"Konsum-Ente" 2020
Iglo Broccoli aus Ecuador ist das ärgerlichste Produkt des Jahres

Der VKI hat erneut den Negativpreis "Konsum-Ente" für das ärgerlichste Produkt des Jahres 2020 vergeben - und ein Negativ-Ranking erstellt. Aufgedeckt wurden Mogelpackungen und falsche Werbeversprechen. 

ÖSTERREICH. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) kürt mit der „Konsum-Ente“ regelmäßig das ärgerlichste Lebensmittel-Produkt des Jahres. Rund 6.000 Konsumentinnen und Konsumenten stimmten ab. Für das Jahr 2020 geht dieser Negativpreis an Iglo. "Der Hersteller, der in seiner Kommunikation die Herkunft seines Gemüses eng mit dem Marchfeld verknüpft, sorgte mit seinem tiefgefrorenen Broccoli aus Ecuador für den größten Unmut", teilte der VKI mit.

Regionale Herkunft immer wichtiger

Auf den weiteren Plätzen folgten Kelly’s Pom-Bär („Mogelpackung“) und Rio Mare Thunfisch Natur wegen des unerwarteten Zusatz von Aromen. Am häufigsten Aufmachung und Verpackung werden am häufigsten kritisiert, gefolgt von der Zusammensetzung der Produkte. Zunehmend in den Fokus sei im vergan­genen auch die Frage gerückt, woher Lebensmittel kommen und inwieweit die Herkunft der Rohstoffe für den Verbraucher auf dem Produkt transparent gemacht wird. "Auffällig war im vergangenen Jahr, dass die Frage der regionalen Herkunft von Lebensmitteln wesentlich an Bedeutung gewinnt", berichtete VKI-Projektleiterin Nina Siegenthaler.

Worauf achtet ihr beim Einkauf von Produkten ?

Die Melde- und Informationsplattform "Lebensmittelcheck" (lebensmittel-check.at) wurde 2010 mit dem Konsumentenschutzministerium aus de rTaufe gehoben. "Wer sich durch die Aufmachung, Kennzeichnung oder die Werbung eines Produktes in die Irre geführt sieht, kann dieses auf der Plattform melden und so direkt eine Prüfung durch den VKI veranlassen", so VKI-Geschäftsführer Wolfgang Hermann.

Zahl der Beschwerden steigt

Waren es 2018 noch rund 200 Beschwerden von Konsumenten, stieg die Zahl der Meldungen 2019 bereits auf 445. Im vergangenen Jahr erhöhte sich diese Zahl nochmals auf 535. Alle Konsumentenbeschwerden werden von der Fachabteilung geprüft. Ergibt die Prüfung keine rechtlichen Verstöße, aber dennoch Klärungsbedarf, erhält der Hersteller laut VKI Gelegenheit zur Stellungnahme, bevor eine Produktbesprechung auf www.lebensmittel-check.at veröffentlicht wird. Nimmt der Hersteller in weiterer Folge Verbesserungen am Produkt vor, werde ebenfalls darüber berichtet.

Versuche, Broccoli im Marchfeld anzubauen 

In einer Stellungnahme heißt es von Iglo dazu, dass es oberstes Ziel sei, "Produkte immer dort zu beziehen, wo es die besten regionalen Bedingungen gibt". Man wolle aber gleichzeitig eine breite Auswahl bieten. "Auch bei Broccoli gab es immer wieder Bestrebungen, Versuche im Marchfeld zu starten. Leider sprachen Anbaukonzept und Struktur der ansässigen bäuerlichen Betriebe bis jetzt dagegen", hieß es von Iglo Österreich weiter.

Daher wurde ein anderer Anbieter gesucht. Dass das Gemüse aus Ecuador kommt, sei auf der Packung im Sinne der Transparenz ersichtlich, obwohl man lebensmittelrechtlich nicht zu dieser Angabe verpflichtet sei, betonte das Unternehmen. 

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