Spitzenkandidat zur EU-Wahl
ÖVP setzt auf Marathon-Mann Reinhold Lopatka

Mit Reinhold Lopatka schickt die ÖVP einen Politiker mit langjähriger Erfahrung als Listenersten bei der bevorstehenden EU-Wahl ins Rennen. | Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Topf
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Mit Reinhold Lopatka schickt die ÖVP einen Politiker mit langjähriger Erfahrung als Listenersten bei der bevorstehenden EU-Wahl ins Rennen. So konnte sich der Steirer nicht nur im Nationalrat und als Außen- und Europapolitischer Sprecher der Volkspartei, sondern auch als Staatssekretär oder Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates beweisen. 

ÖSTERREICH. Als ein "starkes und hoch motiviertes Team" präsentierte Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer die 42 Kandidatinnen und Kandidaten, die von der Volkspartei bei der EU-Wahl am 9. Juni 2024 ins Rennen geschickt werden. Reinhold Lopatka, folgt dabei dem langjährigen EU-Parlamentarier Othmar Karas als Spitzenkandidat der Volkspartei nach. Die weiteren Listenplätze belegen unter anderem die aktuelle ÖVP-Delegationsleiterin im Europäischen Parlament, Angelika Winzig (2.), und Europaabgeordnete Alexander Bernhuber (3.).

Von einem "starken und hoch motivierten Team" sprach Parteichef und Bundeskanzler Karl Nehammer bei der Präsentation der EU-Wahlliste der ÖVP. | Foto: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com
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Langjähriger ÖVP-Politiker

Lopatka, der am 27. Jänner 1960 im oststeirischen Vorau geboren wurde, studierte nach seiner Matura Theologie und Rechtswissenschaften an der Universität Graz, wo er mit Auszeichnung promovierte. Nach eigenen Angaben engagierte sich der Steirer schon früh politisch, etwa als Landesschulsprecher, Studentenvertreter oder Sprecher der Amnesty International Gruppe 122.

1986 wurde Lopatka als Obmann der Jungen ÖVP in den steirischen Landtag gewählt, wo er in weiterer Folge nicht nur als Landesgeschäftsführer der steirischen Volkspartei (1993-2002), sondern auch als Klubobmann (2001-2003) fungierte. Im Anschluss wechselte er in den Nationalrat und übernahm dort die Rolle des ÖVP-Generalsekretärs, eher er ab 2007 Staatssekretär im Bundeskanzleramt und anschließend Finanz- (2008 bis 2011) sowie Außenstaatssekretär (2012 bis 2013) wurde. Von 2013 bis 2017 war Lopatka Klubobmann des ÖVP-Parlamentsklubs. 

Lopatka mit internationaler Erfahrung

Seit 2011 ist der Steirer als Außen- und Europapolitischer Sprecher der ÖVP tätig und vertritt seine Partei in verschiedenen internationalen Gremien und Institutionen wie dem Europarat, wo er seit 2020 auch die österreichische Delegation in der Parlamentarischen Versammlung leitet. 

Weitere Erfahrung konnte der türkise Spitzenkandidat etwa auch als Vorsitzender der Beratungsgruppe gegen Terrorismus und gewalttätigen Extremismus der Interparlamentarischen Union (IPU), als Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung der OSZE, als Präsident des Koordinationsmechanismus der UNO für Parlamentarische Versammlungen gegen Terrorismus oder als Vizepräsident der Parlamentarischen Versammlung des Europarates sammeln. 

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Marathon-Mann

Lopatka ist seit 1983 verheiratet und ist Vater von drei erwachsenen Söhnen. In früheren Jahren begeisterte den Steirer besonders der Laufsport. Insgesamt 100 Marathonläufe absolvierte der ÖVP-Spitzenkandidat, wobei er teilweise Bestzeiten unter drei Stunden feiern durfte. Nach Teilnahmen bei Marathonläufen in der Sahara, beim Mount Everest und Kilimandscharo, in New York oder Boston und Siegen bei der Marathon-Weltmeisterschaft für Parlamentarier 2003 und Halbmarathon-Weltmeisterschaft für Parlamentarier 2005 beendete Lopatka seine sportliche Karriere am 16. September 2018 in Sydney. 

"EU muss effizienter werden"

Lopatka betonte in seiner Wahlrede im Jänner 2024, dass der EU-Beitritt Österreich "durchaus gut" getan habe. Schließlich haben sich seitdem etwa die heimische Wirtschaftsleistung verdoppelt, die Exporte verdreifacht und die österreichischen Investitionen im Ausland verzehnfacht, so der Steirer. Dieser gute Weg müsse nach Ansicht Lopatkas eine Fortsetzung finden, wobei er sich dafür aussprach, dass die Union "weniger, aber das effizienter machen" müsse. 

Neben der Überregulierung sehe der ÖVP-Spitzenkandidat auch ein "massives" Defizit hinsichtlich der illegalen Zuwanderung, weshalb er sich bei seiner Rede klar für Asylverfahren an der EU-Außengrenze bzw. in Drittstaaten aussprach. Zudem müsse die EU den richtigen Schwerpunkt auf Innovation, Forschung und Entwicklung setzen und dürfe sich nicht dem "Diktat der Straße" unterwerfen. Weiters gelte es, die Sicherheits- und Verteidigungsbereitschaft angesichts des Krieges in der Ukraine zu erhöhen.

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