Keine Einigung bei Metaller-KV
Ab Montag stehen nun Warnstreiks an

Die Gewerkschaften lehnten ein neues Angebot der Arbeitgeber ab. Jetzt drohen Streiks am Montag. | Foto: Shutterstock / SvedOliver
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Jetzt ist es fix: Am Montag wird gestreikt. In der vierten Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag (KV) 2024 der Metalltechnischen Industrie kam es zu keiner Einigung. Nach achtstündigen Gesprächen in der Wirtschaftskammer in Wien werden andere Mittel aufgezogen. Der Gewerkschaftsbund (ÖGB) hat die Streikfreigabe bereits erteilt.

ÖSTERREICH. Von Montag bis Mittwoch sollen wie zuvor angedeutet stundenweise Warnstreiks abgehalten werden. Das teilte die APA mit Verweis auf Berichte aus Verhandlungskreisen mit. Seitens der Arbeitgeber wurde nach dem Scheitern der vierten Runde erklärt, dass die Gewerkschaften einen Abschluss in der vergangenen Nacht verhindert hätten. Das letzte Angebot der Arbeitgeber lag bei 10 Prozent Gehaltserhöhung plus einer einmaligen Zahlung von 1.500 Euro über einen Zeitraum von 24 Monaten. Man bedauere den Abbruch der Verhandlungen.

Die Gewerkschaft ProGe startet kommende Woche die ersten Kampfmaßnahmen: in rund 500 Betrieben in ganz Österreich werden mehrstündige Warnstreiks stattfinden. Das betrifft Leitbetriebe wie die voestalpine, Magna, Andritz oder Amag. Meist wird die Arbeit für drei bis vier Stunden niedergelegt. An den Betriebsversammlungen, die in den letzten Wochen stattgefunden haben, nahmen laut ProGe etwa 75.000 Beschäftigte teil. 

Die Warnstreiks bezeichnet Christian Knill, Chef des Fachverbandes, als „verantwortungslos.“ „Wir waren heute abschlussbereit. Die Gewerkschaften sind offenbar nur an einer Eskalation interessiert und agieren politisch. Wir sind aber der falsche Ansprechpartner zur Lösung der Inflationskrise. Die angekündigten Warnstreiks sind verantwortungslos, denn man kann die Rezession nicht wegstreiken“, sagte er in einer Aussendung. 

Angebot: 8,2 Prozent mehr

Als Alternative wurde eine durchschnittliche Erhöhung der Löhne und Gehälter um 8,42 Prozent angeboten. Dies beinhaltet eine Erhöhung der Entgelte um 2,5 Prozent sowie einen monatlichen Festbetrag von 100 Euro. Zusätzlich dazu käme eine einmalige Zahlung von 1.050 Euro, wie von den Arbeitgebern des Fachverbands der Metalltechnischen Industrie (FMTI) angegeben. Der nächste geplante Verhandlungstermin ist voraussichtlich der 9. November. 

Das Angebot der Industrie für 2,5 Prozent mehr Lohn plus einer Einmalzahlung von 1.050 Euro lehnt die Gewerkschaft ab. | Foto: PRO-GE
  • Das Angebot der Industrie für 2,5 Prozent mehr Lohn plus einer Einmalzahlung von 1.050 Euro lehnt die Gewerkschaft ab.
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"Rezession nicht wegstreiken"

Knill hat vor Verhandlungsbeginn auf die schlechten Wirtschaftsdaten verwiesen. Die Arbeitslosigkeit steigt, die Wirtschaftsleistung sinkt, die Inflation bremst sich ein. Es gebe daher wenig Spielraum bei den Unternehmen. Streiks werden die Rezession nicht wegstreiken können, wir werden die schwierige wirtschaftliche Lage nicht wegstreiken können. Das ist einfach Realität und da gilt es jetzt einfach einen vernünftigen Abschluss zu finden", sagte der Chefverhandler der Arbeitgeber gegenüber Ö1. 

Bereits in der dritten Gesprächsrunde hatten die Sozialpartner nach wenigen Stunden keine gemeinsame Basis mehr. Dies führte zu Betriebsversammlungen in der Metallindustrie. Sollte keine Einigung erzielt werden, könnten diese, wie angekündigt, in Warnstreiks übergehen.

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Die Gewerkschaften lehnten ein neues Angebot der Arbeitgeber ab. Jetzt drohen Streiks am Montag. | Foto: Shutterstock / SvedOliver
Das Angebot der Industrie für 2,5 Prozent mehr Lohn plus einer Einmalzahlung von 1.050 Euro lehnt die Gewerkschaft ab. | Foto: PRO-GE

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