Patentanmeldungen
Frauenanteil hierzulande weit unter dem Durchschnitt
Im vergangenen Jahr verzeichnete das Europäische Patentamt (EPA) einen Anstieg der Patentanmeldungen um beinahe drei Prozent auf insgesamt 199.275 neue Erfindungen. Österreichische Unternehmen reduzierten die Patentanmeldungen leicht um 1,1 Prozent. Weiterhin gering ist der Anteil von Erfinderinnen.
ÖSTERREICH. Im Vergleich zur Bevölkerungszahl behält Österreich mit 264 Anmeldungen pro Million Einwohner den siebten Platz. Insgesamt stiegen die Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt im Jahr 2023 um 2,9 Prozent auf 199.275. Die Schweiz, Schweden und Dänemark führen dieses Ranking an.
Nach Bundesländern wurden Unternehmen aus Wien mit 603 Patentanmeldungen (minus 1 Prozent) am häufigsten beim EPA vorstellig, gefolgt von Oberösterreich (497; minus 7,4 Prozent) und der Steiermark (317; plus 1 Prozent). Vorarlberg (277; minus 2,5 Prozent) rangiert auf Platz vier vor Niederösterreich (210; minus 6,3 Prozent), Kärnten (188; plus 8,7 Prozent), Tirol (149; plus 11,2 Prozent), Salzburg (102; plus 3 Prozent) und dem Burgenland (12; plus 71,4 Prozent).
17 Prozent Frauenanteil
In Bezug auf den Frauenanteil besteht in Österreich Nachholbedarf: Lediglich in 17 Prozent der Anmeldungen werden Frauen als Erfinderinnen genannt. Damit liegt Österreich erheblich unter dem Durchschnitt der 39 EPA-Mitgliedstaaten von 27 Prozent und ist das Schlusslicht unter den zwölf größeren europäischen Patentanmeldeländern.
Ilja Rudyk vom Europäischen Patentamt erklärte auf Anfrage der APA, dass es zwar gelungen sei, das Innovationsklima hierzulande sehr stabil zu halten. "Allerdings blieb das Wachstum der aus Österreich zum Patent angemeldeten Erfindungen in den letzten zehn Jahren geringfügig unter dem Durchschnitt der beim EPA eingereichten Patente", führte er aus. Dies dürfte auf den anhaltenden Boom digitaler Technologien zurückzuführen sein, während sich Anmeldungen aus Österreich weiterhin auf den traditionellen Maschinenbau konzentrieren - ein Bereich, der seit Jahren eine rückläufige Tendenz zeigt, so der Experte.
Österreich auf Platz 14
Bei den Anmeldungen aus Österreich führte der Sektor "Elektrische Maschinen, Geräte, Energie" mit 283 Einreichungen (minus 15,8 Prozent). Deutliche Steigerungen wurden in den Bereichen Motoren, Pumpen, Turbinen (+33,3 Prozent), Transporttechnologien (einschließlich Fahrzeugtechnik, +30,5 Prozent) und mechanische Elemente für Maschinen und Geräte (+27,1 Prozent) verzeichnet. Ein massiver Rückgang wurde im Segment Halbleiter verzeichnet (minus 25,3 Prozent), allerdings nach einem Boom im Jahr 2022 mit einem Anstieg um 50 Prozent.
An der Spitze stehen weiterhin die USA mit etwa 48.200 Anmeldungen. Deutschland folgt mit großem Abstand mit einem Zuwachs von 1,4 Prozent auf fast 25.000 Anmeldungen, gefolgt von Japan (ungefähr 21.500), China (20.700), Südkorea (12.600), Frankreich (10.800) und der Schweiz (9.400). In der Gesamtliste der patentaktivsten Länder rangiert Österreich auf Platz 14.
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