Prognose
2021 bringt größtes Wirtschaftswachstum seit 40 Jahren

„2021 könnte das größte Wirtschaftswachstum seit 40 Jahren bringen. Bis zu 5,1 Prozent BIP-Zuwachs sind möglich, wenn die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingen stimmen und die Weichen richtig und vor allem rasch gestellt werden“, betonten Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV) | Foto: AKhodi/Fotolia
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  • „2021 könnte das größte Wirtschaftswachstum seit 40 Jahren bringen. Bis zu 5,1 Prozent BIP-Zuwachs sind möglich, wenn die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingen stimmen und die Weichen richtig und vor allem rasch gestellt werden“, betonten Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV)
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Für das Corona-Jahr rechnet die Industriellenvereinigung mit einem Rückgang von 8,1 Prozent, doppelt so hoch wie im Krisen-Jahr 2008/09, Man spricht von mehr als 35 Milliarden Euro Schaden, wovon die Industrie rund  8,5 Milliarden Euro Schaden trägt. "Aber 2021 wird ein so gutes Jahr, wie wir es seit 40 Jahren nicht mehr erlebt haben", sagt Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV). Er prognostiziert einen Wirtschafts-Aufschwung von 5,1 Prozent.

ÖSTERREICH. Voraussetzung für das Wachstum ist, dass die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingen stimmen und die Weichen richtig und vor allem rasch gestellt werde, sagt Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), und IV-Generalsekretär Christoph Neumayer am heutigen Freitag unisono im Rahmen einer Pressekonferenz. „Die Exporte werden durch die bessere physische Erreichbarkeit unserer Absatzmärkte wieder steigen und geopolitische Unsicherheiten abnehmen – insbesondere, was die neue US-Administration betrifft sowie die dann endlich herrschende Klarheit über den Brexit“, so Knill. 

Comeback des Konsums

Man rechnet auch mit einem starken Inlandskonsum, durch den Rückgang der Sparquote, sowie die  gestiegene Investitionsnachfrage, die durch die Investitionsprämie beflügelt wurde. „Die dritte Milliarde dürfte ein Investitionsvolumen von über 30 Mrd. Euro auslösen“, so Knill.  

Hohes Vertrauen in Österreichs Unternehmen 

"Unternehmen werden weiter als Garanten guter Arbeitsplätze gesehen und solle daher in der Krise weiter gestärkt werden“, so Neumayer. So würden Unternehmen zudem bei 41 Prozent der Befragten hohes Vertrauen genießen. „Die Industrie wird von 60 Prozent der Befragten als Motor der österreichischen Gesamtwirtschaft gesehen. Bedenklich stimmt jedoch, dass nur knapp ein Drittel das Klima für Unternehmensgründungen für günstig hält, für fast die Hälfte ist eine Karriere als Unternehmerin oder Unternehmer unattraktiv.

Stärkung des Eigenkapitals

Knill fordert fünf konkrete Maßnahmen von der Politik: "Wir brauchen eine  schnelle Stärkung des Eigenkapitals, beispielsweise durch fiktive Eigenkapitalzinsen, und die Perspektive einer KöSt-Senkung sowie eine sinnvolle Gestaltung des Erneuerbaren Ausbau Gesetzes (EAG). Klimaschutz und Klimatechnologie müssen als Stärken österreichischer Unternehmen ausgebaut werden. Daher braucht es eine verbindliche Finanzierungszusage für die „Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse“ (IPCEI) im Bereich Dekarbonisierung sowie Planungssicherheit und Kosteneffizienz beim EAG."

Regionale Lehrlings-Hubs

Knill betont weiters, dass qualifizierte Fachkräfte Mangelware sind und  dass es zusätzliche Mittel der Corona-Joboffensive auf Arbeitsplatznahe Qualifizierung (AQUA) ausgerichtet werden müssen. Auch die Mobilität von Lehrlingen müsse sich erhöhen. Dazu braucht es in industriestarken Regionen mit Leitbetrieben, die Lehrlinge suchen, regionale Lehrlings-Hubs. Diese umfassen Wohnmöglichkeiten, Mentoring, Freizeitangebote und Mobilitätslösungen (z.B. Shuttle-Netze) – es soll ein attraktives, motivierendes Gesamtangebot für junge Menschen entstehen.

Sinnvolle Klimapolitik

Knill fordert aus den Mitteln des EU Recovery Fund eine Mrd. Euro für innovative Klimaschutzinvestitionen  und dass Wirtschaftsbildung stärker in der schulischen Allgemeinbildung verankert werden muss.  „Die Corona-Wirtschaftskrise kann ausschließlich mit nachhaltigem Wachstum überwunden werden. Alles andere wäre eine völlige Fehleinschätzung. Wir haben jetzt die Chance, einen entscheidenden Beitrag für den Wiederaufstieg, für Wachstum und Arbeitsplätze zu leisten – allerdings nur, wenn rasch und richtig gehandelt wird.“

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