenen.
Durchschnittliche Kinderzahl pro Frau 2019
im Vergleich zu 2015, nach Geburtsland der Mutter | Foto: Quelle: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung, Demographische Indikatoren
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    im Vergleich zu 2015, nach Geburtsland der Mutter
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„Studie des Integrationsfonds belegt zunehmende Überfremdung!“

Kritik kommt von der FPÖ Steiermark und Wien. So sagt FPÖ-Sozialsprecher LAbg. Marco Triller: "Die gesamte Landesregierung aber insbesondere die zuständige SPÖ-Soziallandesrätin Doris Kampus sind dringend aufgefordert, ihre Kopf-in-den-Sand-Politik zu beenden und sich des immer gravierender werdenden Problems der Überfremdung anzunehmen. Das neue Sozialunterstützungsgesetz sowie die generelle Großzügigkeit gegenüber Fremden aus aller Herren Länder heizen diesen Trend noch an. Wir fordern einmal mehr eine restriktive Zuwanderungspolitik und ein Verwenden von Steuermitteln in erster Linie für die heimische Bevölkerung, auch außerhalb von Krisenzeiten." Wien-FPÖ-Klubobmann, Gemeinderats- und Landtagsabgeordnete Maximilian Krauss: „Unkontrollierte Zuwanderung und explodierende Arbeitslosenzahlen sind eine toxische Mischung. Bei einer Fortsetzung derartiger Entwicklungen ist es nur eine Frage der Zeit, bis soziale Unruhen an der Tagesordnung stehen.“

Quelle: Publikation Migration & Integration des ÖIF

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