HTL Jenbach arbeitet am Haus der Zukunft

JENBACH (red). Die HTL-Jenbach ist seit 2016 Partnerschule der landesweiten Initiative TIROL 2050 energieautonom. Insbesondere in der Abteilung für Energie- und Gebäudetechnik liegt der Ausbildungsschwerpunkt auf effizienter und ökologischer Energieplanung und Anlagenkonzeption. Um die Theorie hinter der Energieautonomie greifbar zu machen, haben Schüler, Schülerinnen und Lehrpersonen der HTL Jenbach mit großzügiger Unterstützung vieler regionaler Fachfirmen nun einen realen Gebäudeschnitt gebaut, der allen Anforderung eines Tiroler Hauses der Zukunft entspricht. Bei einem Aktionstag wurde dieser vorgestellt. 

Vom methodischen Ansatz hinter dem Projekt zeigte sich Bildungslandesrätin Dr.in Beate Palfrader begeistert: „Hier wird durch interaktives Lernen, die Zusammenarbeit mit externen Firmen und die Einbindung von digitalen Funktionen den Bildungs- und Lehraufgaben der neuen Lehrpläne Rechnung getragen.“ Die auch für den Wohnbau zuständige Landesrätin sieht aber noch weitere Vorteile: „Im Gebäudebereich verbrauchen wir etwa 40 % unserer Energie. Hier liegt also großes Potenzial für die Energiewende. Über solche Projekte wird das energiepolitische Programm des Landes, bis 2050 energieautonom zu werden, einem jüngeren Publikum zugänglich gemacht.“

Direktor Ing. Mag. Günther Ager freut sich über die lobenden Worte und erklärt die Funktionsweise des Modells: „Der Gebäudeschnitt macht Detaillösungen transparent, die üblicherweise in Gebäuden bzw. im Anlagenbetrieb nach Fertigstellung unzugänglich bleiben. Details, vom Kellergeschoß über das Erdgeschoß zum Ober- und Dachgeschoß, sprich von der Dämmung der Bodenplatte bis zur Hinterlüftung des Daches ist alles sichtbar – und so auch leicht zu erklären.“ Der Gebäudeschnitt soll zukünftig bei Tagen der offenen Tür, der EnergieberaterInnen-Ausbildung, Infoveranstaltungen aber auch Bauherrenabenden der Firma Lang zum Einsatz kommen. Letztere hat aktiv an der Umsetzung mitgewirkt. „Ich freue mich, dass unsere Baustoffe wichtige und wertvolle Komponenten des Tiroler Haus der Zukunft sind. Der Gebäudeschnitt bietet eine ausgezeichnete Möglichkeit, unser innovatives und zukunftstaugliches LiaTop-Mauersteinsystem den Planern und Entscheidern von morgen zu präsentieren“, so Geschäftsführer Ing. Mag. Hannes Kronthaler.

Auch auf energie- und gebäudetechnischer Seite könne sich das Modell sehen lassen, so der Kuratoriumspräsident der HTL Jenbach und stellv. Innungsmeister der Installateure, Ing. Anton Pletzer: „Neben konventionellen Fußbodenheizungen sind auch Wandheizungen und sogar eine Bauteilaktivierung installiert. Mit einer Wohnraumlüftung, einem PV-Modul und einer solarthermischen Anlage obendrauf, wurden alle Systeme umgesetzt, die für ein Haus das seine verbrauchte Energie selber erzeugt, nötig sind.“

Rund die Hälfte der 196.500 Tiroler Gebäude muss in den kommenden 35 Jahren energetisch optimiert werden. Um die Energieautonomie in Tirol zu erreichen, müssen sowohl im Neubau als auch in der Sanierung von Gebäuden schon heute entsprechende Zeichen gesetzt werden. „Dieses Modell zeigt, dass bereits alle Mittel zur Verfügung stehen, um das Tiroler Haus der Zukunft zu bauen. Ob ein besonders effizienter Baustandard oder moderne Heizungssysteme – es gibt heute viele innovative Möglichkeiten und eine Vielzahl an Herangehensweisen, um ein zukunftsfähiges Gebäude umzusetzen“, zeigt sich Dr.in Sigrid Thomaser, stellv. Geschäftsführerin von Energie Tirol überzeugt.

Landesschulinspektor DI Arch. Anton Lendl verweist zu guter Letzt auf die Wichtigkeit der Digitalisierung, die auch hier Anwendung fand: „Ich bin begeistert, wie hier das Thema Digitalisierung und Vernetzung mitgedacht wurde. Die Schülerinnen und Schüler können mit Hilfe eines Tablets oder Smartphone alle eingebauten Systeme steuern und diverse Varianten simulieren. Über QR-Codes an den einzelnen Bauteilen und technischen Ausstattungen kommt man zu weiterführenden Informationen. Hier ist ein autodidaktischer Infostand entstanden, der mit dem eigenen Smartphone benutzt werden kann.“

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