Landtagswahl Tirol 2022
Reaktionen auf den Rekordverlust der ÖVP

Die Tiroler ÖVP mit Spitzenkandidat Anton Mattle hat bei der Wahl ein historisch schlechtes Wahlergebnis eingefahren.  | Foto: ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com
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Die Tiroler ÖVP mit Spitzenkandidat Anton Mattle hat bei der Wahl ein historisch schlechtes Wahlergebnis eingefahren. Insgesamt hat die Volkspartei fast zehn Prozent verloren. Die Reaktionen sind gespalten. 

ÖSTERREICH. Anton Mattle verliert mit der ÖVP fast zehn Prozentpunkte und kommt damit nur auf 34,6 Prozent der Wählerstimmen. Dennoch bleibt die Volkspartei stärkste Partei in Tirol. Bei der Verkündung der ersten Hochrechnung hat es bei der ÖVP Jubel gegeben - für viele nicht verständlich. Aber auch die Grünen als aktueller Koalitionspartner haben deutlich Stimmen verloren. 

Das vorläufige Ergebnis

Trotz des schlechten Ergebnisses wird aus der Bundeshauptstadt gratuliert. Der Landesparteiobmann der Wiener Volkspartei, Karl Mahrer, zeigt sich zufrieden:

„Ich gratuliere Anton Mattle und dem Team der Volkspartei Tirol zum Wahlergebnis! Toni Mattle definierte vorab ein Resultat von über dreißig Prozent als sein Wahlziel und dieses hat er deutlich übertroffen. Die Tirolerinnen und Tiroler haben mit diesem Wahlergebnis Anton Mattle ganz klar zu ihrem nächsten Landeshauptmann erklärt. Trotz düsterer Prognosen im Vorfeld bleibt die Volkspartei die stärkste Partei in Tirol. Die ÖVP hat vom Wähler den klaren Auftrag zum Weiterregieren erhalten.“

Kickl spricht von "fulminantem Wahlerfolg"

FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl hat sich ebenfalls in einem Pressestatement zu Wort gemeldet:

„Danke an alle Tirolerinnen und Tiroler, die den Freiheitlichen bei der Landtagswahl ihre Stimme gegeben und das Vertrauen ausgesprochen haben. Ich gratuliere FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger und seinem Team ganz herzlich zu ihrem fulminanten Wahlerfolg. Die Tiroler Freiheitlichen haben laut aktuellen Hochrechnungen fast 19 Prozent erreicht und zum allerersten Mal Platz zwei erobert. Das allein ist schon eine sensationelle Leistung. Ich danke Markus Abwerzger und seinem Team für den großartigen Wahlkampf und den großen persönlichen Einsatz. Die Tiroler Freiheitlichen haben auf die richtigen Kandidaten und die richtigen Themen gesetzt. Die Bevölkerung hat das honoriert."

Die Stimmen aus der SPÖ sind da schon deutlich kritischer, wie das Statement von Landeshauptmann-Stellvertreter aus Niederösterreich, Franz Schnabl, zeigt:

Verordneter Jubel, aber nicht wirklich glückliche Gesichter in der SPÖ-Zentrale in der Salurnerstraße. | Foto: Hassl
  • Verordneter Jubel, aber nicht wirklich glückliche Gesichter in der SPÖ-Zentrale in der Salurnerstraße.
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Auch der Generalsekretär der Volkspartei, Christian Stocker, zeigt sich mit dem Ergebnis zufrieden:

„Die Volkspartei bleibt weiterhin die mit Abstand stärkste Kraft in Tirol, mit deutlichem Abstand zu allen anderen Parteien. Toni Mattle hat sich zum Ziel gesetzt, die 30 Prozent zu überspringen, das ist deutlich gelungen. In den vergangenen Wochen und Monaten haben Umfragen der Volkspartei einen Totalabsturz prognostiziert – diesen haben Toni Mattle und die Tiroler Volkspartei verhindert und nun stattdessen ein weit über den Prognosen liegendes Ergebnis eingefahren. Die Tirolerinnen und Tiroler haben mit ihrem Stimmverhalten deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ihr Landeshauptmann Toni Mattle heißen soll. Mein Dank gilt allen Funktionärinnen und Funktionären der Tiroler Volkspartei für ihren Einsatz in den vergangenen Wochen und Monaten. Sie haben in schwierigen Zeiten ganze Arbeit geleistet. Der Zusammenhalt war deutlich spürbar.“

Mattle wird Landeshauptmann von Tirol

Ansonsten sind die Reaktionen auf den Rekordverlust der ÖVP noch zurückhaltend. Bei seinem Statement nach der ersten Hochrechnung hat sich Mattle bei den Wählerinnen und Wählern sowie bei seinem Team bedankt. Dabei betont er auch, dass seine Partei trotzdem doppelt so viele Mandate habe wie die zweitstärkste Partei nach der ÖVP. Jetzt gehe es darum, das Vertrauen der Menschen zurückzugewinnen, betont Mattle. Und: Die ÖVP wird als Sieger den Anspruch auf den Landeshauptmann stellen. Damit wird Mattle wie geplant dem zurücktretenden Günther Platter nachfolgen.

Koalition aus ÖVP und SPÖ wahrscheinlich

Die Frage nach einer möglichen Koalition mit der SPÖ wollte Mattle in einem ersten Interview nicht beantworten. Politikwissenschaftler Peter Filzmaier geht von einer schwarz-roten Regierung aus. Eine Regierungsbildung mit der FPÖ hat Anton Mattle von vornherein ausgeschlossen. 

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